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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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herausgegebenes Buch, welche günstige Aufnahme fanden. In Folge einer Empfeh-
lung des Grafen Rumford bestellte man an der eben errichteten Royal Institution
Davy als Professor der Chemie und er verstand es, sich in dieser Stellung rasch
Anerkennung zu erwerben. Später hielt er auch Vorlesungen über Chemie in ihrer
Anwendung auf die Bodencultur, wurde darauf Mitglied, später Secretär und
endlich im Jahre 1820 Präsident der k. Societät. Im Jahre 1812 erhielt er die
Ritterwürde, heiratete eine reiche Dame und unternahm dann häufig Reisen auf

[Abbildung] Fig. 12.

Humphry Davy.

den Continent. Im Jahre 1827 zwang ihn ein Schlaganfall, seine Stellen nieder-
zulegen, worauf er neuerdings auf den Continent ging, um seine angegriffene
Gesundheit wieder herzustellen. Er hielt sich hierbei längere Zeit in Laibach auf
oblag an den reizend gelegenen, fischreichen Weißenfelser Seen seiner Lieblings-
beschäftigung, dem Fischfange, und schrieb seine "Salmonia" oder "Angelfischtage",
in welchen er eine genaue Anleitung zum Fischen mit verschiedenen künstlichen
Fliegen angab und hierbei häufig philosophische Gespräche zwischen Freunden mit
einflocht; auch sein Buch "Trost auf Reisen" rührt aus der Zeit der Wanderungen
Davy's in Europa her. Auf einer Reise nach Italien erkrankte er, fand in Laibach

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herausgegebenes Buch, welche günſtige Aufnahme fanden. In Folge einer Empfeh-
lung des Grafen Rumford beſtellte man an der eben errichteten Royal Inſtitution
Davy als Profeſſor der Chemie und er verſtand es, ſich in dieſer Stellung raſch
Anerkennung zu erwerben. Später hielt er auch Vorleſungen über Chemie in ihrer
Anwendung auf die Bodencultur, wurde darauf Mitglied, ſpäter Secretär und
endlich im Jahre 1820 Präſident der k. Societät. Im Jahre 1812 erhielt er die
Ritterwürde, heiratete eine reiche Dame und unternahm dann häufig Reiſen auf

[Abbildung] Fig. 12.

Humphry Davy.

den Continent. Im Jahre 1827 zwang ihn ein Schlaganfall, ſeine Stellen nieder-
zulegen, worauf er neuerdings auf den Continent ging, um ſeine angegriffene
Geſundheit wieder herzuſtellen. Er hielt ſich hierbei längere Zeit in Laibach auf
oblag an den reizend gelegenen, fiſchreichen Weißenfelſer Seen ſeiner Lieblings-
beſchäftigung, dem Fiſchfange, und ſchrieb ſeine „Salmonia“ oder „Angelfiſchtage“,
in welchen er eine genaue Anleitung zum Fiſchen mit verſchiedenen künſtlichen
Fliegen angab und hierbei häufig philoſophiſche Geſpräche zwiſchen Freunden mit
einflocht; auch ſein Buch „Troſt auf Reiſen“ rührt aus der Zeit der Wanderungen
Davy’s in Europa her. Auf einer Reiſe nach Italien erkrankte er, fand in Laibach

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[35/0049] herausgegebenes Buch, welche günſtige Aufnahme fanden. In Folge einer Empfeh- lung des Grafen Rumford beſtellte man an der eben errichteten Royal Inſtitution Davy als Profeſſor der Chemie und er verſtand es, ſich in dieſer Stellung raſch Anerkennung zu erwerben. Später hielt er auch Vorleſungen über Chemie in ihrer Anwendung auf die Bodencultur, wurde darauf Mitglied, ſpäter Secretär und endlich im Jahre 1820 Präſident der k. Societät. Im Jahre 1812 erhielt er die Ritterwürde, heiratete eine reiche Dame und unternahm dann häufig Reiſen auf [Abbildung Fig. 12. Humphry Davy.] den Continent. Im Jahre 1827 zwang ihn ein Schlaganfall, ſeine Stellen nieder- zulegen, worauf er neuerdings auf den Continent ging, um ſeine angegriffene Geſundheit wieder herzuſtellen. Er hielt ſich hierbei längere Zeit in Laibach auf oblag an den reizend gelegenen, fiſchreichen Weißenfelſer Seen ſeiner Lieblings- beſchäftigung, dem Fiſchfange, und ſchrieb ſeine „Salmonia“ oder „Angelfiſchtage“, in welchen er eine genaue Anleitung zum Fiſchen mit verſchiedenen künſtlichen Fliegen angab und hierbei häufig philoſophiſche Geſpräche zwiſchen Freunden mit einflocht; auch ſein Buch „Troſt auf Reiſen“ rührt aus der Zeit der Wanderungen Davy’s in Europa her. Auf einer Reiſe nach Italien erkrankte er, fand in Laibach 3*

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/49>, abgerufen am 25.04.2024.