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Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822.

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im sterilen Boden, ihr schneller Wuchs producirt große Massen, deren Uebergang in Fäulniß, den Grund und Boden verbessert, und die Vegetation aufs neue belebt und vergrößert.

Die Waldungen auf den Gebirgen verhindern Abschlüpfungen und Entblößungen. Sie selbst und die hie und da bestehenden Torfmoose, erhalten die Feuchtigkeit auf den Gebirgsflächen, und nähren die Quellen. Erstere sind daher zur Erhaltung der erforderlichen Feuchtigkeit nothwendig, und letztere wenigstens nützlich.

Die Waldungen schützen die kleineren Vegetabilien gegen Hitze, Frost und Winde; sie schützen an und in der Nähe der Ufer der Flüsse - wo nicht ganz gegen Angriffe - doch häufig gegen plötzliche Aenderungen ihres Laufs; sie vermindern, nach Verhältniß ihres Bestandes die Geschwindigkeit der Seitenströmungen der austretenden Flüsse, und bewirken dadurch einen Absatz oder Niederschlag von Kies, Sand, Erde und vegetabilischen Theilen, nach dem Grad, in welchem sie die Geschwindigkeit der Strömungen vermindern, und nach der Beschaffenheit des Materials, welches die Flüsse abführen.

Es haben also die Waldungen, auch ohne Rücksicht, daß das Holz ein Bedürfniß für den Menschen ist, einen großen Zweck für die Beförderung und Erhaltung der Fruchtbarkeit der Erdoberfläche. Eine

im sterilen Boden, ihr schneller Wuchs producirt große Massen, deren Uebergang in Fäulniß, den Grund und Boden verbessert, und die Vegetation aufs neue belebt und vergrößert.

Die Waldungen auf den Gebirgen verhindern Abschlüpfungen und Entblößungen. Sie selbst und die hie und da bestehenden Torfmoose, erhalten die Feuchtigkeit auf den Gebirgsflächen, und nähren die Quellen. Erstere sind daher zur Erhaltung der erforderlichen Feuchtigkeit nothwendig, und letztere wenigstens nützlich.

Die Waldungen schützen die kleineren Vegetabilien gegen Hitze, Frost und Winde; sie schützen an und in der Nähe der Ufer der Flüsse – wo nicht ganz gegen Angriffe – doch häufig gegen plötzliche Aenderungen ihres Laufs; sie vermindern, nach Verhältniß ihres Bestandes die Geschwindigkeit der Seitenströmungen der austretenden Flüsse, und bewirken dadurch einen Absatz oder Niederschlag von Kies, Sand, Erde und vegetabilischen Theilen, nach dem Grad, in welchem sie die Geschwindigkeit der Strömungen vermindern, und nach der Beschaffenheit des Materials, welches die Flüsse abführen.

Es haben also die Waldungen, auch ohne Rücksicht, daß das Holz ein Bedürfniß für den Menschen ist, einen großen Zweck für die Beförderung und Erhaltung der Fruchtbarkeit der Erdoberfläche. Eine

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[3/0004] im sterilen Boden, ihr schneller Wuchs producirt große Massen, deren Uebergang in Fäulniß, den Grund und Boden verbessert, und die Vegetation aufs neue belebt und vergrößert. Die Waldungen auf den Gebirgen verhindern Abschlüpfungen und Entblößungen. Sie selbst und die hie und da bestehenden Torfmoose, erhalten die Feuchtigkeit auf den Gebirgsflächen, und nähren die Quellen. Erstere sind daher zur Erhaltung der erforderlichen Feuchtigkeit nothwendig, und letztere wenigstens nützlich. Die Waldungen schützen die kleineren Vegetabilien gegen Hitze, Frost und Winde; sie schützen an und in der Nähe der Ufer der Flüsse – wo nicht ganz gegen Angriffe – doch häufig gegen plötzliche Aenderungen ihres Laufs; sie vermindern, nach Verhältniß ihres Bestandes die Geschwindigkeit der Seitenströmungen der austretenden Flüsse, und bewirken dadurch einen Absatz oder Niederschlag von Kies, Sand, Erde und vegetabilischen Theilen, nach dem Grad, in welchem sie die Geschwindigkeit der Strömungen vermindern, und nach der Beschaffenheit des Materials, welches die Flüsse abführen. Es haben also die Waldungen, auch ohne Rücksicht, daß das Holz ein Bedürfniß für den Menschen ist, einen großen Zweck für die Beförderung und Erhaltung der Fruchtbarkeit der Erdoberfläche. Eine

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Zitationshilfe: Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/4>, abgerufen am 19.03.2024.