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Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre. Bd. 1. Leipzig, 1900.

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Ergebnis über die Abhängigkeit der Volkswirtschaft von der Natur.
suchend emporsteigen kann. Der Mensch löst sich mit höherer Kultur und Technik nicht
von der Natur los, sondern verbindet sich inniger mit ihr, beherrscht sie, indem er sie
versteht, aber auch ihren Gesetzen, ihren Schranken sich unterordnet.

2. Die Rassen und Völker.
Allgemeines: E. M. Arndt, Einleitung zu historischen Charakterschilderungen. 1810. --
Courtet de Lisle, La science politique fondee sur la science de l'homme ou etudes des
races humaines.
1838. --
Vollgraf, Begründung sowohl der allgemeinen Ethnologie durch die
Anthropologie, wie auch der Staats- und Rechtsphilosophie durch die Ethnologie oder Nationalität
der Völker. 1851--55 (1864 neu unter d. T.: Staats- und Rechtsphilosophie auf Grundlage einer
wissenschaftlichen Völkerkunde). --
Frankenheim, Völkerkunde, Charakteristik und Physiologie der
Völker. 1852. --
Knies, Die politische Ökonomie vom Standpunkte der geschichtlichen Methode.
1853. S. 57--70: Der nationale Mensch. 2. Aufl. 1883, S. 67--84. --
de Gobineau, Versuch
über die Ungleichheit der Menschenrassen. 4 Bde. 1853 u. 1883; deutsch 1899, bis jetzt 2 Bde. --

E. Baumstark, Die Volkswirtschaft nach Menschenrassen, Volksstämmen. J. f. N. 1. F. 5, 1865. --
J. G. Kohl, Bemerkungen über das Studium der Nationalitäten. V.J.Sch. f. V.W. u. Kult.-
Gesch. 12, 1865. --
van der Kindere, De la race et de sa part d'influence dans les diverses
manifestations de l'activite des peuples.
1868. --
Babington, Fallacies of race theories
as applied to national characteristics.
1895. --
Vierkandt, Naturvölker und Kulturvölker, ein
Beitrag zur Socialpsychologie. 1896.
Vererbung und Variabilität: H. Spencer, Die Principien der Biologie. 2 Bde. 1865, deutsch
1876. --
Francis Galton, Hereditary genius or inquiring into its laws and consequences.
1869 u. 1892; -- Ders., Natural inheritance. 1889. --
A. de Candolle, Histoire de la science
et des savants depuis deux siecles.
1869. --
Darwin, Die Abstammung des Menschen. 2 Bde.
1871, deutsch 1874. --
Ribot, Die Vererbung, psychologische Untersuchung ihrer Gesetze, ethischen und
socialen Konsequenzen. 1871 und öfter, deutsch 1895. --
Weismann, Aufsätze über Vererbung und
verwandte biologische Fragen. 1892; -- Ders., Das Keimplasma, eine Theorie der Vererbung.
1893. --
Plötz, Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen. 1895.
Anthropologie und Ethnologie (Völkerkunde): G. Klemm, Allgemeine Kulturgeschichte der
Menschheit. 10 Bde. 1843--1852. --
Th. Waitz, Anthropologie der Naturvölker. 6 Bde. 1859
bis 1872. --
Fr. Müller, Allgemeine Ethnographie. 1873 u. 1879. -- O. Peschel, Völkerkunde.
1874 und öfter. --
Ratzel, Völkerkunde. 3 Bde. 1885--88. Anthropogeographie. 2 Bde. 1882,
1891. --
J. Ranke, Die heutigen und die vorgeschichtlichen Menschenrassen. 1887. -- Archiv für
Anthrop., Ethnogr. u. Urgeschichte, ed. Ecker, Lindenschmidt etc. --
Zeitschrift für Ethnologie, ed.
Bastian, Hartmann etc.
Aus der unendlichen Zahl von Einzelbeschreibungen seien erwähnt: H. Spencer, Principien
der Sociologie. 1, 1877. --
Schneider, Die Naturvölker. 2 Bde. 1885. -- Fritsch, Die Ein-
geborenen Südafrikas. 1872. --
Nachtigal, Sahara und der Sudan. 3 Bde. 1879--89. --
Passarge, Adamaua. 1895. -- Vambery, Die primitive Kultur des turkotatarischen Volkes.
1879. --
Chwolson, Die semitischen Völker. 1872. -- Hehn, De moribus Ruthenorum. 1892. --
Leo, Geschichte der italienischen Staaten. 1, 1829. -- Hillebrand, Frankreich und die Fran-
zosen. 1874. --
H. Helferich, Engländer und Franzosen. 1852. -- G. Rümelin, Über den
schwäbischen Volkscharakter im Kgr. Württemberg. 1883. --
Schmoller, Über den nordamerika-
nischen Volkscharakter. Prß. Jahrb. 1866. --
Riehl, Die Pfälzer. 1857.
Bog. Goltz, Der Mensch und die Leute. 1850. --
Kohl, Die Völker Europas. 1867 u.
1873. --
Löher, Land und Leute in der alten und der neuen Welt. 3 Bde. 1866.

