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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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hinabhängen; hierbei hatte er den Bindfaden an einer Schlinge desselben Materiales
aufgehängt. Als er nun abermals versuchte, die Kugel am Ende des langen
Fadens durch Reiben der Glasröhre zu elektrisiren, mißlang das Experiment. Er
erkannte ganz richtig als Ursache des Mißlingens die Ableitung der Elektricität
durch die zur Aufhängung dienende Schlinge, gelangte aber zu keiner weiteren
Verfolgung der Versuche.

Im Jahre 1729 sprach er jedoch darüber mit Granville Wheler, welcher
sich dahin äußerte, es möge wohl zweckmäßiger sein, sich der Seidenfäden zur Auf-
hängung zu bedienen, da diese wegen ihrer bedeutend größeren Festigkeit viel dünner
sein könnten als die Hanffäden und daher wegen ihres geringen Querschnittes
vielleicht weniger Elektricität ableiten würden. Gray führte diese Abänderung des
Versuches aus und auf diese Art gelang abermals die Elektrisirung der Kugel. Ja
er konnte den auf Seidenfäden aufgehängten Hanffaden bis gegen 800 Fuß ver-
längern und noch immer zog die Kugel leichte Körperchen an. Nun rissen ihm bei einem
dieser Versuche die Seidenfäden, was ihn veranlaßte, diese durch ebenso starke Messing-
drähte zu ersetzen. Bei dieser Anordnung konnte die Elektrisirung der Kugel abermals
nicht erreicht werden. Gray setzte seine Experimente fort und lernte im Verlaufe
derselben noch verschiedene andere Stoffe kennen, welche die Elektricität nicht leiten.
Er elektrisirte einen Knaben, welcher in horizontaler Lage an Haarschnüren auf-
gehängt war oder auf einem Harzkuchen stand, indem er dessen Körper mit der
geriebenen Glasstange berührte, und erregte namentlich durch dieses Experiment Auf-
sehen unter seinen Zeitgenossen. Er elektrisirte Wasser und fand auch, daß es nicht
nöthig sei, den zu elektrisirenden Körper mit der Glasröhre unmittelbar zu berühren,
sondern daß es schon genüge, die Glasstange in der Nähe zu halten. Auch wußte
er, daß die Elektrisirung eines Körpers nicht von dessen Masse, sondern nur von
der Oberfläche abhängt.

Zur selben Zeit, wie Gray, beschäftigte sich auch Dufay oder wie sein voller
Name lautet: Charles Francois de Eisternay du Fay, mit elektrischen
Experimenten. Als Sohn eines Gardelieutenants im Jahre 1698 zu Paris ge-
boren, widmete er sich zunächst auch dem Kriegsdienste und machte im spanischen
Erbfolgekriege auch einige Schlachten mit. Er brachte es bis zum Hauptmanne,
nahm aber dann seine Entlassung und warf sich auf das Studium der Chemie
und Physik. Im Jahre 1732 wurde er Intendant des botanischen Gartens, gab
aber dessenungeachtet neben dem Studium der Botanik seine physikalischen Experi-
mente nicht auf. Im Jahre 1739 erlag er den Blattern. Seine elektrischen Ver-
suche fallen in die Jahre 1733 bis 1739. Er untersuchte eine große Anzahl von
Körpern auf ihre Eigenschaft, durch Reibung elektrisch zu werden, und fand, daß
alle Körper elektrisch werden können, mit Ausnahme der Metalle und Flüssigkeiten.
Auch gab er als Ursache dieser Ausnahme an, daß die letzterwähnten Körper die
Elektricität gut weiterleiten und eben deshalb nicht elektrisch werden oder den
elektrischen Zustand erhalten können. Auch legte er den Grund zur später erfolgten
Erfindung des Elektrometers, indem er Fäden aus verschiedenen Materialien über
eine Eisenstange hängen ließ, welche an seidenen Schnüren in der Schwebe er-
halten wurde. Näherte man nun die geriebene Glasstange der Eisenstange, so
mußten sich die einzelnen Fäden abstoßen, also auseinandergehen, und man konnte
dabei bemerken, daß die Größe der Abstoßung je nach der Natur der Fäden eine
verschiedene war. Dufay beobachtete auch, daß die Leitungsfähigkeit eines Fadens
durch Naßmachen sich steigern läßt; er konnte durch dieses Verfahren Elektricität

hinabhängen; hierbei hatte er den Bindfaden an einer Schlinge desſelben Materiales
aufgehängt. Als er nun abermals verſuchte, die Kugel am Ende des langen
Fadens durch Reiben der Glasröhre zu elektriſiren, mißlang das Experiment. Er
erkannte ganz richtig als Urſache des Mißlingens die Ableitung der Elektricität
durch die zur Aufhängung dienende Schlinge, gelangte aber zu keiner weiteren
Verfolgung der Verſuche.

