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Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822.

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"daß in anderthalb Jahren über 20 Häuser seynd mit ihren Fundamenten vom Wasser ausgespült und zu Grund gerichtet, mehr dann 100 Aecker unbrauchbar gemacht, sogar die Kirchen, welche sonst mitten im Dorf ware, von dem Strom ganz umgeben, die Särge mit den Todten aus den Gräbern heraus und den Rhein hinunter geführt worden. Es haben zwar die Herrn Commissarii von Baden und Durlach gesammter Hand sich große Mühe gegeben, Mittel zu erfinden, wie der Rhein könnte abgehalten werden, seynd auch darinn übereinkommen, daß nicht wohl menschlicher Weise zu helfen, als wann ein breiter Graben und Damm aufgeworfen, und dadurch der Rhein gelokt würde, seinen alten Lauf wieder zu suchen. Dieses Concept aber konnte nicht ausgeführt werden, als wann Chur-Pfalz einwilligte, gemeldten Graben durch einen sichern Pfälzischen Boden führen zu lassen. u. s. w."

Wegen dieses zu Rettung des Orts Daxland auszuführenden Durchschnitts, haben Karl Ludwig Churfürst, Pfalzgraf bey Rhein und die Markgrafen Friedrich und Wilhelm durch ihre Commissaire im Jahr 1652 den 13ten neuen und 3ten alten Kalenders Monat Augusti, zu Daxland eine Uebereinkunft

„daß in anderthalb Jahren über 20 Häuser seynd mit ihren Fundamenten vom Wasser ausgespült und zu Grund gerichtet, mehr dann 100 Aecker unbrauchbar gemacht, sogar die Kirchen, welche sonst mitten im Dorf ware, von dem Strom ganz umgeben, die Särge mit den Todten aus den Gräbern heraus und den Rhein hinunter geführt worden. Es haben zwar die Herrn Commissarii von Baden und Durlach gesammter Hand sich große Mühe gegeben, Mittel zu erfinden, wie der Rhein könnte abgehalten werden, seynd auch darinn übereinkommen, daß nicht wohl menschlicher Weise zu helfen, als wann ein breiter Graben und Damm aufgeworfen, und dadurch der Rhein gelokt würde, seinen alten Lauf wieder zu suchen. Dieses Concept aber konnte nicht ausgeführt werden, als wann Chur-Pfalz einwilligte, gemeldten Graben durch einen sichern Pfälzischen Boden führen zu lassen. u. s. w.“

Wegen dieses zu Rettung des Orts Daxland auszuführenden Durchschnitts, haben Karl Ludwig Churfürst, Pfalzgraf bey Rhein und die Markgrafen Friedrich und Wilhelm durch ihre Commissaire im Jahr 1652 den 13ten neuen und 3ten alten Kalenders Monat Augusti, zu Daxland eine Uebereinkunft

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[27/0028] „daß in anderthalb Jahren über 20 Häuser seynd mit ihren Fundamenten vom Wasser ausgespült und zu Grund gerichtet, mehr dann 100 Aecker unbrauchbar gemacht, sogar die Kirchen, welche sonst mitten im Dorf ware, von dem Strom ganz umgeben, die Särge mit den Todten aus den Gräbern heraus und den Rhein hinunter geführt worden. Es haben zwar die Herrn Commissarii von Baden und Durlach gesammter Hand sich große Mühe gegeben, Mittel zu erfinden, wie der Rhein könnte abgehalten werden, seynd auch darinn übereinkommen, daß nicht wohl menschlicher Weise zu helfen, als wann ein breiter Graben und Damm aufgeworfen, und dadurch der Rhein gelokt würde, seinen alten Lauf wieder zu suchen. Dieses Concept aber konnte nicht ausgeführt werden, als wann Chur-Pfalz einwilligte, gemeldten Graben durch einen sichern Pfälzischen Boden führen zu lassen. u. s. w.“ Wegen dieses zu Rettung des Orts Daxland auszuführenden Durchschnitts, haben Karl Ludwig Churfürst, Pfalzgraf bey Rhein und die Markgrafen Friedrich und Wilhelm durch ihre Commissaire im Jahr 1652 den 13ten neuen und 3ten alten Kalenders Monat Augusti, zu Daxland eine Uebereinkunft

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Zitationshilfe: Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/28>, abgerufen am 19.03.2024.