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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Oden und Lieder.
Die Kunst erzeuge neue Sterne
An dem erleuchteten Zenith!
Heyl bringt ihr Fallen aus der Ferne
Dem Mittelpunkt der Freude mit;
Die Tonkunst seh ich voll Geschäfte,
Sie pflanzet ihrer Noten Kräfte
Jn Linden! welche Fugen! hört!
Für Anmuth bin ich als bethört.
Sie kommt! Sie kommt in dem Geleite
Der Gratien und Pracht daher!
Die Gnade geht ihr an der Seite,
Was Helden-Tugenden noch mehr!
Du Mildigkeit dort in der Mitten,
Wer kommt mit euch daher geschritten?
O Himmel! Seht! sie nähern sich,
Und alle heissen Friederich!
Herein! Preiswürdigste der Erden!
Luise! jetzt mein Lobgesang!
Mein Lusthaus soll ein Tempel werden,
Zum Paradiese dieser Gang;
Aus neu erfundnen Opfer-Schalen
Will ich nun mein Gelübde zahlen,
Wie es, dem Himmel so geneigt,
Jn weiß und blauem Feuer steigt!
Viel tausend treue Herzen brennen
Jn Menschen, die versammlet sind,
Die mich nach der Empfindung kennen,
Unsichtbar durch mich angezündt,
Sie
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Oden und Lieder.
Die Kunſt erzeuge neue Sterne
An dem erleuchteten Zenith!
Heyl bringt ihr Fallen aus der Ferne
Dem Mittelpunkt der Freude mit;
Die Tonkunſt ſeh ich voll Geſchaͤfte,
Sie pflanzet ihrer Noten Kraͤfte
Jn Linden! welche Fugen! hoͤrt!
Fuͤr Anmuth bin ich als bethoͤrt.
Sie kommt! Sie kommt in dem Geleite
Der Gratien und Pracht daher!
Die Gnade geht ihr an der Seite,
Was Helden-Tugenden noch mehr!
Du Mildigkeit dort in der Mitten,
Wer kommt mit euch daher geſchritten?
O Himmel! Seht! ſie naͤhern ſich,
Und alle heiſſen Friederich!
Herein! Preiswuͤrdigſte der Erden!
Luiſe! jetzt mein Lobgeſang!
Mein Luſthaus ſoll ein Tempel werden,
Zum Paradieſe dieſer Gang;
Aus neu erfundnen Opfer-Schalen
Will ich nun mein Geluͤbde zahlen,
Wie es, dem Himmel ſo geneigt,
Jn weiß und blauem Feuer ſteigt!
Viel tauſend treue Herzen brennen
Jn Menſchen, die verſammlet ſind,
Die mich nach der Empfindung kennen,
Unſichtbar durch mich angezuͤndt,
Sie
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[49/0069] Oden und Lieder. Die Kunſt erzeuge neue Sterne An dem erleuchteten Zenith! Heyl bringt ihr Fallen aus der Ferne Dem Mittelpunkt der Freude mit; Die Tonkunſt ſeh ich voll Geſchaͤfte, Sie pflanzet ihrer Noten Kraͤfte Jn Linden! welche Fugen! hoͤrt! Fuͤr Anmuth bin ich als bethoͤrt. Sie kommt! Sie kommt in dem Geleite Der Gratien und Pracht daher! Die Gnade geht ihr an der Seite, Was Helden-Tugenden noch mehr! Du Mildigkeit dort in der Mitten, Wer kommt mit euch daher geſchritten? O Himmel! Seht! ſie naͤhern ſich, Und alle heiſſen Friederich! Herein! Preiswuͤrdigſte der Erden! Luiſe! jetzt mein Lobgeſang! Mein Luſthaus ſoll ein Tempel werden, Zum Paradieſe dieſer Gang; Aus neu erfundnen Opfer-Schalen Will ich nun mein Geluͤbde zahlen, Wie es, dem Himmel ſo geneigt, Jn weiß und blauem Feuer ſteigt! Viel tauſend treue Herzen brennen Jn Menſchen, die verſammlet ſind, Die mich nach der Empfindung kennen, Unſichtbar durch mich angezuͤndt, Sie D

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/69>, abgerufen am 19.04.2024.