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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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dem gottseeligen Wesen/ und der rechten
Weisheit also gehorchet daß er wache an ihrer
Thür täglich/ und daß er warte an den Pfor-
ten ihrer Thür/ wie es Salomon nennet Prov.
VIII. v.
34. Und zum Schluß endlich/ wohin
alles muß gerichtet sein/ und wohin alle Be-
mühung und Wunsch in jeder Lebens Art in
dieser Welt eintzig und allein zielet und hineilet/
so heisset es letzt/ Seelig sind die Todten/ die
in dem HErrn sterben Apoc. XIV. v. 13.

Dieses seelige Sterben nun ist der ein-
tzige Hintritt zu der wahren ewigen Seelig-
keit:
Es ist auch wol kein Mensch in dieser
Welt/ der ihm nicht solte wünschen ein seeliges
Sterben/ wegen der darauf folgenden ewigen
Seeligkeit:
Aber ein solches erwünschtes
seeliges Sterben erfolget nicht/ begegnet
auch niemand/ wan nicht vorhergangen ein
seeligmessiges Leben: Jn jeder Lebens Art
ein solches Bezeigen und Verhalten/ welches
in der Schrift so oftmahls mit dem Worte
Woldem/ oder Seelig ist angedeutet/ und
deshalber vorher unterschiedlich allegirt wor-
den. Durch einen guten Tod kommet man
zur Seeligkeit/ auf ein böses Leben aber fol-
get kein guter Tod/ und also ein böses unsee-
liges Leben kan gar nicht antreffen einen guten

Tod/

dem gottſeeligen Weſen/ und der rechten
Weisheit alſo gehorchet daß er wache an ihrer
Thuͤr taͤglich/ und daß er warte an den Pfor-
ten ihrer Thuͤr/ wie es Salomon nennet Prov.
VIII. v.
34. Und zum Schluß endlich/ wohin
alles muß gerichtet ſein/ und wohin alle Be-
muͤhung und Wunſch in jeder Lebens Art in
dieſer Welt eintzig und allein zielet und hineilet/
ſo heiſſet es letzt/ Seelig ſind die Todten/ die
in dem HErꝛn ſterben Apoc. XIV. v. 13.

Dieſes ſeelige Sterben nun iſt der ein-
tzige Hintritt zu der wahren ewigen Seelig-
keit:
Es iſt auch wol kein Menſch in dieſer
Welt/ der ihm nicht ſolte wuͤnſchen ein ſeeliges
Sterben/ wegen der darauf folgenden ewigen
Seeligkeit:
Aber ein ſolches erwuͤnſchtes
ſeeliges Sterben erfolget nicht/ begegnet
auch niemand/ wan nicht vorhergangen ein
ſeeligmeſſiges Leben: Jn jeder Lebens Art
ein ſolches Bezeigen und Verhalten/ welches
in der Schrift ſo oftmahls mit dem Worte
Woldem/ oder Seelig iſt angedeutet/ und
deshalber vorher unterſchiedlich allegirt wor-
den. Durch einen guten Tod kommet man
zur Seeligkeit/ auf ein boͤſes Leben aber fol-
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[0018] dem gottſeeligen Weſen/ und der rechten Weisheit alſo gehorchet daß er wache an ihrer Thuͤr taͤglich/ und daß er warte an den Pfor- ten ihrer Thuͤr/ wie es Salomon nennet Prov. VIII. v. 34. Und zum Schluß endlich/ wohin alles muß gerichtet ſein/ und wohin alle Be- muͤhung und Wunſch in jeder Lebens Art in dieſer Welt eintzig und allein zielet und hineilet/ ſo heiſſet es letzt/ Seelig ſind die Todten/ die in dem HErꝛn ſterben Apoc. XIV. v. 13. Dieſes ſeelige Sterben nun iſt der ein- tzige Hintritt zu der wahren ewigen Seelig- keit: Es iſt auch wol kein Menſch in dieſer Welt/ der ihm nicht ſolte wuͤnſchen ein ſeeliges Sterben/ wegen der darauf folgenden ewigen Seeligkeit: Aber ein ſolches erwuͤnſchtes ſeeliges Sterben erfolget nicht/ begegnet auch niemand/ wan nicht vorhergangen ein ſeeligmeſſiges Leben: Jn jeder Lebens Art ein ſolches Bezeigen und Verhalten/ welches in der Schrift ſo oftmahls mit dem Worte Woldem/ oder Seelig iſt angedeutet/ und deshalber vorher unterſchiedlich allegirt wor- den. Durch einen guten Tod kommet man zur Seeligkeit/ auf ein boͤſes Leben aber fol- get kein guter Tod/ und alſo ein boͤſes unſee- liges Leben kan gar nicht antreffen einen guten Tod/

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/18>, abgerufen am 16.04.2024.