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Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898.

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Taille; sie fielen zu Boden und der Mann stand frei da. Wie ein betäubtes stummes Tier mit gesenktem Kopf stand er da und sah Peter unverwandt an.

Blitzschnell ließ Peter das Bündel von seinem Arm in die matt herabhängende Hand des Mannes gleiten.

"Ari - tsemaia! Hamba! Loup! Fort!" flüsterte Peter und benutzte ein Wort von jeder afrikanischen Sprache, das er kannte. Doch jener stand noch immer regungslos und wie gelähmt da.

"Hamba! Sucka! Fort!" wiederholte Peter und deutete mit der Hand in das Dunkel.

Jetzt flog blitzschnell ein Ausdruck des Verstehens über das schwarze Gesicht; dann ein unbeschreibliches wildes Entzücken. Ohne ein Wort, ohne einen Ton, so wie der Tiger springt, wenn die wilden Hunde hinter ihm her sind, verschwand er mit einem langen Satz im Grase. Es schloß sich hinter ihm; doch die Blätter raschelten und die Zweige knackten unter seinen Füßen.

Der Hauptmann schlug die Tür des Zelts zurück. "Wer ist da?" rief er.

Peter Halket stand unter dem Baum, das Messer in der Hand.

Der Lärm weckte Alles im Lager; die beiden Wachehabenden kamen herbeigeeilt, man hörte ein paar Schüsse fallen und die verschlafenen Mannschaften

Taille; sie fielen zu Boden und der Mann stand frei da. Wie ein betäubtes stummes Tier mit gesenktem Kopf stand er da und sah Peter unverwandt an.

Blitzschnell ließ Peter das Bündel von seinem Arm in die matt herabhängende Hand des Mannes gleiten.

„Ari – tsemaia! Hamba! Loup! Fort!“ flüsterte Peter und benutzte ein Wort von jeder afrikanischen Sprache, das er kannte. Doch jener stand noch immer regungslos und wie gelähmt da.

„Hamba! Sucka! Fort!“ wiederholte Peter und deutete mit der Hand in das Dunkel.

Jetzt flog blitzschnell ein Ausdruck des Verstehens über das schwarze Gesicht; dann ein unbeschreibliches wildes Entzücken. Ohne ein Wort, ohne einen Ton, so wie der Tiger springt, wenn die wilden Hunde hinter ihm her sind, verschwand er mit einem langen Satz im Grase. Es schloß sich hinter ihm; doch die Blätter raschelten und die Zweige knackten unter seinen Füßen.

Der Hauptmann schlug die Tür des Zelts zurück. „Wer ist da?“ rief er.

Peter Halket stand unter dem Baum, das Messer in der Hand.

Der Lärm weckte Alles im Lager; die beiden Wachehabenden kamen herbeigeeilt, man hörte ein paar Schüsse fallen und die verschlafenen Mannschaften

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[114/0114] Taille; sie fielen zu Boden und der Mann stand frei da. Wie ein betäubtes stummes Tier mit gesenktem Kopf stand er da und sah Peter unverwandt an. Blitzschnell ließ Peter das Bündel von seinem Arm in die matt herabhängende Hand des Mannes gleiten. „Ari – tsemaia! Hamba! Loup! Fort!“ flüsterte Peter und benutzte ein Wort von jeder afrikanischen Sprache, das er kannte. Doch jener stand noch immer regungslos und wie gelähmt da. „Hamba! Sucka! Fort!“ wiederholte Peter und deutete mit der Hand in das Dunkel. Jetzt flog blitzschnell ein Ausdruck des Verstehens über das schwarze Gesicht; dann ein unbeschreibliches wildes Entzücken. Ohne ein Wort, ohne einen Ton, so wie der Tiger springt, wenn die wilden Hunde hinter ihm her sind, verschwand er mit einem langen Satz im Grase. Es schloß sich hinter ihm; doch die Blätter raschelten und die Zweige knackten unter seinen Füßen. Der Hauptmann schlug die Tür des Zelts zurück. „Wer ist da?“ rief er. Peter Halket stand unter dem Baum, das Messer in der Hand. Der Lärm weckte Alles im Lager; die beiden Wachehabenden kamen herbeigeeilt, man hörte ein paar Schüsse fallen und die verschlafenen Mannschaften

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Zitationshilfe: Schreiner, Olive (Übers. Helene Lobedan): Peter Halket im Mashonalande. Berlin, 1898, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreiner_halket_1898/114>, abgerufen am 28.03.2024.