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Strouhal, Vincenz: Ueber eine besondere Art der Tonerregung. In: Annalen der Physik und Chemie. Leipzig, 1878. NF. Bd. V, H. 10, S. 216-251.

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V. Strouhal.
die Punkte (V, N) reihen, einander parallel verlaufen. Es
ist daher die Annahme nicht unwahrscheinlich, dass die
Punkte (V, N), falls die Mitbewegung der Luft gar nicht
vorhanden wäre, sich in Geraden reihen würden, welche
durch den Anfangspunkt der Coordinaten hindurch gehen,
so dass dann die Gleichung:
[Formel 1] als der wahre Ausdruck des Gesetzes zu betrachten wäre,
nach welchem die Höhe des Reibungstones von dem Durch-
messer des cylindrischen Körpers und dessen Bewegungs-
geschwindigkeit in der Luft abhängt.

Ja, es würde dann wieder umgekehrt in der Beobach-
tung der Reibungstöne ein Mittel liegen, um die Natur
der Function f (V), die die Mitbewegung der Luft, erzeugt
durch Drehung eines cylindrischen Körpers um seine eigene
Axe, darstellt und in welcher L als arbiträre Constante
enthalten ist, experimentell zu ermitteln und dadurch auf
den Reibungscoefficienten zwischen Luft und festen Kör-
pern, sowie zwischen den Luftschichten selbst Schlüsse zu
ziehen, eine Aufgabe, deren Lösung, ursprünglich nicht
beabsichtigt, späteren Versuchen vorbehalten bleiben muss.
Aus dem Grunde wurden die Abstände L, bis auf wenige
Ausnahmen, stets nahe gleich gewählt.

§. 13. Einfluss der Temperatur.

Die Constante C, welche für die Luft charakteristisch
ist und deren Werth sich nahe = 0,200 für die mittleren
Luftverhältnisse ergeben hat, wird, wie schon im voraus
zu erwarten ist, sich ändern, wenn die Luftbeschaffenheit
durch Aenderungen im Druck, Temperatur u. s. w. eine
andere wird.

Um insbesondere den Einfluss der Temperatur zu
ermitteln, wurden mit zwei Drähten nacheinander je zwei
Beobachtungsreihen bei verschiedenen Temperaturen an-
gestellt.


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V. Strouhal.
die Punkte (V, N) reihen, einander parallel verlaufen. Es
ist daher die Annahme nicht unwahrscheinlich, dass die
Punkte (V, N), falls die Mitbewegung der Luft gar nicht
vorhanden wäre, sich in Geraden reihen würden, welche
durch den Anfangspunkt der Coordinaten hindurch gehen,
so dass dann die Gleichung:
[Formel 1] als der wahre Ausdruck des Gesetzes zu betrachten wäre,
nach welchem die Höhe des Reibungstones von dem Durch-
messer des cylindrischen Körpers und dessen Bewegungs-
geschwindigkeit in der Luft abhängt.

Ja, es würde dann wieder umgekehrt in der Beobach-
tung der Reibungstöne ein Mittel liegen, um die Natur
der Function f (V), die die Mitbewegung der Luft, erzeugt
durch Drehung eines cylindrischen Körpers um seine eigene
Axe, darstellt und in welcher L als arbiträre Constante
enthalten ist, experimentell zu ermitteln und dadurch auf
den Reibungscoëfficienten zwischen Luft und festen Kör-
pern, sowie zwischen den Luftschichten selbst Schlüsse zu
ziehen, eine Aufgabe, deren Lösung, ursprünglich nicht
beabsichtigt, späteren Versuchen vorbehalten bleiben muss.
Aus dem Grunde wurden die Abstände L, bis auf wenige
Ausnahmen, stets nahe gleich gewählt.

§. 13. Einfluss der Temperatur.

Die Constante C, welche für die Luft charakteristisch
ist und deren Werth sich nahe = 0,200 für die mittleren
Luftverhältnisse ergeben hat, wird, wie schon im voraus
zu erwarten ist, sich ändern, wenn die Luftbeschaffenheit
durch Aenderungen im Druck, Temperatur u. s. w. eine
andere wird.

Um insbesondere den Einfluss der Temperatur zu
ermitteln, wurden mit zwei Drähten nacheinander je zwei
Beobachtungsreihen bei verschiedenen Temperaturen an-
gestellt.


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[243/0041] V. Strouhal. die Punkte (V, N) reihen, einander parallel verlaufen. Es ist daher die Annahme nicht unwahrscheinlich, dass die Punkte (V, N), falls die Mitbewegung der Luft gar nicht vorhanden wäre, sich in Geraden reihen würden, welche durch den Anfangspunkt der Coordinaten hindurch gehen, so dass dann die Gleichung: [FORMEL] als der wahre Ausdruck des Gesetzes zu betrachten wäre, nach welchem die Höhe des Reibungstones von dem Durch- messer des cylindrischen Körpers und dessen Bewegungs- geschwindigkeit in der Luft abhängt. Ja, es würde dann wieder umgekehrt in der Beobach- tung der Reibungstöne ein Mittel liegen, um die Natur der Function f (V), die die Mitbewegung der Luft, erzeugt durch Drehung eines cylindrischen Körpers um seine eigene Axe, darstellt und in welcher L als arbiträre Constante enthalten ist, experimentell zu ermitteln und dadurch auf den Reibungscoëfficienten zwischen Luft und festen Kör- pern, sowie zwischen den Luftschichten selbst Schlüsse zu ziehen, eine Aufgabe, deren Lösung, ursprünglich nicht beabsichtigt, späteren Versuchen vorbehalten bleiben muss. Aus dem Grunde wurden die Abstände L, bis auf wenige Ausnahmen, stets nahe gleich gewählt. §. 13. Einfluss der Temperatur. Die Constante C, welche für die Luft charakteristisch ist und deren Werth sich nahe = 0,200 für die mittleren Luftverhältnisse ergeben hat, wird, wie schon im voraus zu erwarten ist, sich ändern, wenn die Luftbeschaffenheit durch Aenderungen im Druck, Temperatur u. s. w. eine andere wird. Um insbesondere den Einfluss der Temperatur zu ermitteln, wurden mit zwei Drähten nacheinander je zwei Beobachtungsreihen bei verschiedenen Temperaturen an- gestellt. 16*

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Zitationshilfe: Strouhal, Vincenz: Ueber eine besondere Art der Tonerregung. In: Annalen der Physik und Chemie. Leipzig, 1878. NF. Bd. V, H. 10, S. 216-251, hier S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strouhal_tonerregung_1878/41>, abgerufen am 29.03.2024.