58. Überblick über den Gegenstand und die zu Grunde liegenden
Wissensgebiete
. Während wir heute davon ausgehen, daß die Völker physiologische
und psychologische, durch Bluts- und Geisteszusammenhang verbundene Einheiten sind,
die einen bestimmten Charakter durch viele Generationen und Jahrhunderte behaupten,
und während wir deshalb darnach streben, die eigentümlichen Züge der einzelnen Rassen
und Völker und ihre Ursachen aufzudecken und so ihr Wesen verstehen wollen, ging die
Wissenschaft von Staat, Gesellschaft und Volkswirtschaft im 18. Jahrhundert von dem
Glauben an die natürliche Gleichheit der Menschen aus. Sie suchte das Wesen der
allgemeinen, abstrakten Menschennatur demgemäß festzustellen und aus ihr heraus
die gesellschaftlichen Einrichtungen zu erklären. Auch heute noch ruht ein großer Teil
der abstrakteren Betrachtungen der Volkswirtschaftslehre auf der wenigstens innerhalb
gewisser Grenzen wahren und wohl verwendbaren Annahme eines so ziemlich überein-
stimmenden Charakters der abendländischen Kulturvölker. Und doch spricht selbst

Ergebnis über die Abhängigkeit der Volkswirtſchaft von der Natur.
ſuchend emporſteigen kann. Der Menſch löſt ſich mit höherer Kultur und Technik nicht
von der Natur los, ſondern verbindet ſich inniger mit ihr, beherrſcht ſie, indem er ſie
verſteht, aber auch ihren Geſetzen, ihren Schranken ſich unterordnet.

2. Die Raſſen und Völker.
Allgemeines: E. M. Arndt, Einleitung zu hiſtoriſchen Charakterſchilderungen. 1810. —
Courtet de Lisle, La science politique fondée sur la science de l’homme ou études des
races humaines.
1838. —
Vollgraf, Begründung ſowohl der allgemeinen Ethnologie durch die
Anthropologie, wie auch der Staats- und Rechtsphiloſophie durch die Ethnologie oder Nationalität
der Völker. 1851—55 (1864 neu unter d. T.: Staats- und Rechtsphiloſophie auf Grundlage einer
wiſſenſchaftlichen Völkerkunde). —
Frankenheim, Völkerkunde, Charakteriſtik und Phyſiologie der
Völker. 1852. —
Knies, Die politiſche Ökonomie vom Standpunkte der geſchichtlichen Methode.
1853. S. 57—70: Der nationale Menſch. 2. Aufl. 1883, S. 67—84. —
de Gobineau, Verſuch
über die Ungleichheit der Menſchenraſſen. 4 Bde. 1853 u. 1883; deutſch 1899, bis jetzt 2 Bde. —

E. Baumſtark, Die Volkswirtſchaft nach Menſchenraſſen, Volksſtämmen. J. f. N. 1. F. 5, 1865. —
J. G. Kohl, Bemerkungen über das Studium der Nationalitäten. V.J.Sch. f. V.W. u. Kult.-
Geſch. 12, 1865. —
van der Kindere, De la race et de sa part d’influence dans les diverses
manifestations de l’activité des peuples.
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Babington, Fallacies of race theories
as applied to national characteristics.
1895. —
Vierkandt, Naturvölker und Kulturvölker, ein
Beitrag zur Socialpſychologie. 1896.
Vererbung und Variabilität: H. Spencer, Die Principien der Biologie. 2 Bde. 1865, deutſch
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Francis Galton, Hereditary genius or inquiring into its laws and consequences.
1869 u. 1892; — Derſ., Natural inheritance. 1889. —
A. de Candolle, Histoire de la science
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1869. —
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Ribot, Die Vererbung, pſychologiſche Unterſuchung ihrer Geſetze, ethiſchen und
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Th. Waitz, Anthropologie der Naturvölker. 6 Bde. 1859
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Fr. Müller, Allgemeine Ethnographie. 1873 u. 1879. — O. Peſchel, Völkerkunde.
1874 und öfter. —
Ratzel, Völkerkunde. 3 Bde. 1885—88. Anthropogeographie. 2 Bde. 1882,
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Aus der unendlichen Zahl von Einzelbeſchreibungen ſeien erwähnt: H. Spencer, Principien
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zoſen. 1874. —
H. Helferich, Engländer und Franzoſen. 1852. — G. Rümelin, Über den
ſchwäbiſchen Volkscharakter im Kgr. Württemberg. 1883. —
Schmoller, Über den nordamerika-
niſchen Volkscharakter. Prß. Jahrb. 1866. —
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Bog. Goltz, Der Menſch und die Leute. 1850. —
Kohl, Die Völker Europas. 1867 u.
1873. —
Löher, Land und Leute in der alten und der neuen Welt. 3 Bde. 1866.

