Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
Die XIII. Anmerckung. (w)
vid. unten
sub Lit. M.
ren Gelegenheit hat. Jch habe unten sub
Lit. M.
denen Passagiers ein alphabetisches
Verzeichnis der von mir und andern ge-
reisten Personen gut befundenen Wirths-
Häusern in der Absicht mittheilen wollen,
damit sie an iedem Orte desto besser nach
denenselben fragen, und die zu ihrer Zeit re-
nomi
rtesten erwehlen können.
beym Aus-
gehen dem
Wirth den
Schlüssel
zu den Zim-
mern ge-
ben;
Beym Ausgehen soll man seine Sachen
entweder dem Wirth in Verwahrung, oder
doch den Schlüssel zu dem Zimmer geben,
damit er wisse, daß man ausgegangen ist,
und also denen Leuten, die nachfragen, Ve-
scheid ertheilen, und desto besser auf die
ihm anvertrauten Kammern acht haben
könne.
Wer nun einen löblichen Endzweck hat,
sich durch seine Reisen zu GOttes Ehren,
seines Vaterlandes Aufnehmen; und sei-
nem eigenen wahren Leibes- und Seelen-
Besten, zu qualisiciren: der muß nicht nur
die drey Haupt-Steine des Anstosses, oder
die drey
Haupt-La-
ster, Wein,
Weiber,
und Würf-
fel meiden;
die drey hauptschädlichen W, ich meyne,
Wein, Weiber und Würffel, oder die drey
Haupt-Laster, Sauffen, Huren und Spie-
len meiden, weil GOtt dadurch beleydi-
get, der Nechste geärgert, der Leib ge-
schwächet, das Gewissen verletzet, und der
Beutel gewiß ausgeleeret wird; sondern
auch alles das unterlassen, was seinen End-
zweck und die darzu dienlichen Mittel hin-
Die XIII. Anmerckung. (w)
vid. unten
ſub Lit. M.
ren Gelegenheit hat. Jch habe unten ſub
Lit. M.
denen Paſſagiers ein alphabetiſches
Verzeichnis der von mir und andern ge-
reiſten Perſonen gut befundenen Wirths-
Haͤuſern in der Abſicht mittheilen wollen,
damit ſie an iedem Orte deſto beſſer nach
denenſelben fragen, und die zu ihrer Zeit re-
nomi
rteſten erwehlen koͤnnen.
beym Aus-
gehen dem
Wirth den
Schluͤſſel
zu den Zim-
mern ge-
ben;
Beym Ausgehen ſoll man ſeine Sachen
entweder dem Wirth in Verwahrung, oder
doch den Schluͤſſel zu dem Zimmer geben,
damit er wiſſe, daß man ausgegangen iſt,
und alſo denen Leuten, die nachfragen, Ve-
ſcheid ertheilen, und deſto beſſer auf die
ihm anvertrauten Kammern acht haben
koͤnne.
Wer nun einen loͤblichen Endzweck hat,
ſich durch ſeine Reiſen zu GOttes Ehren,
ſeines Vaterlandes Aufnehmen; und ſei-
nem eigenen wahren Leibes- und Seelen-
Beſten, zu qualiſiciren: der muß nicht nur
die drey Haupt-Steine des Anſtoſſes, oder
die drey
Haupt-La-
ſter, Wein,
Weiber,
und Wuͤrf-
fel meiden;
die drey hauptſchaͤdlichen W, ich meyne,
Wein, Weiber und Wuͤrffel, oder die drey
Haupt-Laſter, Sauffen, Huren und Spie-
len meiden, weil GOtt dadurch beleydi-
get, der Nechſte geaͤrgert, der Leib ge-
ſchwaͤchet, das Gewiſſen verletzet, und der
Beutel gewiß ausgeleeret wird; ſondern
auch alles das unterlaſſen, was ſeinen End-
zweck und die darzu dienlichen Mittel hin-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <note xml:id="nw" prev="#zw" place="end" n="(w)"><pb facs="#f0152" n="130"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(w)</hi></hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">vid.</hi> unten<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ub Lit. M.</hi></note>ren Gelegenheit hat. Jch habe unten <hi rendition="#aq">&#x017F;ub<lb/>
Lit. M.</hi> denen <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;&#x017F;agiers</hi> ein <hi rendition="#aq">alphabeti</hi>&#x017F;ches<lb/>
Verzeichnis der von mir und andern ge-<lb/>
rei&#x017F;ten Per&#x017F;onen gut befundenen Wirths-<lb/>
Ha&#x0364;u&#x017F;ern in der Ab&#x017F;icht mittheilen wollen,<lb/>
