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Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.

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Wie wegen der Müntze/ Masse vnd Ordnung gesetzet sey/ so wol
im Gewicht als im Gehalt/ warumb der Zusatz verstattet sey/ was die
Hauptpuncten der Müntz-Ordnungen seyn: Wie solche die Obrig-
keiten binden: Daß die Müntz kein Gewerb oder Mercantz seyn soll/
vnd wie auff erhaltung guter Müntz im Lande mit Fleiß zu sehen.

3. Geleit vnd Zoll.

Was Gleit vnd Zoll heisse/ woher das Gleit vnd Zoll entstanden
wie es auff die Fürsten kommen/ vnnd vngeachtet manchmahl das Ge-
leit gefallen/ dennoch der Zoll blieben.

Daß auch geringere Leute Zoll haben/ in welchen Fällen noch
heute zu Tage die Vergleitung bestehe/ wie das Leibgeleit angeordnet
werde/ wie die Geleits-Herrn die Strassen-Fälle rechtfertigen vnnd
straffen lassen.

Was für diener als Geleits Hauptleute/ Geleits-Männer/ Ge-
leits-Schreiber/ Geleits-Reuter/ zu dieser Regall/ vnnd der Zoll-Ein-
nahme bestellet werden. Wie ihnen sonderlich eine gewisse Masse deß
Zolls eingebunden sey: Darüber sie nicht schreiten/ die aber solche nicht
entrichten/ straffen sollen.

4. Fürstl. Lehen-Höff.

Daß die Lehenschafft an sich selbst kein Regall importire, noch
[Vnterthane]n Pflicht auff sich habe/ wenn aber ein Lands-Herr viel
[vornehme v]nd Adeliche Lehn-Leute hat/ die er am Lehn-Hoff vnter an-
[dern auch ]mit Regalien belehnt/ ist solches auch vnter die Regalien
[mit zu rech]nen.

[W]oher die Lehn entsprungen: Wie darüber Registratur gehal-
[ten gewis]se Bediente geordnet/ eine vnnd andere Solennitet bey der Be-
[lehrung ]in acht genommen/ wie auff die Gerechtigkeit deß Lehen-Her-
ren Obsicht geführt/ wie es mit den Heimfallen gehalten werde.

Daß es nützlich sey die Geschlechter bey Lehen zu erhalten/ vnnd
mit expectantz Brieffen behutsam vmbzugehen.

5. Wildbann/ Jägerey/ Fischerey/ vnnd Wassernutzung.

Daß die Jagten von dem gemeinen Mann mehrentheils an die
Obrigkeiten kommen.

Wie

Wie wegen der Muͤntze/ Maſſe vnd Ordnung geſetzet ſey/ ſo wol
im Gewicht als im Gehalt/ warumb der Zuſatz verſtattet ſey/ was die
Hauptpuncten der Muͤntz-Ordnungen ſeyn: Wie ſolche die Obrig-
keiten binden: Daß die Muͤntz kein Gewerb oder Mercantz ſeyn ſoll/
vnd wie auff erhaltung guter Muͤntz im Lande mit Fleiß zu ſehen.

3. Geleit vnd Zoll.

Was Gleit vnd Zoll heiſſe/ woher das Gleit vnd Zoll entſtanden
wie es auff die Fuͤrſten kommen/ vnnd vngeachtet manchmahl das Ge-
leit gefallen/ dennoch der Zoll blieben.

Daß auch geringere Leute Zoll haben/ in welchen Faͤllen noch
heute zu Tage die Vergleitung beſtehe/ wie das Leibgeleit angeordnet
werde/ wie die Geleits-Herrn die Straſſen-Faͤlle rechtfertigen vnnd
ſtraffen laſſen.

Was fuͤr diener als Geleits Hauptleute/ Geleits-Maͤnner/ Ge-
leits-Schreiber/ Geleits-Reuter/ zu dieſer Regall/ vnnd der Zoll-Ein-
nahme beſtellet werden. Wie ihnen ſonderlich eine gewiſſe Maſſe deß
Zolls eingebunden ſey: Daruͤber ſie nicht ſchreiten/ die aber ſolche nicht
entrichten/ ſtraffen ſollen.

4. Fuͤrſtl. Lehen-Hoͤff.

Daß die Lehenſchafft an ſich ſelbſt kein Regall importire, noch
[Vnterthane]n Pflicht auff ſich habe/ wenn aber ein Lands-Herr viel
[vornehme v]nd Adeliche Lehn-Leute hat/ die er am Lehn-Hoff vnter an-
[dern auch ]mit Regalien belehnt/ iſt ſolches auch vnter die Regalien
[mit zu rech]nen.

[W]oher die Lehn entſprungen: Wie daruͤber Regiſtratur gehal-
[ten gewiſ]ſe Bediente geordnet/ eine vnnd andere Solennitet bey der Be-
[lehrung ]in acht genommen/ wie auff die Gerechtigkeit deß Lehen-Her-
ren Obſicht gefuͤhrt/ wie es mit den Heimfallen gehalten werde.

Daß es nuͤtzlich ſey die Geſchlechter bey Lehen zu erhalten/ vnnd
mit expectantz Brieffen behutſam vmbzugehen.

5. Wildbann/ Jaͤgerey/ Fiſcherey/ vnnd Waſſernutzung.

Daß die Jagten von dem gemeinen Mann mehrentheils an die
Obrigkeiten kommen.

Wie
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Zitationshilfe: Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656/38>, abgerufen am 29.03.2024.