Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.

Bild:
<< vorherige Seite

Beschluß.
logicum das schädlichste Gifft. n. 5. Es ist nur ei-
ne Glückseligkeit des Menschen/ die hier in diesem
Leben anfangen muß. Die wahre Bekehrung auf
dem Tod-Bette ist gefährlich/ und mit wenig Ex-
empeln bestärckt. Der Schächer am Creutz ist ver-
muthlich so gar gottlose nicht gewesen. Man lieset
eher von seinem guten Wercke/ als von seinem Gleu-
bens-Bekäntnüß. Jrrthum/ daß das Philosophi-
sche und Theologische höchste Gut dem Wesen nach
entschieden sey. n. 6. GOtt/ Christus und der H.
Geist sind Ursacher der Menschlichen Glückseligkeit.
Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Weisheit zusammen und kei-
nes ohne dem andern machen den Menschen selig.
Vortheil dieser Lehre bey deren so lange gedaureten
Streit: Ob der Glaube oder die Liebe mit ihren
Wercken selig mache. Eitelkeit derer/ so hierüber
streiten. n. 7. Vortheil dieser Sitten-Lehre/ in
Beurtheilen der Streit-Frage von der Vollkommen-
heit in diesem Leben/ in Erkäntnüß der unterschie-
denen Wege der Busse und Bekehrung/ des äusser-
lichen Ansehens der Bekehrten/ der unterschiedenen
Versuchungen/ und des unterschiedenen Raths für
die Angefochtenen/ ingleichen derer vielfältigen
Secten. n. 8. Vortheil dieser Sitten-Lehre in der
Physic. Fehler Lutheri in einer Glosse über das
Buch der Weisheit. n. 9. Vortheil dieser Sitten-
Lehre in der wahren Politic und Lehre von dem De-
coro,
Jrriges Urtheil der Apologie der A. C. vom
Aristotele. n. 10. Warum der Autor auf etliche
Zeit die Feder niederlegen/ und künfftig einen Sele-
ctum Auditorum
machen werde. n. 11.

1. Es

Beſchluß.
logicum das ſchaͤdlichſte Gifft. n. 5. Es iſt nur ei-
ne Gluͤckſeligkeit des Menſchen/ die hier in dieſem
Leben anfangen muß. Die wahre Bekehrung auf
dem Tod-Bette iſt gefaͤhrlich/ und mit wenig Ex-
empeln beſtaͤrckt. Der Schaͤcher am Creutz iſt ver-
muthlich ſo gar gottloſe nicht geweſen. Man lieſet
eher von ſeinem guten Wercke/ als von ſeinem Gleu-
bens-Bekaͤntnuͤß. Jrrthum/ daß das Philoſophi-
ſche und Theologiſche hoͤchſte Gut dem Weſen nach
entſchieden ſey. n. 6. GOtt/ Chriſtus und der H.
Geiſt ſind Urſacher der Menſchlichen Gluͤckſeligkeit.
Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Weisheit zuſam̃en und kei-
nes ohne dem andern machen den Menſchen ſelig.
Vortheil dieſer Lehre bey deren ſo lange gedaureten
Streit: Ob der Glaube oder die Liebe mit ihren
Wercken ſelig mache. Eitelkeit derer/ ſo hieruͤber
ſtreiten. n. 7. Vortheil dieſer Sitten-Lehre/ in
Beurtheilen der Streit-Frage von der Vollkommen-
heit in dieſem Leben/ in Erkaͤntnuͤß der unterſchie-
denen Wege der Buſſe und Bekehrung/ des aͤuſſer-
lichen Anſehens der Bekehrten/ der unterſchiedenen
Verſuchungen/ und des unterſchiedenen Raths fuͤr
die Angefochtenen/ ingleichen derer vielfaͤltigen
Secten. n. 8. Vortheil dieſer Sitten-Lehre in der
Phyſic. Fehler Lutheri in einer Gloſſe uͤber das
Buch der Weisheit. n. 9. Vortheil dieſer Sitten-
Lehre in der wahren Politic und Lehre von dem De-
coro,
Jrriges Urtheil der Apologie der A. C. vom
Ariſtotele. n. 10. Warum der Autor auf etliche
Zeit die Feder niederlegen/ und kuͤnfftig einen Sele-
ctum Auditorum
machen werde. n. 11.

1. Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <argument>
          <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0537" n="525"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Be&#x017F;chluß.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">logicum</hi> das &#x017F;cha&#x0364;dlich&#x017F;te Gifft. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 5. Es i&#x017F;t nur ei-<lb/>
ne Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit des Men&#x017F;chen/ die hier in die&#x017F;em<lb/>
Leben anfangen muß. Die wahre Bekehrung auf<lb/>
dem Tod-Bette i&#x017F;t gefa&#x0364;hrlich/ und mit wenig Ex-<lb/>
empeln be&#x017F;ta&#x0364;rckt. Der Scha&#x0364;cher am Creutz i&#x017F;t ver-<lb/>
muthlich &#x017F;o gar gottlo&#x017F;e nicht gewe&#x017F;en. Man lie&#x017F;et<lb/>
eher von &#x017F;einem guten Wercke/ als von &#x017F;einem Gleu-<lb/>
bens-Beka&#x0364;ntnu&#x0364;ß. Jrrthum/ daß das <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi-</hi><lb/>
&#x017F;che und <hi rendition="#aq">Theologi</hi>&#x017F;che ho&#x0364;ch&#x017F;te Gut dem We&#x017F;en nach<lb/>
ent&#x017F;chieden &#x017F;ey. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 6. GOtt/ Chri&#x017F;tus und der H.<lb/>
Gei&#x017F;t &#x017F;ind Ur&#x017F;acher der Men&#x017F;chlichen Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit.<lb/>
Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Weisheit zu&#x017F;am&#x0303;en und kei-<lb/>
nes ohne dem andern machen den Men&#x017F;chen &#x017F;elig.<lb/>
Vortheil die&#x017F;er Lehre bey deren &#x017F;o lange gedaureten<lb/>
Streit: Ob der Glaube oder die Liebe mit ihren<lb/>
Wercken &#x017F;elig mache. Eitelkeit derer/ &#x017F;o hieru&#x0364;ber<lb/>
&#x017F;treiten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 7. Vortheil die&#x017F;er Sitten-Lehre/ in<lb/>
Beurtheilen der Streit-Frage von der Vollkommen-<lb/>
heit in die&#x017F;em Leben/ in Erka&#x0364;ntnu&#x0364;ß der unter&#x017F;chie-<lb/>
denen Wege der Bu&#x017F;&#x017F;e und Bekehrung/ des a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
lichen An&#x017F;ehens der Bekehrten/ der unter&#x017F;chiedenen<lb/>
Ver&#x017F;uchungen/ und des unter&#x017F;chiedenen Raths fu&#x0364;r<lb/>
die Angefochtenen/ ingleichen derer vielfa&#x0364;ltigen<lb/>
Secten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 8. Vortheil die&#x017F;er Sitten-Lehre in der<lb/><hi rendition="#aq">Phy&#x017F;ic.</hi> Fehler Lutheri in einer Glo&#x017F;&#x017F;e u&#x0364;ber das<lb/>
Buch der Weisheit. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 9. Vortheil die&#x017F;er Sitten-<lb/>
Lehre in der wahren Politic und Lehre von dem <hi rendition="#aq">De-<lb/>
coro,</hi> Jrriges Urtheil der <hi rendition="#aq">Apologie</hi> der <hi rendition="#aq">A. C.</hi> vom<lb/><hi rendition="#aq">Ari&#x017F;totele. <hi rendition="#i">n.</hi></hi> 10. Warum der <hi rendition="#aq">Autor</hi> auf etliche<lb/>
Zeit die Feder niederlegen/ und ku&#x0364;nfftig einen <hi rendition="#aq">Sele-<lb/>
ctum Auditorum</hi> machen werde. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">n.</hi></hi> 11.</hi> </p>
        </argument><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">1. Es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[525/0537] Beſchluß. logicum das ſchaͤdlichſte Gifft. n. 5. Es iſt nur ei- ne Gluͤckſeligkeit des Menſchen/ die hier in dieſem Leben anfangen muß. Die wahre Bekehrung auf dem Tod-Bette iſt gefaͤhrlich/ und mit wenig Ex- empeln beſtaͤrckt. Der Schaͤcher am Creutz iſt ver- muthlich ſo gar gottloſe nicht geweſen. Man lieſet eher von ſeinem guten Wercke/ als von ſeinem Gleu- bens-Bekaͤntnuͤß. Jrrthum/ daß das Philoſophi- ſche und Theologiſche hoͤchſte Gut dem Weſen nach entſchieden ſey. n. 6. GOtt/ Chriſtus und der H. Geiſt ſind Urſacher der Menſchlichen Gluͤckſeligkeit. Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Weisheit zuſam̃en und kei- nes ohne dem andern machen den Menſchen ſelig. Vortheil dieſer Lehre bey deren ſo lange gedaureten Streit: Ob der Glaube oder die Liebe mit ihren Wercken ſelig mache. Eitelkeit derer/ ſo hieruͤber ſtreiten. n. 7. Vortheil dieſer Sitten-Lehre/ in Beurtheilen der Streit-Frage von der Vollkommen- heit in dieſem Leben/ in Erkaͤntnuͤß der unterſchie- denen Wege der Buſſe und Bekehrung/ des aͤuſſer- lichen Anſehens der Bekehrten/ der unterſchiedenen Verſuchungen/ und des unterſchiedenen Raths fuͤr die Angefochtenen/ ingleichen derer vielfaͤltigen Secten. n. 8. Vortheil dieſer Sitten-Lehre in der Phyſic. Fehler Lutheri in einer Gloſſe uͤber das Buch der Weisheit. n. 9. Vortheil dieſer Sitten- Lehre in der wahren Politic und Lehre von dem De- coro, Jrriges Urtheil der Apologie der A. C. vom Ariſtotele. n. 10. Warum der Autor auf etliche Zeit die Feder niederlegen/ und kuͤnfftig einen Sele- ctum Auditorum machen werde. n. 11. 1. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/537
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/537>, abgerufen am 19.04.2024.