damit &#x017F;ie an iedem Orte de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er nach<lb/>
denen&#x017F;elben fragen, und die zu ihrer Zeit <hi rendition="#aq">re-<lb/>
nomi</hi>rte&#x017F;ten erwehlen ko&#x0364;nnen.<lb/><note place="left">beym Aus-<lb/>
gehen dem<lb/>
Wirth den<lb/>
Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el<lb/>
zu den Zim-<lb/>
mern ge-<lb/>
ben;</note>Beym Ausgehen &#x017F;oll man &#x017F;eine Sachen<lb/>
entweder dem Wirth in Verwahrung, oder<lb/>
doch den Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el zu dem Zimmer geben,<lb/>
damit er wi&#x017F;&#x017F;e, daß man ausgegangen i&#x017F;t,<lb/>
und al&#x017F;o denen Leuten, die nachfragen, Ve-<lb/>
&#x017F;cheid ertheilen, und de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er auf die<lb/>
ihm anvertrauten Kammern acht haben<lb/>
ko&#x0364;nne.<lb/>
Wer nun einen lo&#x0364;blichen Endzweck hat,<lb/>
&#x017F;ich durch &#x017F;eine Rei&#x017F;en zu GOttes Ehren,<lb/>
&#x017F;eines Vaterlandes Aufnehmen; und &#x017F;ei-<lb/>
nem eigenen wahren Leibes- und Seelen-<lb/>
Be&#x017F;ten, zu <hi rendition="#aq">quali&#x017F;ici</hi>ren: der muß nicht nur<lb/>
die drey Haupt-Steine des An&#x017F;to&#x017F;&#x017F;es, oder<lb/><note place="left">die drey<lb/>
Haupt-La-<lb/>
&#x017F;ter, <hi rendition="#aq">W</hi>ein,<lb/><hi rendition="#aq">W</hi>eiber,<lb/>
und <hi rendition="#aq">W</hi>u&#x0364;rf-<lb/>
fel meiden;</note>die drey haupt&#x017F;cha&#x0364;dlichen <hi rendition="#aq">W,</hi> ich meyne,<lb/>
Wein, Weiber und Wu&#x0364;rffel, oder die drey<lb/>
Haupt-La&#x017F;ter, Sauffen, Huren und Spie-<lb/>
len meiden, weil GOtt dadurch beleydi-<lb/>
get, der Nech&#x017F;te gea&#x0364;rgert, der Leib ge-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;chet, das Gewi&#x017F;&#x017F;en verletzet, und der<lb/>
Beutel gewiß ausgeleeret wird; &#x017F;ondern<lb/>
auch alles das unterla&#x017F;&#x017F;en, was &#x017F;einen End-<lb/>
zweck und die darzu dienlichen Mittel hin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dern</fw><lb/></note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0152] Die XIII. Anmerckung. (w) ⁽w⁾ ren Gelegenheit hat. Jch habe unten ſub Lit. M. denen Paſſagiers ein alphabetiſches Verzeichnis der von mir und andern ge- reiſten Perſonen gut befundenen Wirths- Haͤuſern in der Abſicht mittheilen wollen, damit ſie an iedem Orte deſto beſſer nach denenſelben fragen, und die zu ihrer Zeit re- nomirteſten erwehlen koͤnnen. Beym Ausgehen ſoll man ſeine Sachen entweder dem Wirth in Verwahrung, oder doch den Schluͤſſel zu dem Zimmer geben, damit er wiſſe, daß man ausgegangen iſt, und alſo denen Leuten, die nachfragen, Ve- ſcheid ertheilen, und deſto beſſer auf die ihm anvertrauten Kammern acht haben koͤnne. Wer nun einen loͤblichen Endzweck hat, ſich durch ſeine Reiſen zu GOttes Ehren, ſeines Vaterlandes Aufnehmen; und ſei- nem eigenen wahren Leibes- und Seelen- Beſten, zu qualiſiciren: der muß nicht nur die drey Haupt-Steine des Anſtoſſes, oder die drey hauptſchaͤdlichen W, ich meyne, Wein, Weiber und Wuͤrffel, oder die drey Haupt-Laſter, Sauffen, Huren und Spie- len meiden, weil GOtt dadurch beleydi- get, der Nechſte geaͤrgert, der Leib ge- ſchwaͤchet, das Gewiſſen verletzet, und der Beutel gewiß ausgeleeret wird; ſondern auch alles das unterlaſſen, was ſeinen End- zweck und die darzu dienlichen Mittel hin- dern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/152
Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/152>, abgerufen am 19.04.2024.