Im Jahre 1729 ſprach er jedoch darüber mit Granville Wheler, welcher
ſich dahin äußerte, es möge wohl zweckmäßiger ſein, ſich der Seidenfäden zur Auf-
hängung zu bedienen, da dieſe wegen ihrer bedeutend größeren Feſtigkeit viel dünner
ſein könnten als die Hanffäden und daher wegen ihres geringen Querſchnittes
vielleicht weniger Elektricität ableiten würden. Gray führte dieſe Abänderung des
Verſuches aus und auf dieſe Art gelang abermals die Elektriſirung der Kugel. Ja
er konnte den auf Seidenfäden aufgehängten Hanffaden bis gegen 800 Fuß ver-
längern und noch immer zog die Kugel leichte Körperchen an. Nun riſſen ihm bei einem
dieſer Verſuche die Seidenfäden, was ihn veranlaßte, dieſe durch ebenſo ſtarke Meſſing-
drähte zu erſetzen. Bei dieſer Anordnung konnte die Elektriſirung der Kugel abermals
nicht erreicht werden. Gray ſetzte ſeine Experimente fort und lernte im Verlaufe
derſelben noch verſchiedene andere Stoffe kennen, welche die Elektricität nicht leiten.
Er elektriſirte einen Knaben, welcher in horizontaler Lage an Haarſchnüren auf-
gehängt war oder auf einem Harzkuchen ſtand, indem er deſſen Körper mit der
geriebenen Glasſtange berührte, und erregte namentlich durch dieſes Experiment Auf-
ſehen unter ſeinen Zeitgenoſſen. Er elektriſirte Waſſer und fand auch, daß es nicht
nöthig ſei, den zu elektriſirenden Körper mit der Glasröhre unmittelbar zu berühren,
ſondern daß es ſchon genüge, die Glasſtange in der Nähe zu halten. Auch wußte
er, daß die Elektriſirung eines Körpers nicht von deſſen Maſſe, ſondern nur von
der Oberfläche abhängt.

Zur ſelben Zeit, wie Gray, beſchäftigte ſich auch Dufay oder wie ſein voller
Name lautet: Charles François de Eiſternay du Fay, mit elektriſchen
Experimenten. Als Sohn eines Gardelieutenants im Jahre 1698 zu Paris ge-
boren, widmete er ſich zunächſt auch dem Kriegsdienſte und machte im ſpaniſchen
Erbfolgekriege auch einige Schlachten mit. Er brachte es bis zum Hauptmanne,
nahm aber dann ſeine Entlaſſung und warf ſich auf das Studium der Chemie
und Phyſik. Im Jahre 1732 wurde er Intendant des botaniſchen Gartens, gab
aber deſſenungeachtet neben dem Studium der Botanik ſeine phyſikaliſchen Experi-
mente nicht auf. Im Jahre 1739 erlag er den Blattern. Seine elektriſchen Ver-
ſuche fallen in die Jahre 1733 bis 1739. Er unterſuchte eine große Anzahl von
Körpern auf ihre Eigenſchaft, durch Reibung elektriſch zu werden, und fand, daß
alle Körper elektriſch werden können, mit Ausnahme der Metalle und Flüſſigkeiten.
Auch gab er als Urſache dieſer Ausnahme an, daß die letzterwähnten Körper die
Elektricität gut weiterleiten und eben deshalb nicht elektriſch werden oder den
elektriſchen Zuſtand erhalten können. Auch legte er den Grund zur ſpäter erfolgten
Erfindung des Elektrometers, indem er Fäden aus verſchiedenen Materialien über
eine Eiſenſtange hängen ließ, welche an ſeidenen Schnüren in der Schwebe er-
halten wurde. Näherte man nun die geriebene Glasſtange der Eiſenſtange, ſo
mußten ſich die einzelnen Fäden abſtoßen, alſo auseinandergehen, und man konnte
dabei bemerken, daß die Größe der Abſtoßung je nach der Natur der Fäden eine
verſchiedene war. Dufay beobachtete auch, daß die Leitungsfähigkeit eines Fadens
durch Naßmachen ſich ſteigern läßt; er konnte durch dieſes Verfahren Elektricität

