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Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.

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eigentlich beschrieben werden müssen.
Einziehung verglichen wird. Wiewohl beyder-
ley Arten wieder ihre unterschiedene Classen ha-
ben/ und z. e. eine andere Ausdehnung bey einer
schlechten Begierde/ eine andere bey einer Sehn-
sucht zu spüren ist; im übrigen aber alle diese Ver-
gleichungen nur als Bilder von der Sache/ nicht
aber als die Sache selbst anzusehen. Denn die
Gemüths-Bewegungen werden wie alle Leiden-
schafften deutlicher empfunden als beschrieben.

71. Jedoch wollen wir nunmehro die Be-
schreibung der Gemüthsneigungen dergestallt/
wie sie ein jeder Mensch bey sich empfinden kan/
aus dem gantzen Hauptstück zusammen lesen.
Die Gemüthsneigungen sind Bewegungen
g] des menschlichen Willens h] zu angeneh-
men oder wiedrigen Dingen/
i] die abwesend
oder zukünfftig sind/
l] welche von denen
starcken Eindrückungen
m] äuserlicher Din-
ge
n] in das Hertze des Menschen/ o] und der
daraus erfolgten ausserordentlichen p]
Bewegung des Geblüts q]
entstehen.

Das
g] n. 3. seq.
h] n. 12. seqq.
i] n. 30. seq.
l] n. 35. seq.
m] n. 54. seq.
n] n. 47. seq.
o] n. 50. seq.
p] n. 68. seq.
q] n. 63. seq.
G 5

eigentlich beſchrieben werden muͤſſen.
Einziehung verglichen wird. Wiewohl beyder-
ley Arten wieder ihre unterſchiedene Claſſen ha-
ben/ und z. e. eine andere Ausdehnung bey einer
ſchlechten Begierde/ eine andere bey einer Sehn-
ſucht zu ſpuͤren iſt; im uͤbrigen aber alle dieſe Ver-
gleichungen nur als Bilder von der Sache/ nicht
aber als die Sache ſelbſt anzuſehen. Denn die
Gemuͤths-Bewegungen werden wie alle Leiden-
ſchafften deutlicher empfunden als beſchrieben.

71. Jedoch wollen wir nunmehro die Be-
ſchreibung der Gemuͤthsneigungen dergeſtallt/
wie ſie ein jeder Menſch bey ſich empfinden kan/
aus dem gantzen Hauptſtuͤck zuſammen leſen.
Die Gemuͤthsneigungen ſind Bewegungen
g] des menſchlichen Willens h] zu angeneh-
men oder wiedrigen Dingen/
i] die abweſend
oder zukuͤnfftig ſind/
l] welche von denen
ſtarcken Eindruͤckungen
m] aͤuſerlicher Din-
ge
n] in das Hertze des Menſchen/ o] und der
daraus erfolgten auſſerordentlichen p]
Bewegung des Gebluͤts q]
entſtehen.

Das
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h] n. 12. ſeqq.
i] n. 30. ſeq.
l] n. 35. ſeq.
m] n. 54. ſeq.
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[105/0117] eigentlich beſchrieben werden muͤſſen. Einziehung verglichen wird. Wiewohl beyder- ley Arten wieder ihre unterſchiedene Claſſen ha- ben/ und z. e. eine andere Ausdehnung bey einer ſchlechten Begierde/ eine andere bey einer Sehn- ſucht zu ſpuͤren iſt; im uͤbrigen aber alle dieſe Ver- gleichungen nur als Bilder von der Sache/ nicht aber als die Sache ſelbſt anzuſehen. Denn die Gemuͤths-Bewegungen werden wie alle Leiden- ſchafften deutlicher empfunden als beſchrieben. 71. Jedoch wollen wir nunmehro die Be- ſchreibung der Gemuͤthsneigungen dergeſtallt/ wie ſie ein jeder Menſch bey ſich empfinden kan/ aus dem gantzen Hauptſtuͤck zuſammen leſen. Die Gemuͤthsneigungen ſind Bewegungen g] des menſchlichen Willens h] zu angeneh- men oder wiedrigen Dingen/ i] die abweſend oder zukuͤnfftig ſind/ l] welche von denen ſtarcken Eindruͤckungen m] aͤuſerlicher Din- ge n] in das Hertze des Menſchen/ o] und der daraus erfolgten auſſerordentlichen p] Bewegung des Gebluͤts q] entſtehen. Das g] n. 3. ſeq. h] n. 12. ſeqq. i] n. 30. ſeq. l] n. 35. ſeq. m] n. 54. ſeq. n] n. 47. ſeq. o] n. 50. ſeq. p] n. 68. ſeq. q] n. 63. ſeq. G 5

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/117>, abgerufen am 23.04.2024.