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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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Unterthänigste
daß er nur den untersten Grad derselben sie zu
practiciren sich angewöhnen könne.

Wann ich demnach nach der Gewohnheit
derer Scribenten mir fürgenommen/ diese
meine Sitten-Lehre der Censur eines honnet
homme
durch eine Zueiguns-Schrifft zu
unterwerffen; Habe ich dafür gehalten/ we-
der etwas tummkühnes noch unvernünfftiges
zu begehen/ wann für Ewrer Hoch-
Fürstlichen Durchlauchtigkeit
ich
dieselbe in unterthänigsten Gehorsam nieder-
legte. Denn zu geschweigen der vielfältigen
Hoch-Fürstlichen Gnaden/ mit denen
Ewre Hoch-Fürstliche Durch-
lauchtigkeit
mich bishero unverdienet ü-
berhäuffet/ und über dieses Seiner
Chur-Fürstlichen Durchlauchtig-
keit zu Brandenburg
mächtigen Schutz
wider meine Verfolger durch Dero hoch-
gültige Recommendation mir zu wege ge-
bracht: So haben die ungemeinen Tugenden/
die Ewre Hoch-Fürstliche Durch-
lauchtigkeit
als ihr bestes Eigenthumb
besitzen/ mir solches Unterfangen gleichsam

anbe-

Unterthaͤnigſte
daß er nur den unterſten Grad derſelben ſie zu
practiciren ſich angewoͤhnen koͤnne.

Wann ich demnach nach der Gewohnheit
derer Scribenten mir fuͤrgenommen/ dieſe
meine Sitten-Lehre der Cenſur eines honnét
homme
durch eine Zueiguns-Schrifft zu
unterwerffen; Habe ich dafuͤr gehalten/ we-
der etwas tummkuͤhnes noch unvernuͤnfftiges
zu begehen/ wann fuͤr Ewrer Hoch-
Fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit
ich
dieſelbe in unterthaͤnigſten Gehorſam nieder-
legte. Denn zu geſchweigen der vielfaͤltigen
Hoch-Fuͤrſtlichen Gnaden/ mit denen
Ewre Hoch-Fuͤrſtliche Durch-
lauchtigkeit
mich bishero unverdienet uͤ-
berhaͤuffet/ und uͤber dieſes Seiner
Chur-Fuͤrſtlichen Durchlauchtig-
keit zu Brandenburg
maͤchtigen Schutz
wider meine Verfolger durch Dero hoch-
guͤltige Recommendation mir zu wege ge-
bracht: So haben die ungemeinen Tugenden/
die Ewre Hoch-Fuͤrſtliche Durch-
lauchtigkeit
als ihr beſtes Eigenthumb
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[0014] Unterthaͤnigſte daß er nur den unterſten Grad derſelben ſie zu practiciren ſich angewoͤhnen koͤnne. Wann ich demnach nach der Gewohnheit derer Scribenten mir fuͤrgenommen/ dieſe meine Sitten-Lehre der Cenſur eines honnét homme durch eine Zueiguns-Schrifft zu unterwerffen; Habe ich dafuͤr gehalten/ we- der etwas tummkuͤhnes noch unvernuͤnfftiges zu begehen/ wann fuͤr Ewrer Hoch- Fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit ich dieſelbe in unterthaͤnigſten Gehorſam nieder- legte. Denn zu geſchweigen der vielfaͤltigen Hoch-Fuͤrſtlichen Gnaden/ mit denen Ewre Hoch-Fuͤrſtliche Durch- lauchtigkeit mich bishero unverdienet uͤ- berhaͤuffet/ und uͤber dieſes Seiner Chur-Fuͤrſtlichen Durchlauchtig- keit zu Brandenburg maͤchtigen Schutz wider meine Verfolger durch Dero hoch- guͤltige Recommendation mir zu wege ge- bracht: So haben die ungemeinen Tugenden/ die Ewre Hoch-Fuͤrſtliche Durch- lauchtigkeit als ihr beſtes Eigenthumb beſitzen/ mir ſolches Unterfangen gleichſam anbe-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/14>, abgerufen am 25.04.2024.