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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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Nachdenkliche Beschreibung

Brand/ Liegen und Triegen/ Raub und Nahm/ Sün-
de und Schande/ List und Betrug/ Nükken und Tük-
ken bestehen/ wie es wolle/ dennoch mußzugelassen/ ge-
than und vollbracht sein/ weil es zu Erhaltung ihres
Staatsgrundes sol dienlich sein; Nur/ daß man es
mit anderen Nahmen/ als nötig und nützlich/ kan benen-
en/ und also bemeisteren und verkleisteren/ und hat dan
dabei die Gewalt/ alles also durchzutreiben und durchzu-
dringen.

Staatsgrund wider Gottes Wort/
Unzulässig ist doch fort/
Machst ihn hehlen/ gründen schmükken/
Mit Gewalt/ mit Pracht/ mit Nükken.
Wird Gewalt so angebracht/
Recht/ als unrecht/ ist veracht;
Wird die Pracht für nutz geschetzet/
Recht/ als Unrecht/ ist verletzet:
Wird die Nükk' ein Warheitsschein/
Recht und Unrecht gleich muß sein.
Dieser kurtzer Reim zeigt doch/
Der Staatsgründe Schmink und Joch.
Strafstu der Staatsgründe gleissen/
Wird bald Unfall dich beschmeissen;
Laß Staatsgründe Fünde sein/
Hüll du dich in Unschuld ein.

(Was auch wegen der Witzdollerei/ so wol des A-
theisten/ als des Naturalisten angezogen/ wolle der Leser
bey dem vorhergehendem 62. Reimschlusse ersehen.)

LXVI.

Nachdenkliche Beſchreibung

Brand/ Liegen und Triegen/ Raub und Nahm/ Suͤn-
de und Schande/ Liſt und Betrug/ Nuͤkken und Tuͤk-
ken beſtehen/ wie es wolle/ dennoch mußzugelaſſen/ ge-
than und vollbracht ſein/ weil es zu Erhaltung ihres
Staatsgrundes ſol dienlich ſein; Nur/ daß man es
mit anderen Nahmen/ als noͤtig und nuͤtzlich/ kan benen-
en/ und alſo bemeiſteren und verkleiſteren/ und hat dan
dabei die Gewalt/ alles alſo durchzutreiben und durchzu-
dringen.

Staatsgrund wider Gottes Wort/
Unzulaͤſſig iſt doch fort/
Machſt ihn hehlen/ gruͤnden ſchmuͤkken/
Mit Gewalt/ mit Pracht/ mit Nuͤkken.
Wird Gewalt ſo angebracht/
Recht/ als unrecht/ iſt veracht;
Wird die Pracht fuͤr nutz geſchetzet/
Recht/ als Unrecht/ iſt verletzet:
Wird die Nuͤkk’ ein Warheitsſchein/
Recht und Unrecht gleich muß ſein.
Dieſer kurtzer Reim zeigt doch/
Der Staatsgruͤnde Schmink und Joch.
Strafſtu der Staatsgruͤnde gleiſſen/
Wird bald Unfall dich beſchmeiſſen;
Laß Staatsgruͤnde Fuͤnde ſein/
Huͤll du dich in Unſchuld ein.

(Was auch wegen der Witzdollerei/ ſo wol des A-
theiſten/ als des Naturaliſten angezogen/ wolle der Leſer
bey dem vorhergehendem 62. Reimſchluſſe erſehen.)

LXVI.

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[214/0282] Nachdenkliche Beſchreibung Brand/ Liegen und Triegen/ Raub und Nahm/ Suͤn- de und Schande/ Liſt und Betrug/ Nuͤkken und Tuͤk- ken beſtehen/ wie es wolle/ dennoch mußzugelaſſen/ ge- than und vollbracht ſein/ weil es zu Erhaltung ihres Staatsgrundes ſol dienlich ſein; Nur/ daß man es mit anderen Nahmen/ als noͤtig und nuͤtzlich/ kan benen- en/ und alſo bemeiſteren und verkleiſteren/ und hat dan dabei die Gewalt/ alles alſo durchzutreiben und durchzu- dringen. Staatsgrund wider Gottes Wort/ Unzulaͤſſig iſt doch fort/ Machſt ihn hehlen/ gruͤnden ſchmuͤkken/ Mit Gewalt/ mit Pracht/ mit Nuͤkken. Wird Gewalt ſo angebracht/ Recht/ als unrecht/ iſt veracht; Wird die Pracht fuͤr nutz geſchetzet/ Recht/ als Unrecht/ iſt verletzet: Wird die Nuͤkk’ ein Warheitsſchein/ Recht und Unrecht gleich muß ſein. Dieſer kurtzer Reim zeigt doch/ Der Staatsgruͤnde Schmink und Joch. Strafſtu der Staatsgruͤnde gleiſſen/ Wird bald Unfall dich beſchmeiſſen; Laß Staatsgruͤnde Fuͤnde ſein/ Huͤll du dich in Unſchuld ein. (Was auch wegen der Witzdollerei/ ſo wol des A- theiſten/ als des Naturaliſten angezogen/ wolle der Leſer bey dem vorhergehendem 62. Reimſchluſſe erſehen.) LXVI.

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Zitationshilfe:	Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/282>, abgerufen am 19.04.2024.

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