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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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der Hölle und Höllischen Zustandes.

wehlten allerdings mißgönnen/ und mit solcher beissen-
den Abgunst sich hermen/ welches eine sonderliche inner-
liche nagende Angst Qwaal nicht weniger seyn wird:

Noch ferner/ wann sie in der Höllischen Gluet üm
und bei sich ihre Ehegatten erblikken werden/ da oft einer
dem anderen Uhrsach und anlaß gewesen zu der Verdam-
niß/ oder werden ihre Kinder und Kindes-Kinder/ die
mit ihnen noch so ewig mit hinleiden müssen/ anschauen/
denn wird sich bei ihnen eine sonderbare mitleidentli-
che Angstqwaal anfinden;

Werden sie auch ihre gehabte Widersacher und
Feinde/ so ein dem anderen ums Leben/ und an diesen
Verdamniß Ort gebracht/ allda anschauen/ und der lie-
derlichen Uhrsachen ihrer verübten Gewalt und Unthat
sich daselbst erinneren/ solches wird nicht weniger eine
verfluchende Angst Qwaal bei ihnen erwekken/ daß
sie sich so unbesonnen in dieses Schwefel Feur zusammen
hinneingestürtzet:

Werden die Verdamten auch ihre Brüder/ Schwe-
ster/ Verwanten und Bekanten daselbst in der Höllen-
pein also mit erblikken/ so bezeugt das Exempel des rei-
chen Mannes in der Hölle/ wie sie werden auch deswe-
gen eine sonderbare verwandliche Mitbetrübniß entfin-
den/ daß sie an diesem Orte der Qwaal auch die jenigen/
denen sie ein anderst gerne gönneten/ müssen mit anse-
hen/ daher auch eine sonderbare mitbetrübende Angst-
Qwaal entstehen wird:

Wann ferner die Verdamten sich erinneren/ wie
sie auß verübter Feindschaft in der Welt/ auß gefaßten
unversöhnlichen Groll/ auß lauterem Grimm und un-
barmhertziger Bezeigung gegen den Nechsten allhier in
diesem elendesten Qwaal Stand gerahten/ dann wird
sich nebst der hertzbrechenden Bereuung anfinden eine

feind-

C iiij

der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.

wehlten allerdings mißgoͤnnen/ und mit ſolcher beiſſen-
den Abgunſt ſich hermen/ welches eine ſonderliche inner-
liche nagende Angſt Qwaal nicht weniger ſeyn wird:

Noch ferner/ wann ſie in der Hoͤlliſchen Gluet uͤm
und bei ſich ihre Ehegatten erblikken werden/ da oft einer
dem anderen Uhrſach und anlaß geweſen zu der Verdam-
niß/ oder werden ihre Kinder und Kindes-Kinder/ die
mit ihnen noch ſo ewig mit hinleiden muͤſſen/ anſchauen/
denn wird ſich bei ihnen eine ſonderbare mitleidentli-
che Angſtqwaal anfinden;

Werden ſie auch ihre gehabte Widerſacher und
Feinde/ ſo ein dem anderen ums Leben/ und an dieſen
Verdamniß Ort gebracht/ allda anſchauen/ und der lie-
derlichen Uhrſachen ihrer veruͤbten Gewalt und Unthat
ſich daſelbſt erinneren/ ſolches wird nicht weniger eine
verfluchende Angſt Qwaal bei ihnen erwekken/ daß
ſie ſich ſo unbeſonnen in dieſes Schwefel Feur zuſammen
hinneingeſtuͤrtzet:

Werden die Verdamten auch ihre Bruͤder/ Schwe-
ſter/ Verwanten und Bekanten daſelbſt in der Hoͤllen-
pein alſo mit erblikken/ ſo bezeugt das Exempel des rei-
chen Mannes in der Hoͤlle/ wie ſie werden auch deswe-
gen eine ſonderbare verwandliche Mitbetruͤbniß entfin-
den/ daß ſie an dieſem Orte der Qwaal auch die jenigen/
denen ſie ein anderſt gerne goͤnneten/ muͤſſen mit anſe-
hen/ daher auch eine ſonderbare mitbetruͤbende Angſt-
Qwaal entſtehen wird:

Wann ferner die Verdamten ſich erinneren/ wie
ſie auß veruͤbter Feindſchaft in der Welt/ auß gefaßten
unverſoͤhnlichen Groll/ auß lauterem Grimm und un-
barmhertziger Bezeigung gegen den Nechſten allhier in
dieſem elendeſten Qwaal Stand gerahten/ dann wird
ſich nebſt der hertzbrechenden Bereuung anfinden eine

feind-

C iiij

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[39/0107] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. wehlten allerdings mißgoͤnnen/ und mit ſolcher beiſſen- den Abgunſt ſich hermen/ welches eine ſonderliche inner- liche nagende Angſt Qwaal nicht weniger ſeyn wird: Noch ferner/ wann ſie in der Hoͤlliſchen Gluet uͤm und bei ſich ihre Ehegatten erblikken werden/ da oft einer dem anderen Uhrſach und anlaß geweſen zu der Verdam- niß/ oder werden ihre Kinder und Kindes-Kinder/ die mit ihnen noch ſo ewig mit hinleiden muͤſſen/ anſchauen/ denn wird ſich bei ihnen eine ſonderbare mitleidentli- che Angſtqwaal anfinden; Werden ſie auch ihre gehabte Widerſacher und Feinde/ ſo ein dem anderen ums Leben/ und an dieſen Verdamniß Ort gebracht/ allda anſchauen/ und der lie- derlichen Uhrſachen ihrer veruͤbten Gewalt und Unthat ſich daſelbſt erinneren/ ſolches wird nicht weniger eine verfluchende Angſt Qwaal bei ihnen erwekken/ daß ſie ſich ſo unbeſonnen in dieſes Schwefel Feur zuſammen hinneingeſtuͤrtzet: Werden die Verdamten auch ihre Bruͤder/ Schwe- ſter/ Verwanten und Bekanten daſelbſt in der Hoͤllen- pein alſo mit erblikken/ ſo bezeugt das Exempel des rei- chen Mannes in der Hoͤlle/ wie ſie werden auch deswe- gen eine ſonderbare verwandliche Mitbetruͤbniß entfin- den/ daß ſie an dieſem Orte der Qwaal auch die jenigen/ denen ſie ein anderſt gerne goͤnneten/ muͤſſen mit anſe- hen/ daher auch eine ſonderbare mitbetruͤbende Angſt- Qwaal entſtehen wird: Wann ferner die Verdamten ſich erinneren/ wie ſie auß veruͤbter Feindſchaft in der Welt/ auß gefaßten unverſoͤhnlichen Groll/ auß lauterem Grimm und un- barmhertziger Bezeigung gegen den Nechſten allhier in dieſem elendeſten Qwaal Stand gerahten/ dann wird ſich nebſt der hertzbrechenden Bereuung anfinden eine feind- C iiij

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Zitationshilfe:	Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/107>, abgerufen am 23.04.2024.

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