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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Oden und Lieder.
Der frohen Unterthanen Herzen
Sind immerdar mein liebstes Haus,
Jch breche da mit Lust und Scherzen
Und sanften Ungestüm heraus,
Daß ich einmahl recht sichtbar werde
Jn einem milden Theil der Erde,
Der so viel Seeligkeit verheisst,
Den schon manch möglich Wesen preist.
Wie prangen doch die breiten Fluhren
Mit ihrem reifen Ueberfluß!
Der Segen zeichnet diese Spuhren,
Worauf er jährlich wandeln muß;
Welch unaussprechliches Vergnügen!
Das milder Götter weises Fügen,
Gereizt vom Frieden, angericht!
O! zu beschreiben ist es nicht!
Jn Freundschafts-Armen höchstzufrieden
Wallt hier die Sicherheit und Ruh,
Von frohen Leuten ungeschieden,
Es naht sich keine Furcht herzu,
Denn ein durchlauchtigstes Bestreben
Schützt ihre Wohlfahrt und ihr Leben
Mit einer väterlichen Hand,
Als wie der HErr sein gutes Land.
Durch Sie, die Götter dieses Landes,
Erhielt ich meine Wirklichkeit,
Für die mein Antheil des Verstandes
Dieß sichtbarliche Denkmahl weiht;
Sie
Oden und Lieder.
Der frohen Unterthanen Herzen
Sind immerdar mein liebſtes Haus,
Jch breche da mit Luſt und Scherzen
Und ſanften Ungeſtuͤm heraus,
Daß ich einmahl recht ſichtbar werde
Jn einem milden Theil der Erde,
Der ſo viel Seeligkeit verheiſſt,
Den ſchon manch moͤglich Weſen preiſt.
Wie prangen doch die breiten Fluhren
Mit ihrem reifen Ueberfluß!
Der Segen zeichnet dieſe Spuhren,
Worauf er jaͤhrlich wandeln muß;
Welch unausſprechliches Vergnuͤgen!
Das milder Goͤtter weiſes Fuͤgen,
Gereizt vom Frieden, angericht!
O! zu beſchreiben iſt es nicht!
Jn Freundſchafts-Armen hoͤchſtzufrieden
Wallt hier die Sicherheit und Ruh,
Von frohen Leuten ungeſchieden,
Es naht ſich keine Furcht herzu,
Denn ein durchlauchtigſtes Beſtreben
Schuͤtzt ihre Wohlfahrt und ihr Leben
Mit einer vaͤterlichen Hand,
Als wie der HErr ſein gutes Land.
Durch Sie, die Goͤtter dieſes Landes,
Erhielt ich meine Wirklichkeit,
Fuͤr die mein Antheil des Verſtandes
Dieß ſichtbarliche Denkmahl weiht;
Sie
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[45/0065] Oden und Lieder. Der frohen Unterthanen Herzen Sind immerdar mein liebſtes Haus, Jch breche da mit Luſt und Scherzen Und ſanften Ungeſtuͤm heraus, Daß ich einmahl recht ſichtbar werde Jn einem milden Theil der Erde, Der ſo viel Seeligkeit verheiſſt, Den ſchon manch moͤglich Weſen preiſt. Wie prangen doch die breiten Fluhren Mit ihrem reifen Ueberfluß! Der Segen zeichnet dieſe Spuhren, Worauf er jaͤhrlich wandeln muß; Welch unausſprechliches Vergnuͤgen! Das milder Goͤtter weiſes Fuͤgen, Gereizt vom Frieden, angericht! O! zu beſchreiben iſt es nicht! Jn Freundſchafts-Armen hoͤchſtzufrieden Wallt hier die Sicherheit und Ruh, Von frohen Leuten ungeſchieden, Es naht ſich keine Furcht herzu, Denn ein durchlauchtigſtes Beſtreben Schuͤtzt ihre Wohlfahrt und ihr Leben Mit einer vaͤterlichen Hand, Als wie der HErr ſein gutes Land. Durch Sie, die Goͤtter dieſes Landes, Erhielt ich meine Wirklichkeit, Fuͤr die mein Antheil des Verſtandes Dieß ſichtbarliche Denkmahl weiht; Sie

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/65>, abgerufen am 23.04.2024.