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[12/0026] hinabhängen; hierbei hatte er den Bindfaden an einer Schlinge desſelben Materiales aufgehängt. Als er nun abermals verſuchte, die Kugel am Ende des langen Fadens durch Reiben der Glasröhre zu elektriſiren, mißlang das Experiment. Er erkannte ganz richtig als Urſache des Mißlingens die Ableitung der Elektricität durch die zur Aufhängung dienende Schlinge, gelangte aber zu keiner weiteren Verfolgung der Verſuche. Im Jahre 1729 ſprach er jedoch darüber mit Granville Wheler, welcher ſich dahin äußerte, es möge wohl zweckmäßiger ſein, ſich der Seidenfäden zur Auf- hängung zu bedienen, da dieſe wegen ihrer bedeutend größeren Feſtigkeit viel dünner ſein könnten als die Hanffäden und daher wegen ihres geringen Querſchnittes vielleicht weniger Elektricität ableiten würden. Gray führte dieſe Abänderung des Verſuches aus und auf dieſe Art gelang abermals die Elektriſirung der Kugel. Ja er konnte den auf Seidenfäden aufgehängten Hanffaden bis gegen 800 Fuß ver- längern und noch immer zog die Kugel leichte Körperchen an. Nun riſſen ihm bei einem dieſer Verſuche die Seidenfäden, was ihn veranlaßte, dieſe durch ebenſo ſtarke Meſſing- drähte zu erſetzen. Bei dieſer Anordnung konnte die Elektriſirung der Kugel abermals nicht erreicht werden. Gray ſetzte ſeine Experimente fort und lernte im Verlaufe derſelben noch verſchiedene andere Stoffe kennen, welche die Elektricität nicht leiten. Er elektriſirte einen Knaben, welcher in horizontaler Lage an Haarſchnüren auf- gehängt war oder auf einem Harzkuchen ſtand, indem er deſſen Körper mit der geriebenen Glasſtange berührte, und erregte namentlich durch dieſes Experiment Auf- ſehen unter ſeinen Zeitgenoſſen. Er elektriſirte Waſſer und fand auch, daß es nicht nöthig ſei, den zu elektriſirenden Körper mit der Glasröhre unmittelbar zu berühren, ſondern daß es ſchon genüge, die Glasſtange in der Nähe zu halten. Auch wußte er, daß die Elektriſirung eines Körpers nicht von deſſen Maſſe, ſondern nur von der Oberfläche abhängt. Zur ſelben Zeit, wie Gray, beſchäftigte ſich auch Dufay oder wie ſein voller Name lautet: Charles François de Eiſternay du Fay, mit elektriſchen Experimenten. Als Sohn eines Gardelieutenants im Jahre 1698 zu Paris ge- boren, widmete er ſich zunächſt auch dem Kriegsdienſte und machte im ſpaniſchen Erbfolgekriege auch einige Schlachten mit. Er brachte es bis zum Hauptmanne, nahm aber dann ſeine Entlaſſung und warf ſich auf das Studium der Chemie und Phyſik. Im Jahre 1732 wurde er Intendant des botaniſchen Gartens, gab aber deſſenungeachtet neben dem Studium der Botanik ſeine phyſikaliſchen Experi- mente nicht auf. Im Jahre 1739 erlag er den Blattern. Seine elektriſchen Ver- ſuche fallen in die Jahre 1733 bis 1739. Er unterſuchte eine große Anzahl von Körpern auf ihre Eigenſchaft, durch Reibung elektriſch zu werden, und fand, daß alle Körper elektriſch werden können, mit Ausnahme der Metalle und Flüſſigkeiten. Auch gab er als Urſache dieſer Ausnahme an, daß die letzterwähnten Körper die Elektricität gut weiterleiten und eben deshalb nicht elektriſch werden oder den elektriſchen Zuſtand erhalten können. Auch legte er den Grund zur ſpäter erfolgten Erfindung des Elektrometers, indem er Fäden aus verſchiedenen Materialien über eine Eiſenſtange hängen ließ, welche an ſeidenen Schnüren in der Schwebe er- halten wurde. Näherte man nun die geriebene Glasſtange der Eiſenſtange, ſo mußten ſich die einzelnen Fäden abſtoßen, alſo auseinandergehen, und man konnte dabei bemerken, daß die Größe der Abſtoßung je nach der Natur der Fäden eine verſchiedene war. Dufay beobachtete auch, daß die Leitungsfähigkeit eines Fadens durch Naßmachen ſich ſteigern läßt; er konnte durch dieſes Verfahren Elektricität

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/26>, abgerufen am 20.04.2024.