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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

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turforscher keine neuentdeckte Geheimnisse;
mit einem Worte, er kann niemand et-
was Neues
versprechen; er hat bloß das
vernünftige Thier, den Menschen, den man
schon seit Jahrtausenden kennt, noch einmal
unter verschiedenen Himmelsstrichen ange-
sehen und seine dahin gehörigen Wahrneh-
mungen (doch auch andre nicht ausgeschlos-
sen) unschuldig niedergeschrieben. Die Be-
merkungen über Gegenden, Wege und Posten
stehen für solche Leser da, die einmal dieselbe
Reise machen und sie dann, für ihren Nutzen
und ihr Vergnügen, nicht überflüßig finden
werden.

Schließlich erbittet er sich, als kranker
Reisebeschreiber, von dem Publikum nur die
Nachsicht, die es schon so oft bey gefunden
nöthig gehabt hat.

M * * in Liefland, den 18ten Septbr. 1794



turforſcher keine neuentdeckte Geheimniſſe;
mit einem Worte, er kann niemand et-
was Neues
verſprechen; er hat bloß das
vernuͤnftige Thier, den Menſchen, den man
ſchon ſeit Jahrtauſenden kennt, noch einmal
unter verſchiedenen Himmelsſtrichen ange-
ſehen und ſeine dahin gehoͤrigen Wahrneh-
mungen (doch auch andre nicht ausgeſchloſ-
ſen) unſchuldig niedergeſchrieben. Die Be-
merkungen uͤber Gegenden, Wege und Poſten
ſtehen fuͤr ſolche Leſer da, die einmal dieſelbe
Reiſe machen und ſie dann, fuͤr ihren Nutzen
und ihr Vergnuͤgen, nicht uͤberfluͤßig finden
werden.

Schließlich erbittet er ſich, als kranker
Reiſebeſchreiber, von dem Publikum nur die
Nachſicht, die es ſchon ſo oft bey gefunden
noͤthig gehabt hat.

M * * in Liefland, den 18ten Septbr. 1794



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[VI/0018] turforſcher keine neuentdeckte Geheimniſſe; mit einem Worte, er kann niemand et- was Neues verſprechen; er hat bloß das vernuͤnftige Thier, den Menſchen, den man ſchon ſeit Jahrtauſenden kennt, noch einmal unter verſchiedenen Himmelsſtrichen ange- ſehen und ſeine dahin gehoͤrigen Wahrneh- mungen (doch auch andre nicht ausgeſchloſ- ſen) unſchuldig niedergeſchrieben. Die Be- merkungen uͤber Gegenden, Wege und Poſten ſtehen fuͤr ſolche Leſer da, die einmal dieſelbe Reiſe machen und ſie dann, fuͤr ihren Nutzen und ihr Vergnuͤgen, nicht uͤberfluͤßig finden werden. Schließlich erbittet er ſich, als kranker Reiſebeſchreiber, von dem Publikum nur die Nachſicht, die es ſchon ſo oft bey gefunden noͤthig gehabt hat. M * * in Liefland, den 18ten Septbr. 1794

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/18>, abgerufen am 25.04.2024.