Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

wenig, oder gar nichts von der Wahrheit
dieser Geschichte glauben, oder darauf be-
stehen bleiben, daß ich mich in der Vorre-
de ziemlich verdächtig gemacht, als ob ich
selbst nicht viel davon glaubte. Genug,
es ist keine Gewissens-Sache, und ausser-
dem des Heil. Römischen Reichs Wohl-
fahrt gar nicht damit verknüpfft. Bey
Leuten aber, die mit läppischen Vorur-
theilen schwanger gehen, auch so gar das,
was doch vor aller Menschen Augen pro-
babel
ist, nicht einmahl in ihr viereckigtes
Gefässe des Gehirns fassen können, neh-
me ich mir nicht einmahl die Mühe, einen
ad hunc actum nothwendigen Politischen
Staar-Stecher abzugeben.

Noch etwas kömmt mir, indem ich
dieses schreibe, zu Ohren, es sollen sich
nehmlich ein paar Gelehrte, über die in der
Vorrede des Ersten Theils auf der vierd-
ten Seite lin. 10. & seq. befindliche Zeilen:
Wo mir recht ist, halten - -
sapienti sat: aufgehalten, und dieselben
als etwas zu leichtsinnig beurtheilet ha-
ben; Allein an statt darauf zu antworten,
will dieselben gantz freundlich auf die Vor-
reden des seeligen Herrn Doct. Lutheri

über

wenig, oder gar nichts von der Wahrheit
dieſer Geſchichte glauben, oder darauf be-
ſtehen bleiben, daß ich mich in der Vorre-
de ziemlich verdaͤchtig gemacht, als ob ich
ſelbſt nicht viel davon glaubte. Genug,
es iſt keine Gewiſſens-Sache, und auſſer-
dem des Heil. Roͤmiſchen Reichs Wohl-
fahrt gar nicht damit verknuͤpfft. Bey
Leuten aber, die mit laͤppiſchen Vorur-
theilen ſchwanger gehen, auch ſo gar das,
was doch vor aller Menſchen Augen pro-
babel
iſt, nicht einmahl in ihr viereckigtes
Gefaͤſſe des Gehirns faſſen koͤnnen, neh-
me ich mir nicht einmahl die Muͤhe, einen
ad hunc actum nothwendigen Politiſchen
Staar-Stecher abzugeben.

Noch etwas koͤmmt mir, indem ich
dieſes ſchreibe, zu Ohren, es ſollen ſich
nehmlich ein paar Gelehrte, uͤber die in der
Vorrede des Erſten Theils auf der vierd-
ten Seite lin. 10. & ſeq. befindliche Zeilen:
Wo mir recht iſt, halten ‒ ‒
ſapienti ſat: aufgehalten, und dieſelben
als etwas zu leichtſinnig beurtheilet ha-
ben; Allein an ſtatt darauf zu antworten,
will dieſelben gantz freundlich auf die Vor-
reden des ſeeligen Herrn Doct. Lutheri

uͤber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0011"/>
wenig, oder gar nichts von der Wahrheit<lb/>
die&#x017F;er Ge&#x017F;chichte glauben, oder darauf be-<lb/>
&#x017F;tehen bleiben, daß ich mich in der Vorre-<lb/>
de ziemlich verda&#x0364;chtig gemacht, als ob ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t nicht viel davon glaubte. Genug,<lb/>
es i&#x017F;t keine Gewi&#x017F;&#x017F;ens-Sache, und au&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
dem des Heil. Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reichs Wohl-<lb/>
fahrt gar nicht damit verknu&#x0364;pfft. Bey<lb/>
Leuten aber, die mit la&#x0364;ppi&#x017F;chen Vorur-<lb/>
theilen &#x017F;chwanger gehen, auch &#x017F;o gar das,<lb/>
was doch vor aller Men&#x017F;chen Augen <hi rendition="#aq">pro-<lb/>
babel</hi> i&#x017F;t, nicht einmahl in ihr viereckigtes<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e des Gehirns fa&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen, neh-<lb/>
me ich mir nicht einmahl die Mu&#x0364;he, einen<lb/><hi rendition="#aq">ad hunc actum</hi> nothwendigen <hi rendition="#aq">Politi</hi>&#x017F;chen<lb/>
Staar-Stecher abzugeben.</p><lb/>
          <p>Noch etwas ko&#x0364;mmt mir, indem ich<lb/>
die&#x017F;es &#x017F;chreibe, zu Ohren, es &#x017F;ollen &#x017F;ich<lb/>
nehmlich ein paar Gelehrte, u&#x0364;ber die in der<lb/>
Vorrede des Er&#x017F;ten Theils auf der vierd-<lb/>
ten Seite <hi rendition="#aq">lin. 10. &amp; &#x017F;eq.</hi> befindliche Zeilen:<lb/><hi rendition="#fr">Wo mir recht i&#x017F;t, halten</hi> &#x2012; &#x2012;<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;apienti &#x017F;at:</hi> aufgehalten, und die&#x017F;elben<lb/>
als etwas zu leicht&#x017F;innig beurtheilet ha-<lb/>
ben; Allein an &#x017F;tatt darauf zu antworten,<lb/>
will die&#x017F;elben gantz freundlich auf die Vor-<lb/>
reden des &#x017F;eeligen Herrn <hi rendition="#aq">Doct. Lutheri</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">u&#x0364;ber</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0011] wenig, oder gar nichts von der Wahrheit dieſer Geſchichte glauben, oder darauf be- ſtehen bleiben, daß ich mich in der Vorre- de ziemlich verdaͤchtig gemacht, als ob ich ſelbſt nicht viel davon glaubte. Genug, es iſt keine Gewiſſens-Sache, und auſſer- dem des Heil. Roͤmiſchen Reichs Wohl- fahrt gar nicht damit verknuͤpfft. Bey Leuten aber, die mit laͤppiſchen Vorur- theilen ſchwanger gehen, auch ſo gar das, was doch vor aller Menſchen Augen pro- babel iſt, nicht einmahl in ihr viereckigtes Gefaͤſſe des Gehirns faſſen koͤnnen, neh- me ich mir nicht einmahl die Muͤhe, einen ad hunc actum nothwendigen Politiſchen Staar-Stecher abzugeben. Noch etwas koͤmmt mir, indem ich dieſes ſchreibe, zu Ohren, es ſollen ſich nehmlich ein paar Gelehrte, uͤber die in der Vorrede des Erſten Theils auf der vierd- ten Seite lin. 10. & ſeq. befindliche Zeilen: Wo mir recht iſt, halten ‒ ‒ ſapienti ſat: aufgehalten, und dieſelben als etwas zu leichtſinnig beurtheilet ha- ben; Allein an ſtatt darauf zu antworten, will dieſelben gantz freundlich auf die Vor- reden des ſeeligen Herrn Doct. Lutheri uͤber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/11
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/11>, abgerufen am 28.03.2024.