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Stock, Ch. L.: Grundzüge der Verfassung des Gesellenwesens der deutschen Handwerker in alter und neuer Zeit. Magdeburg, 1844.

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lichen Jungferntrunk bescheiden thun, nach meinem Begehren,
nach deinem Vermögen, kann ich es heute oder morgen
gegen Dich oder andere rechtschaffenen Kupferknaben wie-
der verschulden, soll es gern geschehen.
Schenkgesell. So mit Gunst, weil Du mich vor die erste
ehrliche Jungfer ansiehest, so will ich Dir aus diesem ehr-
lichen Willkommen den ersten ehrlichen Jungferntrunk be-
scheiden thun, nach Deinem Begehren, nach meinem Ver-
mögen, also mit Gunst hebe den Deckel ab.
Rummelsmann. So mit Gunst, daß ich mag den Deckel
abnehmen von diesem ehrlichen Willkommen.
Schenkgesell. So mit Gunst ja, wenn ich ihn gar aus-
trinke, so mit Gunst laß mir einen kleinen Kupferknaben
(trinkt). So mit Gunst Kupferknabe, ich sage Dir
freundlich Dank, daß Du mich vor die erste ehrliche
Jungfer angesehen hast, ich verhoffe und traue, ich werde
Dir aus diesem ehrlichen Willkommen den ersten ehrlichen
Jungferntrunk bescheiden gethan haben, nach Deinem Be-
gehren, nach meinem Vermögen.
Rummelsmann. So mit Gunst Kupferknabe, ich thue
mich ganz freundlich bedanken, daß Du mir aus diesem
ehrlichen Willkommen den ersten ehrlichen Jungferntrunk
gethan haft, nach meinem Begehren, nach Deinem Ver-
mögen, kann ich es heute oder morgen gegen Dich oder
andere rechtschaffene Kupferknaben wieder verschulden, will
ich es gern thun. Hilf Gott von Hamburg! (trinkt.)
Segne mir Gott die Stadt N. *)

Reicht nun den Willkommen der zweyten und dritten Jungfer
und spricht dieselben Worte wie bey der ersten, dann steht er auf
und spricht zum Schenkgesellen:
So mit Gunst Kupferknabe, ich bitte, wenn Du mir
wollest den ehrlichen Willkommen beschauen nebst dem
ehrlichen Umläufer, ich verhoffe ich werde meiner Sachen
ein Genüge gethan haben.

*) Nehmlich wo er sich eben befindet.
lichen Jungferntrunk beſcheiden thun, nach meinem Begehren,
nach deinem Vermögen, kann ich es heute oder morgen
gegen Dich oder andere rechtſchaffenen Kupferknaben wie-
der verſchulden, ſoll es gern geſchehen.
Schenkgeſell. So mit Gunſt, weil Du mich vor die erſte
ehrliche Jungfer anſieheſt, ſo will ich Dir aus dieſem ehr-
lichen Willkommen den erſten ehrlichen Jungferntrunk be-
ſcheiden thun, nach Deinem Begehren, nach meinem Ver-
mögen, alſo mit Gunſt hebe den Deckel ab.
Rummelsmann. So mit Gunſt, daß ich mag den Deckel
abnehmen von dieſem ehrlichen Willkommen.
Schenkgeſell. So mit Gunſt ja, wenn ich ihn gar aus-
trinke, ſo mit Gunſt laß mir einen kleinen Kupferknaben
(trinkt). So mit Gunſt Kupferknabe, ich ſage Dir
freundlich Dank, daß Du mich vor die erſte ehrliche
Jungfer angeſehen haſt, ich verhoffe und traue, ich werde
Dir aus dieſem ehrlichen Willkommen den erſten ehrlichen
Jungferntrunk beſcheiden gethan haben, nach Deinem Be-
gehren, nach meinem Vermögen.
Rummelsmann. So mit Gunſt Kupferknabe, ich thue
mich ganz freundlich bedanken, daß Du mir aus dieſem
ehrlichen Willkommen den erſten ehrlichen Jungferntrunk
gethan haft, nach meinem Begehren, nach Deinem Ver-
mögen, kann ich es heute oder morgen gegen Dich oder
andere rechtſchaffene Kupferknaben wieder verſchulden, will
ich es gern thun. Hilf Gott von Hamburg! (trinkt.)
Segne mir Gott die Stadt N. *)

Reicht nun den Willkommen der zweyten und dritten Jungfer
und ſpricht dieſelben Worte wie bey der erſten, dann ſteht er auf
und ſpricht zum Schenkgeſellen:
So mit Gunſt Kupferknabe, ich bitte, wenn Du mir
wolleſt den ehrlichen Willkommen beſchauen nebſt dem
ehrlichen Umläufer, ich verhoffe ich werde meiner Sachen
ein Genüge gethan haben.

*) Nehmlich wo er ſich eben befindet.
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[45/0055] lichen Jungferntrunk beſcheiden thun, nach meinem Begehren, nach deinem Vermögen, kann ich es heute oder morgen gegen Dich oder andere rechtſchaffenen Kupferknaben wie- der verſchulden, ſoll es gern geſchehen. Schenkgeſell. So mit Gunſt, weil Du mich vor die erſte ehrliche Jungfer anſieheſt, ſo will ich Dir aus dieſem ehr- lichen Willkommen den erſten ehrlichen Jungferntrunk be- ſcheiden thun, nach Deinem Begehren, nach meinem Ver- mögen, alſo mit Gunſt hebe den Deckel ab. Rummelsmann. So mit Gunſt, daß ich mag den Deckel abnehmen von dieſem ehrlichen Willkommen. Schenkgeſell. So mit Gunſt ja, wenn ich ihn gar aus- trinke, ſo mit Gunſt laß mir einen kleinen Kupferknaben (trinkt). So mit Gunſt Kupferknabe, ich ſage Dir freundlich Dank, daß Du mich vor die erſte ehrliche Jungfer angeſehen haſt, ich verhoffe und traue, ich werde Dir aus dieſem ehrlichen Willkommen den erſten ehrlichen Jungferntrunk beſcheiden gethan haben, nach Deinem Be- gehren, nach meinem Vermögen. Rummelsmann. So mit Gunſt Kupferknabe, ich thue mich ganz freundlich bedanken, daß Du mir aus dieſem ehrlichen Willkommen den erſten ehrlichen Jungferntrunk gethan haft, nach meinem Begehren, nach Deinem Ver- mögen, kann ich es heute oder morgen gegen Dich oder andere rechtſchaffene Kupferknaben wieder verſchulden, will ich es gern thun. Hilf Gott von Hamburg! (trinkt.) Segne mir Gott die Stadt N. *) Reicht nun den Willkommen der zweyten und dritten Jungfer und ſpricht dieſelben Worte wie bey der erſten, dann ſteht er auf und ſpricht zum Schenkgeſellen: So mit Gunſt Kupferknabe, ich bitte, wenn Du mir wolleſt den ehrlichen Willkommen beſchauen nebſt dem ehrlichen Umläufer, ich verhoffe ich werde meiner Sachen ein Genüge gethan haben. *) Nehmlich wo er ſich eben befindet.

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Zitationshilfe: Stock, Ch. L.: Grundzüge der Verfassung des Gesellenwesens der deutschen Handwerker in alter und neuer Zeit. Magdeburg, 1844, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stock_gesellenwesen_1844/55>, abgerufen am 29.03.2024.