VI. Wenn sie nach Leyden kommen,Jn Leyden die Menage einrichten; so sehen sie bald zu, daß sie Logemens bekommen, und wenn es möglich ist, daß sie nicht weit von meinem Sohn logiren. Da denn darauf zu sehen, daß man sich ein Qvartier, nicht weit von der Aca- demie, dergestalt erwehle, daß man sich Essen und Wäsche mit eindinget; Da mein Sohn und sein Hofmeister, auf ei- ner Kammer beysammen sind, (welches höchst nöthig ist). Es solte mir auch lieb seyn, wann Studiosi medici- nae in ihrem Hause zugleich logirten. Denn die machen privat-Sectiones und andere Experimenta, daß es also immer was zu sehen giebet, und reden stets latein. Sehe auch nicht gerne, daß er bey oder mit Teutschen logire, und viel mit ihnen umgehe. Auf der Raapenburgh findet man die beqvem- sten Zimmer.
VII. Ehe mein Sohn ein Collegium,Was Herr Stein- brück mit seinem jun- über die Institutiones hielte, wäre sehr gut, daß der Herr Steinbrück mit ihm
die
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von Tſchirnhauß Inſtruction.
von Schoͤnfeld, deſto beſſer bekant wer- de.
VI. Wenn ſie nach Leyden kommen,Jn Leyden die Menage einrichten; ſo ſehen ſie bald zu, daß ſie Logemens bekommen, und wenn es moͤglich iſt, daß ſie nicht weit von meinem Sohn logiren. Da denn darauf zu ſehen, daß man ſich ein Qvartier, nicht weit von der Aca- demie, dergeſtalt erwehle, daß man ſich Eſſen und Waͤſche mit eindinget; Da mein Sohn und ſein Hofmeiſter, auf ei- ner Kammer beyſammen ſind, (welches hoͤchſt noͤthig iſt). Es ſolte mir auch lieb ſeyn, wann Studioſi medici- næ in ihrem Hauſe zugleich logirten. Denn die machen privat-Sectiones und andere Experimenta, daß es alſo immer was zu ſehen giebet, und reden ſtets latein. Sehe auch nicht gerne, daß er bey oder mit Teutſchen logire, und viel mit ihnen umgehe. Auf der Raapenburgh findet man die beqvem- ſten Zimmer.
VII. Ehe mein Sohn ein Collegium,Was Herr Stein- bruͤck mit ſeinem jun- uͤber die Inſtitutiones hielte, waͤre ſehr gut, daß der Herr Steinbruͤck mit ihm
die
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von Tſchirnhauß Inſtruction.
von Schoͤnfeld, deſto beſſer bekant wer-
de.
VI. Wenn ſie nach Leyden kommen,
ſo ſehen ſie bald zu, daß ſie Logemens
bekommen, und wenn es moͤglich iſt, daß
ſie nicht weit von meinem Sohn logiren.
Da denn darauf zu ſehen, daß man ſich
ein Qvartier, nicht weit von der Aca-
demie, dergeſtalt erwehle, daß man ſich
Eſſen und Waͤſche mit eindinget; Da
mein Sohn und ſein Hofmeiſter, auf ei-
ner Kammer beyſammen ſind, (welches
hoͤchſt noͤthig iſt). Es ſolte mir
auch lieb ſeyn, wann Studioſi medici-
næ in ihrem Hauſe zugleich logirten.
Denn die machen privat-Sectiones
und andere Experimenta, daß es alſo
immer was zu ſehen giebet, und reden
ſtets latein. Sehe auch nicht gerne,
daß er bey oder mit Teutſchen logire,
und viel mit ihnen umgehe. Auf der
Raapenburgh findet man die beqvem-
ſten Zimmer.
Jn Leyden
die Menage
einrichten;
VII. Ehe mein Sohn ein Collegium,
uͤber die Inſtitutiones hielte, waͤre ſehr
gut, daß der Herr Steinbruͤck mit ihm
die
Was Herr
Stein-
bruͤck mit
ſeinem jun-
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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/285>, abgerufen am 19.04.2024.
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