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Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662.

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Venus.
Du hochgelobter Hirte /
Jch schwere dir bey dieser grünen Myrte /
Die mir geheiligt ist /
Du trägst auch Danck davon /
Dessen du würdig bist /
Das schönste Frawen-Bild im gantzen Griechen-Lande /
Das Wunder aller Zeit /
Die noch ankommen sol /
Jst / und bereit verflossen
Jn dieser Sterbligkeit /
Sol dafür seyn dein zugesagter Lohn.
Paris.
Schaff Venus, was dir wolgefält /
Mein Lämmer-Blut / daß sonst die Götter stets versöhnet /
Sol auch dort umb dein Zelt
Wann die geliebte Rose grünet /
Mit Milch und Wein vermischt dir werden ausgegossen.
Venus.
Glück zu gerechter Hirt / ich muß jezt eilen /
Die Zornigen Gespielen warten nicht /
Sie kommen mir aus dem Gesicht /
Jch darf mich länger nun nicht mehr verweilen /
Denn es ist hohe Zeit /
Jnzwischen lebe wol / du Urtheils-Fasser du /
Jch muß hernach ins Hauß der Ewigkeit. (gehet ab)
Paris.
Wer recht auffrichtig ist in einer stillen Ruh
Und im gewünschten Stande /
Aus trewem Hertzen liebt / und fürchtet sich der Schande /
Dem muß auch an dem Reyhen /
Bey seiner Feld-Schalmey auch alles wol gedeyen.

ENDE.

Venus.
Du hochgelobter Hirte /
Jch schwere dir bey dieser grünen Myrte /
Die mir geheiligt ist /
Du trägst auch Danck davon /
Dessen du würdig bist /
Das schönste Frawen-Bild im gantzen Griechen-Lande /
Das Wunder aller Zeit /
Die noch ankommen sol /
Jst / und bereit verflossen
Jn dieser Sterbligkeit /
Sol dafür seyn dein zugesagter Lohn.
Paris.
Schaff Venus, was dir wolgefält /
Mein Lämmer-Blut / daß sonst die Götter stets versöhnet /
Sol auch dort umb dein Zelt
Wann die geliebte Rose grünet /
Mit Milch und Wein vermischt dir werden ausgegossen.
Venus.
Glück zu gerechter Hirt / ich muß jezt eilen /
Die Zornigen Gespielen warten nicht /
Sie kommen mir aus dem Gesicht /
Jch darf mich länger nun nicht mehr verweilen /
Denn es ist hohe Zeit /
Jnzwischen lebe wol / du Urtheils-Fasser du /
Jch muß hernach ins Hauß der Ewigkeit. (gehet ab)
Paris.
Wer recht auffrichtig ist in einer stillen Ruh
Und im gewünschten Stande /
Aus trewem Hertzen liebt / und fürchtet sich der Schande /
Dem muß auch an dem Reyhen /
Bey seiner Feld-Schalmey auch alles wol gedeyen.

ENDE.

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[[13]/0014] Venus. Du hochgelobter Hirte / Jch schwere dir bey dieser grünen Myrte / Die mir geheiligt ist / Du trägst auch Danck davon / Dessen du würdig bist / Das schönste Frawen-Bild im gantzen Griechen-Lande / Das Wunder aller Zeit / Die noch ankommen sol / Jst / und bereit verflossen Jn dieser Sterbligkeit / Sol dafür seyn dein zugesagter Lohn. Paris. Schaff Venus, was dir wolgefält / Mein Lämmer-Blut / daß sonst die Götter stets versöhnet / Sol auch dort umb dein Zelt Wann die geliebte Rose grünet / Mit Milch und Wein vermischt dir werden ausgegossen. Venus. Glück zu gerechter Hirt / ich muß jezt eilen / Die Zornigen Gespielen warten nicht / Sie kommen mir aus dem Gesicht / Jch darf mich länger nun nicht mehr verweilen / Denn es ist hohe Zeit / Jnzwischen lebe wol / du Urtheils-Fasser du / Jch muß hernach ins Hauß der Ewigkeit. Paris. Wer recht auffrichtig ist in einer stillen Ruh Und im gewünschten Stande / Aus trewem Hertzen liebt / und fürchtet sich der Schande / Dem muß auch an dem Reyhen / Bey seiner Feld-Schalmey auch alles wol gedeyen. ENDE.

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Zitationshilfe: Ulrich, Anton: Des Trojanischen Paridis Urtheil/ Von dem Goldenen Apffel der Eridis. Wolfenbüttel, 1662, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ulrich_paridis_1662/14>, abgerufen am 19.04.2024.