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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
genennet wird, in seinem Wesen ein Engel ist,
man lese im 1sten Theil Num. 57; wenn der
Geist von dem irdischen Leib los ist, so ist er eben
so wohl, als der Engel, in menschlicher Gestalt;
daß der Engel in vollkommener menschlicher Ge-
stalt sey, lese man im 1sten Theil Num. 73-77:
wenn aber das Jnwendige des Menschen nicht
aufwärts, sondern nur abwärts eröffnet ist, so-
dann ist es zwar nach der Auflösung vom Leibe
dennoch in menschlicher Gestalt, aber in einer
grausamen und teuflischen; denn es kann nicht
aufwärts gen Himmel, sondern nur abwärts
auf die Hölle sehen.

315. Der von der göttlichen Ordnung Unter-
richt hat, kann auch einsehen, daß der Mensch
dazu geschaffen sey, daß er ein Engel werden
möge, weil in ihm das Aeusserste von der
Ordnung ist, wie Num. 304 gemeldet worden,
in welchem das, was zur himmlischen und eng-
lischen Weisheit gehöret, gebildet, ergänzet und
vermehret werden kann: die göttliche Ordnung
bleibt niemals in der Mitte stehen, noch bildet sie
allda etwas ohne das Aeusserste, denn da-
selbst ist sie nicht in ihrer Vollendung und Voll-
kommenheit, sondern sie geher bis hin zum Aeus-
sersten;
*) aber wenn sie in ihrem Aeus-

sersten
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Hier beruft sich der Verfasser auf etliche Num-
mern in den himmlischen Geheimnissen,
als

Vom Himmel.
genennet wird, in ſeinem Weſen ein Engel iſt,
man leſe im 1ſten Theil Num. 57; wenn der
Geiſt von dem irdiſchen Leib los iſt, ſo iſt er eben
ſo wohl, als der Engel, in menſchlicher Geſtalt;
daß der Engel in vollkommener menſchlicher Ge-
ſtalt ſey, leſe man im 1ſten Theil Num. 73-77:
wenn aber das Jnwendige des Menſchen nicht
aufwaͤrts, ſondern nur abwaͤrts eroͤffnet iſt, ſo-
dann iſt es zwar nach der Aufloͤſung vom Leibe
dennoch in menſchlicher Geſtalt, aber in einer
grauſamen und teufliſchen; denn es kann nicht
aufwaͤrts gen Himmel, ſondern nur abwaͤrts
auf die Hoͤlle ſehen.

315. Der von der goͤttlichen Ordnung Unter-
richt hat, kann auch einſehen, daß der Menſch
dazu geſchaffen ſey, daß er ein Engel werden
moͤge, weil in ihm das Aeuſſerſte von der
Ordnung iſt, wie Num. 304 gemeldet worden,
in welchem das, was zur himmliſchen und eng-
liſchen Weisheit gehoͤret, gebildet, ergaͤnzet und
vermehret werden kann: die goͤttliche Ordnung
bleibt niemals in der Mitte ſtehen, noch bildet ſie
allda etwas ohne das Aeuſſerſte, denn da-
ſelbſt iſt ſie nicht in ihrer Vollendung und Voll-
kommenheit, ſondern ſie geher bis hin zum Aeuſ-
ſerſten;
*) aber wenn ſie in ihrem Aeuſ-

ſerſten
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Hier beruft ſich der Verfaſſer auf etliche Num-
mern in den himmliſchen Geheimniſſen,
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[13/0012] Vom Himmel. genennet wird, in ſeinem Weſen ein Engel iſt, man leſe im 1ſten Theil Num. 57; wenn der Geiſt von dem irdiſchen Leib los iſt, ſo iſt er eben ſo wohl, als der Engel, in menſchlicher Geſtalt; daß der Engel in vollkommener menſchlicher Ge- ſtalt ſey, leſe man im 1ſten Theil Num. 73-77: wenn aber das Jnwendige des Menſchen nicht aufwaͤrts, ſondern nur abwaͤrts eroͤffnet iſt, ſo- dann iſt es zwar nach der Aufloͤſung vom Leibe dennoch in menſchlicher Geſtalt, aber in einer grauſamen und teufliſchen; denn es kann nicht aufwaͤrts gen Himmel, ſondern nur abwaͤrts auf die Hoͤlle ſehen. 315. Der von der goͤttlichen Ordnung Unter- richt hat, kann auch einſehen, daß der Menſch dazu geſchaffen ſey, daß er ein Engel werden moͤge, weil in ihm das Aeuſſerſte von der Ordnung iſt, wie Num. 304 gemeldet worden, in welchem das, was zur himmliſchen und eng- liſchen Weisheit gehoͤret, gebildet, ergaͤnzet und vermehret werden kann: die goͤttliche Ordnung bleibt niemals in der Mitte ſtehen, noch bildet ſie allda etwas ohne das Aeuſſerſte, denn da- ſelbſt iſt ſie nicht in ihrer Vollendung und Voll- kommenheit, ſondern ſie geher bis hin zum Aeuſ- ſerſten; *) aber wenn ſie in ihrem Aeuſ- ſerſten *) Anmerkung des Ueberſetzers. Hier beruft ſich der Verfaſſer auf etliche Num- mern in den himmliſchen Geheimniſſen, als

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/12>, abgerufen am 29.03.2024.