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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Fünfte Vorlesung.

Am Scrotum hat das subcutane Gewebe (Tunica dar-
tos
) ein besonderes Interesse dadurch, dass es ausnehmend
reich an Gefässen und Nerven ist, ganz entsprechend der ho-
hen Bedeutung dieses Theiles, und dass es ausserdem eine enorme
Masse von Muskeln und zwar von jenen kleinen Hautmuskeln be-
sitzt, die ich Ihnen neulich beschrieben habe (S. 51). Letztere sind
die eigentlich wirksamen Elemente der contractilen Tunica
dartos. Gerade hier, wo man früher auf eine contractile Binde-
substanz zurückgegangen war, ist die Menge der Hautmuskeln
überaus reichlich, und die würdevollen Runzelungen des Hoden-
sackes entstehen einzig und allein aus der Contraction dieser
kleinen Bündel, welche man, namentlich nach Carminfärbung

[Abbildung] Fig. 45.
[Abbildung] Fig. 45.

Schnitt aus der Tunica dartos des Scrotums. Man sieht
neben einander parallel eine Arterie (a), eine Vene (v) und einen Ner-
ven (n); erstere beide mit kleinen Aesten. Rechts und links davon Muskel-
bündel (m, m) und dazwischen weiches Bindegewebe (c, c) mit grossen,
anastomosirenden Zellen und feinen elastischen Fasern. Vergr. 300.

Fünfte Vorlesung.

Am Scrotum hat das subcutane Gewebe (Tunica dar-
tos
) ein besonderes Interesse dadurch, dass es ausnehmend
reich an Gefässen und Nerven ist, ganz entsprechend der ho-
hen Bedeutung dieses Theiles, und dass es ausserdem eine enorme
Masse von Muskeln und zwar von jenen kleinen Hautmuskeln be-
sitzt, die ich Ihnen neulich beschrieben habe (S. 51). Letztere sind
die eigentlich wirksamen Elemente der contractilen Tunica
dartos. Gerade hier, wo man früher auf eine contractile Binde-
substanz zurückgegangen war, ist die Menge der Hautmuskeln
überaus reichlich, und die würdevollen Runzelungen des Hoden-
sackes entstehen einzig und allein aus der Contraction dieser
kleinen Bündel, welche man, namentlich nach Carminfärbung

[Abbildung] Fig. 45.
[Abbildung] Fig. 45.

Schnitt aus der Tunica dartos des Scrotums. Man sieht
neben einander parallel eine Arterie (a), eine Vene (v) und einen Ner-
ven (n); erstere beide mit kleinen Aesten. Rechts und links davon Muskel-
bündel (m, m) und dazwischen weiches Bindegewebe (c, c) mit grossen,
anastomosirenden Zellen und feinen elastischen Fasern. Vergr. 300.

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[96/0118] Fünfte Vorlesung. Am Scrotum hat das subcutane Gewebe (Tunica dar- tos) ein besonderes Interesse dadurch, dass es ausnehmend reich an Gefässen und Nerven ist, ganz entsprechend der ho- hen Bedeutung dieses Theiles, und dass es ausserdem eine enorme Masse von Muskeln und zwar von jenen kleinen Hautmuskeln be- sitzt, die ich Ihnen neulich beschrieben habe (S. 51). Letztere sind die eigentlich wirksamen Elemente der contractilen Tunica dartos. Gerade hier, wo man früher auf eine contractile Binde- substanz zurückgegangen war, ist die Menge der Hautmuskeln überaus reichlich, und die würdevollen Runzelungen des Hoden- sackes entstehen einzig und allein aus der Contraction dieser kleinen Bündel, welche man, namentlich nach Carminfärbung [Abbildung Fig. 45.] [Abbildung Fig. 45. Schnitt aus der Tunica dartos des Scrotums. Man sieht neben einander parallel eine Arterie (a), eine Vene (v) und einen Ner- ven (n); erstere beide mit kleinen Aesten. Rechts und links davon Muskel- bündel (m, m) und dazwischen weiches Bindegewebe (c, c) mit grossen, anastomosirenden Zellen und feinen elastischen Fasern. Vergr. 300.]

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/118>, abgerufen am 20.04.2024.