Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Oden und Lieder.


Der Friedenstein.


Mein
Glück erwacht an diesem Tage,

Ein Trieb der Freude reizet mich,
und die oft wiederholte Sage,

daß
Meinen
Herzog Friederich

Ein langer Frühling wird
Der späten Nachwelt spahren,

zeigt
heute zuversichtlich an,

ein tiefgebeugter Unterthan,
der
Friedenstein von 100 Jahren.


Mein Geist hat sich noch nie verstiegen
Aus seines Körpers Wunder-Bau,
Jch habe mich nun alt geschwiegen,
Geduld und Sehnsucht werden grau,
Ein Trieb der Freude schweift durch holer Adern Gänge
Mein Jnnerstes wird aufgebracht,
So deutlich hab ich nie gedacht
Seit meiner ganzen Lebens-Länge.
HErr!
C
Oden und Lieder.


Der Friedenſtein.


Mein
Gluͤck erwacht an dieſem Tage,

Ein Trieb der Freude reizet mich,
und die oft wiederholte Sage,

daß
Meinen
Herzog Friederich

Ein langer Fruͤhling wird
Der ſpaͤten Nachwelt ſpahren,

zeigt
heute zuverſichtlich an,

ein tiefgebeugter Unterthan,
der
Friedenſtein von 100 Jahren.


Mein Geiſt hat ſich noch nie verſtiegen
Aus ſeines Koͤrpers Wunder-Bau,
Jch habe mich nun alt geſchwiegen,
Geduld und Sehnſucht werden grau,
Ein Trieb der Freude ſchweift durch holer Adern Gaͤnge
Mein Jnnerſtes wird aufgebracht,
So deutlich hab ich nie gedacht
Seit meiner ganzen Lebens-Laͤnge.
HErr!
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0053" n="33"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden und Lieder.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">Der Frieden&#x017F;tein.</hi><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <floatingText>
              <body>
                <div type="dedication">
                  <lg type="poem">
                    <l>Mein<lb/>
Glu&#x0364;ck erwacht an die&#x017F;em Tage,</l><lb/>
                    <l><hi rendition="#b">Ein Trieb der Freude reizet mich,</hi><lb/>
und die oft wiederholte Sage,</l><lb/>
                    <l>daß<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Meinen<lb/>
Herzog Friederich</hi></hi></l><lb/>
                    <l>Ein langer Fru&#x0364;hling wird<lb/><hi rendition="#b">Der &#x017F;pa&#x0364;ten Nachwelt &#x017F;pahren,</hi></l><lb/>
                    <l>zeigt<lb/>
heute zuver&#x017F;ichtlich an,</l><lb/>
                    <l>ein tiefgebeugter Unterthan,</l><lb/>
                    <l>der<lb/><hi rendition="#b">Frieden&#x017F;tein von 100 Jahren.</hi></l>
                  </lg><lb/>
                  <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
                  <dateline> <hi rendition="#c">Den 25 April 1744.</hi> </dateline>
                </div>
              </body>
            </floatingText>
          </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>ein Gei&#x017F;t hat &#x017F;ich noch nie ver&#x017F;tiegen</l><lb/>
            <l>Aus &#x017F;eines Ko&#x0364;rpers Wunder-Bau,</l><lb/>
            <l>Jch habe mich nun alt ge&#x017F;chwiegen,</l><lb/>
            <l>Geduld und Sehn&#x017F;ucht werden grau,</l><lb/>
            <l>Ein Trieb der Freude &#x017F;chweift durch holer Adern Ga&#x0364;nge</l><lb/>
            <l>Mein Jnner&#x017F;tes wird aufgebracht,</l><lb/>
            <l>So deutlich hab ich nie gedacht</l><lb/>
            <l>Seit meiner ganzen Lebens-La&#x0364;nge.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">HErr!</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0053] Oden und Lieder. Der Friedenſtein. Mein Gluͤck erwacht an dieſem Tage, Ein Trieb der Freude reizet mich, und die oft wiederholte Sage, daß Meinen Herzog Friederich Ein langer Fruͤhling wird Der ſpaͤten Nachwelt ſpahren, zeigt heute zuverſichtlich an, ein tiefgebeugter Unterthan, der Friedenſtein von 100 Jahren. Den 25 April 1744. Mein Geiſt hat ſich noch nie verſtiegen Aus ſeines Koͤrpers Wunder-Bau, Jch habe mich nun alt geſchwiegen, Geduld und Sehnſucht werden grau, Ein Trieb der Freude ſchweift durch holer Adern Gaͤnge Mein Jnnerſtes wird aufgebracht, So deutlich hab ich nie gedacht Seit meiner ganzen Lebens-Laͤnge. HErr! C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/53
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/53>, abgerufen am 25.04.2024.