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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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Gobat beglaubiget eben diß von anderen Orthen.
Tract. 10. in Experimentalis Theologiae casu 19. Daß
fehrner die Ewigkeit von der Wesenheit des Eheli-
chen Vertrags seye/ wird aus jenen Christi klahren
Worten dargethan Quod Deus con junxit, Homo
non separet Matth. 19. v.
6. Was GOtt zusammen
gefüget hat/ soll der Mensch nicht scheiden. Allwo der
HErr von der Ehelichen Zusammen-Fügung/ und
Scheidung redet/ wie auch aus andern Christi
Worten bey Luca 16. v. 18. Omnis, qni dimiserit
Uxorem suam, & aliam duxerit, maechatur.
Ein
jeglicher/ der sein Weib von sich lasset/ und nimbt
ein Anderes/ der bricht die Ehe. Und zum Rö-
mern 7. v. 2. der H: Paulus. Mulier, quae sub Vi-
ro est, vivente Viro alligata est Legi, si autem
mortuus fuerit Vir ejus, soluta est a Lege Viri.
Igitur vivente Viro vocabitur adultera, si suerit
cum alio Viro, si autem mortuus fuerit Vir ejus,
liberata est a Lege Viri, ut non sit adultera, si fue-
rit cum alio Viro.
Ein Weib/ daß unter dem
Mann ist/ ist an das Gesätz gebunden/ so lang der Mann
lebet/ wann aber ihr Mann stirbet/ so ist sie vom Ge-
setz des Manns entbunden. Derowegen/ wann sie
sich bey leben ihres Manns/ zu einen andern gesellet/
so wird sie eine Ehebrecherin genannt werden/ wann
aber ihr Mann gestorben ist/ so ist sie vom Gesetz des
Manns gefreyet/ also/ daß sie nicht eine Ehebre-
cherin ist/ wann sie sich zu einen andern
Mann gesellet.



§. III. Ent-
G 5

Gobat beglaubiget eben diß von anderen Orthen.
Tract. 10. in Experimentalis Theologiæ caſu 19. Daß
fehrner die Ewigkeit von der Weſenheit des Eheli-
chen Vertrags ſeye/ wird aus jenen Chriſti klahren
Worten dargethan Quod Deus con junxit, Homo
non ſeparet Matth. 19. v.
6. Was GOtt zuſammen
gefuͤget hat/ ſoll der Menſch nicht ſcheiden. Allwo der
HErr von der Ehelichen Zuſammen-Fuͤgung/ und
Scheidung redet/ wie auch aus andern Chriſti
Worten bey Luca 16. v. 18. Omnis, qni dimiſerit
Uxorem ſuam, & aliam duxerit, mæchatur.
Ein
jeglicher/ der ſein Weib von ſich laſſet/ und nimbt
ein Anderes/ der bricht die Ehe. Und zum Roͤ-
mern 7. v. 2. der H: Paulus. Mulier, quæ ſub Vi-
ro eſt, vivente Viro alligata eſt Legi, ſi autem
mortuus fuerit Vir ejus, ſoluta eſt â Lege Viri.
Igitur vivente Viro vocabitur adultera, ſi ſuerit
cum alio Viro, ſi autem mortuus fuerit Vir ejus,
liberata eſt à Lege Viri, ut non ſit adultera, ſi fue-
rit cum alio Viro.
Ein Weib/ daß unter dem
Mañ iſt/ iſt an das Geſaͤtz gebunden/ ſo lang der Mañ
lebet/ wann aber ihr Mann ſtirbet/ ſo iſt ſie vom Ge-
ſetz des Manns entbunden. Derowegen/ wann ſie
ſich bey leben ihres Manns/ zu einen andern geſellet/
ſo wird ſie eine Ehebrecherin genannt werden/ wann
aber ihr Mann geſtorben iſt/ ſo iſt ſie vom Geſetz des
Manns gefreyet/ alſo/ daß ſie nicht eine Ehebre-
cherin iſt/ wann ſie ſich zu einen andern
Mann geſellet.



§. III. Ent-
G 5
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[105/0117] Gobat beglaubiget eben diß von anderen Orthen. Tract. 10. in Experimentalis Theologiæ caſu 19. Daß fehrner die Ewigkeit von der Weſenheit des Eheli- chen Vertrags ſeye/ wird aus jenen Chriſti klahren Worten dargethan Quod Deus con junxit, Homo non ſeparet Matth. 19. v. 6. Was GOtt zuſammen gefuͤget hat/ ſoll der Menſch nicht ſcheiden. Allwo der HErr von der Ehelichen Zuſammen-Fuͤgung/ und Scheidung redet/ wie auch aus andern Chriſti Worten bey Luca 16. v. 18. Omnis, qni dimiſerit Uxorem ſuam, & aliam duxerit, mæchatur. Ein jeglicher/ der ſein Weib von ſich laſſet/ und nimbt ein Anderes/ der bricht die Ehe. Und zum Roͤ- mern 7. v. 2. der H: Paulus. Mulier, quæ ſub Vi- ro eſt, vivente Viro alligata eſt Legi, ſi autem mortuus fuerit Vir ejus, ſoluta eſt â Lege Viri. Igitur vivente Viro vocabitur adultera, ſi ſuerit cum alio Viro, ſi autem mortuus fuerit Vir ejus, liberata eſt à Lege Viri, ut non ſit adultera, ſi fue- rit cum alio Viro. Ein Weib/ daß unter dem Mañ iſt/ iſt an das Geſaͤtz gebunden/ ſo lang der Mañ lebet/ wann aber ihr Mann ſtirbet/ ſo iſt ſie vom Ge- ſetz des Manns entbunden. Derowegen/ wann ſie ſich bey leben ihres Manns/ zu einen andern geſellet/ ſo wird ſie eine Ehebrecherin genannt werden/ wann aber ihr Mann geſtorben iſt/ ſo iſt ſie vom Geſetz des Manns gefreyet/ alſo/ daß ſie nicht eine Ehebre- cherin iſt/ wann ſie ſich zu einen andern Mann geſellet. §. III. Ent- G 5

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/117>, abgerufen am 25.04.2024.