Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

Bild:
<< vorherige Seite

gebracht wird, verbunden. Bei der Unterbrechung der Kette
durch die Kugel springt dann ein Funke auf den Cylinder über,
der sich ebenfalls, wenn auch bedeutend schwächer und undeut-
licher, auf dem Cylinder markirt. Dasselbe wiederholt sich mit
einer anderen Inductionsrolle, wenn die Kugel, am Ziele angelangt,
den Schliessungsdraht einer zweiten Kette durchreisst.

Da sich die Empfindlichkeit des beschriebenen Apparats
durch eine möglichst sorgfältige Anfertigung, genauere Theilung
und schnellere Rotation des Cylinders und Benutzung sehr
schwacher Funken noch bedeutend steigern lassen wird, so liesse
er sich auch vielleicht mit Vortheil zu Messungen der Bewegungs-
geschwindigkeit der Elektricität selbst benutzen. Zu dem Ende
müsste der Cylinder aus zwei isolirten Scheiben oder Ringen,
die auf derselben Axe rotiren, bestehen. Diesen Scheiben stehen
zwei Spitzen gegenüber, die genau auf denselben Theilstrich ein-
gestellt sind. Wird nun die eine dieser Spitzen mit der inneren
Belegung einer geladenen Flasche verbunden, und ist die Ver-
bindung der beiden Scheiben durch einen langen Leitungsdraht
hergestellt, so wird, wenn die zweite Spitze durch einen eben
so langen Draht mit der äusseren Belegung in Verbindung gesetzt
wird, ein Funke zwischen beiden Scheiben und Spitzen über-
springen. Der lothrechte Abstand der Punkte von einander gibt
dann die Zeit an, welche der Funke zum Durchlaufen der Hälfte
des Gesammtweges gebrauchte.



gebracht wird, verbunden. Bei der Unterbrechung der Kette
durch die Kugel springt dann ein Funke auf den Cylinder über,
der sich ebenfalls, wenn auch bedeutend schwächer und undeut-
licher, auf dem Cylinder markirt. Dasselbe wiederholt sich mit
einer anderen Inductionsrolle, wenn die Kugel, am Ziele angelangt,
den Schliessungsdraht einer zweiten Kette durchreisst.

Da sich die Empfindlichkeit des beschriebenen Apparats
durch eine möglichst sorgfältige Anfertigung, genauere Theilung
und schnellere Rotation des Cylinders und Benutzung sehr
schwacher Funken noch bedeutend steigern lassen wird, so liesse
er sich auch vielleicht mit Vortheil zu Messungen der Bewegungs-
geschwindigkeit der Elektricität selbst benutzen. Zu dem Ende
müsste der Cylinder aus zwei isolirten Scheiben oder Ringen,
die auf derselben Axe rotiren, bestehen. Diesen Scheiben stehen
zwei Spitzen gegenüber, die genau auf denselben Theilstrich ein-
gestellt sind. Wird nun die eine dieser Spitzen mit der inneren
Belegung einer geladenen Flasche verbunden, und ist die Ver-
bindung der beiden Scheiben durch einen langen Leitungsdraht
hergestellt, so wird, wenn die zweite Spitze durch einen eben
so langen Draht mit der äusseren Belegung in Verbindung gesetzt
wird, ein Funke zwischen beiden Scheiben und Spitzen über-
springen. Der lothrechte Abstand der Punkte von einander gibt
dann die Zeit an, welche der Funke zum Durchlaufen der Hälfte
des Gesammtweges gebrauchte.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0049" n="31"/>
gebracht wird, verbunden. Bei der Unterbrechung der Kette<lb/>
durch die Kugel springt dann ein Funke auf den Cylinder über,<lb/>
der sich ebenfalls, wenn auch bedeutend schwächer und undeut-<lb/>
licher, auf dem Cylinder markirt. Dasselbe wiederholt sich mit<lb/>
einer anderen Inductionsrolle, wenn die Kugel, am Ziele angelangt,<lb/>
den Schliessungsdraht einer zweiten Kette durchreisst.</p><lb/>
        <p>Da sich die Empfindlichkeit des beschriebenen Apparats<lb/>
durch eine möglichst sorgfältige Anfertigung, genauere Theilung<lb/>
und schnellere Rotation des Cylinders und Benutzung sehr<lb/>
schwacher Funken noch bedeutend steigern lassen wird, so liesse<lb/>
er sich auch vielleicht mit Vortheil zu Messungen der Bewegungs-<lb/>
geschwindigkeit der Elektricität selbst benutzen. Zu dem Ende<lb/>
müsste der Cylinder aus zwei isolirten Scheiben oder Ringen,<lb/>
die auf derselben Axe rotiren, bestehen. Diesen Scheiben stehen<lb/>
zwei Spitzen gegenüber, die genau auf denselben Theilstrich ein-<lb/>
gestellt sind. Wird nun die eine dieser Spitzen mit der inneren<lb/>
Belegung einer geladenen Flasche verbunden, und ist die Ver-<lb/>
bindung der beiden Scheiben durch einen langen Leitungsdraht<lb/>
hergestellt, so wird, wenn die zweite Spitze durch einen eben<lb/>
so langen Draht mit der äusseren Belegung in Verbindung gesetzt<lb/>
wird, ein Funke zwischen beiden Scheiben und Spitzen über-<lb/>
springen. Der lothrechte Abstand der Punkte von einander gibt<lb/>
dann die Zeit an, welche der Funke zum Durchlaufen der Hälfte<lb/>
des Gesammtweges gebrauchte.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0049] gebracht wird, verbunden. Bei der Unterbrechung der Kette durch die Kugel springt dann ein Funke auf den Cylinder über, der sich ebenfalls, wenn auch bedeutend schwächer und undeut- licher, auf dem Cylinder markirt. Dasselbe wiederholt sich mit einer anderen Inductionsrolle, wenn die Kugel, am Ziele angelangt, den Schliessungsdraht einer zweiten Kette durchreisst. Da sich die Empfindlichkeit des beschriebenen Apparats durch eine möglichst sorgfältige Anfertigung, genauere Theilung und schnellere Rotation des Cylinders und Benutzung sehr schwacher Funken noch bedeutend steigern lassen wird, so liesse er sich auch vielleicht mit Vortheil zu Messungen der Bewegungs- geschwindigkeit der Elektricität selbst benutzen. Zu dem Ende müsste der Cylinder aus zwei isolirten Scheiben oder Ringen, die auf derselben Axe rotiren, bestehen. Diesen Scheiben stehen zwei Spitzen gegenüber, die genau auf denselben Theilstrich ein- gestellt sind. Wird nun die eine dieser Spitzen mit der inneren Belegung einer geladenen Flasche verbunden, und ist die Ver- bindung der beiden Scheiben durch einen langen Leitungsdraht hergestellt, so wird, wenn die zweite Spitze durch einen eben so langen Draht mit der äusseren Belegung in Verbindung gesetzt wird, ein Funke zwischen beiden Scheiben und Spitzen über- springen. Der lothrechte Abstand der Punkte von einander gibt dann die Zeit an, welche der Funke zum Durchlaufen der Hälfte des Gesammtweges gebrauchte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/49
Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/49>, abgerufen am 28.03.2024.