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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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Pelagio, der nach Ausgang des fünfften Jahrs-
Hundert gelebt/ verordnet worden. Der heilige
Augustinus aber/ To. 10. Ser. 32. de verbis Apostoli.
der umb das 395iste Jahr gelebt/ und geschri-
ben hat/ bezeuget/ daß dieses der älteste Ge-
brauch der Kirch war/ da er darvon also redet:
Orationibus Sanctae Ecclesiae, & sacrificio salu-
tari, & eleemosynis, quae pro eorum Spiriti-
bus erogantur, non est dubium mortuos adjuva-
ri.
Daß die Verstorbne mit den Gebett der H. Kirch/
mit dem H. Meß- Opffer/ und Allmosen/ die vor
ihre Seelen ausgespendet werden/ geholffen werden/
ist ausser allen Zweifel/ und setzet noch hinbey: Hoc
en im a Patribus traditum, universa servat Eccle-
sia, ut pro ijs, qui in corporis, & sangvinis Chri-
sti communione defuncti sunt, cum ad ipsum
sacrificium loco suo commemorantur, oretur, ac
pro illis quoque id offerri commemoretur.
Dann
dieses ist uns von Vättern übergeben worden/ und
haltet solches die Kirch allgemein/ daß vor die/
welche in Gemeinschafft des Leibs und Bluts Christi
abgeleibet haben/ wo ihrer in H: Meß- Opffer selbst/
an seinen Orth gedacht wird/ gebettet werde/ und
auch vor selbe solches aufzuopffern/ eingedencket
werde. Und diß beteueret der noch weit ältere Ter-
tullianus,
der im anderten Jahr-Hundert gelebt/
und darvon also geschriben: L. 3. de corona Militis
c.
3. Oblationes (hoc est sacrificium) pro defun-
ctis annue facimus.
Die Aufopfferungen (daß ist
das H: Meß-Opffer) abstatten/ und verrichten wir
jährlich vor die Verstorbene Viertens/ den Gebrauch/
und Gewohnheit sich zu bezeichnen/ und andere
Sachen Segen- Weiß mit den Zeichen des Heiligen
Creutzes/ sagt er/ daß solches lang nach der Apostel

Zeiten

Pelagio, der nach Ausgang des fuͤnfften Jahrs-
Hundert gelebt/ verordnet worden. Der heilige
Auguſtinus aber/ To. 10. Ser. 32. de verbis Apoſtoli.
der umb das 395iſte Jahr gelebt/ und geſchri-
ben hat/ bezeuget/ daß dieſes der aͤlteſte Ge-
brauch der Kirch war/ da er darvon alſo redet:
Orationibus Sanctæ Eccleſiæ, & ſacrificio ſalu-
tari, & eleemoſynis, quæ pro eorum Spiriti-
bus erogantur, non eſt dubium mortuos adjuva-
ri.
Daß die Verſtorbne mit den Gebett der H. Kirch/
mit dem H. Meß- Opffer/ und Allmoſen/ die vor
ihre Seelen ausgeſpendet werden/ geholffen werden/
iſt auſſer allen Zweifel/ und ſetzet noch hinbey: Hoc
en im à Patribus traditum, univerſa ſervat Eccle-
ſia, ut pro ijs, qui in corporis, & ſangvinis Chri-
ſti communione defuncti ſunt, cum ad ipſum
ſacrificium loco ſuo commemorantur, oretur, ac
pro illis quoque id offerri commemoretur.
Dann
dieſes iſt uns von Vaͤttern uͤbergeben worden/ und
haltet ſolches die Kirch allgemein/ daß vor die/
welche in Gemeinſchafft des Leibs und Bluts Chriſti
abgeleibet haben/ wo ihrer in H: Meß- Opffer ſelbſt/
an ſeinen Orth gedacht wird/ gebettet werde/ und
auch vor ſelbe ſolches aufzuopffern/ eingedencket
werde. Und diß beteueret der noch weit aͤltere Ter-
tullianus,
der im anderten Jahr-Hundert gelebt/
und darvon alſo geſchriben: L. 3. de corona Militis
c.
3. Oblationes (hoc eſt ſacrificium) pro defun-
ctis annuè facimus.
Die Aufopfferungen (daß iſt
das H: Meß-Opffer) abſtatten/ und verrichten wir
jaͤhrlich vor die Verſtorbene Viertens/ den Gebrauch/
und Gewohnheit ſich zu bezeichnen/ und andere
Sachen Segen- Weiß mit den Zeichen des Heiligen
Creutzes/ ſagt er/ daß ſolches lang nach der Apoſtel

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[258/0270] Pelagio, der nach Ausgang des fuͤnfften Jahrs- Hundert gelebt/ verordnet worden. Der heilige Auguſtinus aber/ To. 10. Ser. 32. de verbis Apoſtoli. der umb das 395iſte Jahr gelebt/ und geſchri- ben hat/ bezeuget/ daß dieſes der aͤlteſte Ge- brauch der Kirch war/ da er darvon alſo redet: Orationibus Sanctæ Eccleſiæ, & ſacrificio ſalu- tari, & eleemoſynis, quæ pro eorum Spiriti- bus erogantur, non eſt dubium mortuos adjuva- ri. Daß die Verſtorbne mit den Gebett der H. Kirch/ mit dem H. Meß- Opffer/ und Allmoſen/ die vor ihre Seelen ausgeſpendet werden/ geholffen werden/ iſt auſſer allen Zweifel/ und ſetzet noch hinbey: Hoc en im à Patribus traditum, univerſa ſervat Eccle- ſia, ut pro ijs, qui in corporis, & ſangvinis Chri- ſti communione defuncti ſunt, cum ad ipſum ſacrificium loco ſuo commemorantur, oretur, ac pro illis quoque id offerri commemoretur. Dann dieſes iſt uns von Vaͤttern uͤbergeben worden/ und haltet ſolches die Kirch allgemein/ daß vor die/ welche in Gemeinſchafft des Leibs und Bluts Chriſti abgeleibet haben/ wo ihrer in H: Meß- Opffer ſelbſt/ an ſeinen Orth gedacht wird/ gebettet werde/ und auch vor ſelbe ſolches aufzuopffern/ eingedencket werde. Und diß beteueret der noch weit aͤltere Ter- tullianus, der im anderten Jahr-Hundert gelebt/ und darvon alſo geſchriben: L. 3. de corona Militis c. 3. Oblationes (hoc eſt ſacrificium) pro defun- ctis annuè facimus. Die Aufopfferungen (daß iſt das H: Meß-Opffer) abſtatten/ und verrichten wir jaͤhrlich vor die Verſtorbene Viertens/ den Gebrauch/ und Gewohnheit ſich zu bezeichnen/ und andere Sachen Segen- Weiß mit den Zeichen des Heiligen Creutzes/ ſagt er/ daß ſolches lang nach der Apoſtel Zeiten

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/270>, abgerufen am 28.03.2024.