58. Überblick über den Gegenſtand und die zu Grunde liegenden
Wiſſensgebiete
. Während wir heute davon ausgehen, daß die Völker phyſiologiſche
und pſychologiſche, durch Bluts- und Geiſteszuſammenhang verbundene Einheiten ſind,
die einen beſtimmten Charakter durch viele Generationen und Jahrhunderte behaupten,
und während wir deshalb darnach ſtreben, die eigentümlichen Züge der einzelnen Raſſen
und Völker und ihre Urſachen aufzudecken und ſo ihr Weſen verſtehen wollen, ging die
Wiſſenſchaft von Staat, Geſellſchaft und Volkswirtſchaft im 18. Jahrhundert von dem
Glauben an die natürliche Gleichheit der Menſchen aus. Sie ſuchte das Weſen der
allgemeinen, abſtrakten Menſchennatur demgemäß feſtzuſtellen und aus ihr heraus
die geſellſchaftlichen Einrichtungen zu erklären. Auch heute noch ruht ein großer Teil
der abſtrakteren Betrachtungen der Volkswirtſchaftslehre auf der wenigſtens innerhalb
gewiſſer Grenzen wahren und wohl verwendbaren Annahme eines ſo ziemlich überein-
ſtimmenden Charakters der abendländiſchen Kulturvölker. Und doch ſpricht ſelbſt

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[139/0155] Ergebnis über die Abhängigkeit der Volkswirtſchaft von der Natur. ſuchend emporſteigen kann. Der Menſch löſt ſich mit höherer Kultur und Technik nicht von der Natur los, ſondern verbindet ſich inniger mit ihr, beherrſcht ſie, indem er ſie verſteht, aber auch ihren Geſetzen, ihren Schranken ſich unterordnet. 2. Die Raſſen und Völker. Allgemeines: E. M. Arndt, Einleitung zu hiſtoriſchen Charakterſchilderungen. 1810. — Courtet de Lisle, La science politique fondée sur la science de l’homme ou études des races humaines. 1838. — Vollgraf, Begründung ſowohl der allgemeinen Ethnologie durch die Anthropologie, wie auch der Staats- und Rechtsphiloſophie durch die Ethnologie oder Nationalität der Völker. 1851—55 (1864 neu unter d. T.: Staats- und Rechtsphiloſophie auf Grundlage einer wiſſenſchaftlichen Völkerkunde). — Frankenheim, Völkerkunde, Charakteriſtik und Phyſiologie der Völker. 1852. — Knies, Die politiſche Ökonomie vom Standpunkte der geſchichtlichen Methode. 1853. S. 57—70: Der nationale Menſch. 2. Aufl. 1883, S. 67—84. — de Gobineau, Verſuch über die Ungleichheit der Menſchenraſſen. 4 Bde. 1853 u. 1883; deutſch 1899, bis jetzt 2 Bde. — E. Baumſtark, Die Volkswirtſchaft nach Menſchenraſſen, Volksſtämmen. J. f. N. 1. F. 5, 1865. — J. G. Kohl, Bemerkungen über das Studium der Nationalitäten. V.J.Sch. f. V.W. u. Kult.- Geſch. 12, 1865. — van der Kindere, De la race et de sa part d’influence dans les diverses manifestations de l’activité des peuples. 1868. — Babington, Fallacies of race theories as applied to national characteristics. 1895. — Vierkandt, Naturvölker und Kulturvölker, ein Beitrag zur Socialpſychologie. 1896. Vererbung und Variabilität: H. Spencer, Die Principien der Biologie. 2 Bde. 1865, deutſch 1876. — Francis Galton, Hereditary genius or inquiring into its laws and consequences. 1869 u. 1892; — Derſ., Natural inheritance. 1889. — A. de Candolle, Histoire de la science et des savants depuis deux siècles. 1869. — Darwin, Die Abſtammung des Menſchen. 2 Bde. 1871, deutſch 1874. — Ribot, Die Vererbung, pſychologiſche Unterſuchung ihrer Geſetze, ethiſchen und ſocialen Konſequenzen. 1871 und öfter, deutſch 1895. — Weismann, Aufſätze über Vererbung und verwandte biologiſche Fragen. 1892; — Derſ., Das Keimplasma, eine Theorie der Vererbung. 1893. — Plötz, Die Tüchtigkeit unſerer Raſſe und der Schutz der Schwachen. 1895. Anthropologie und Ethnologie (Völkerkunde): G. Klemm, Allgemeine Kulturgeſchichte der Menſchheit. 10 Bde. 1843—1852. — Th. Waitz, Anthropologie der Naturvölker. 6 Bde. 1859 bis 1872. — Fr. Müller, Allgemeine Ethnographie. 1873 u. 1879. — O. Peſchel, Völkerkunde. 1874 und öfter. — Ratzel, Völkerkunde. 3 Bde. 1885—88. Anthropogeographie. 2 Bde. 1882, 1891. — J. Ranke, Die heutigen und die vorgeſchichtlichen Menſchenraſſen. 1887. — Archiv für Anthrop., Ethnogr. u. Urgeſchichte, ed. Ecker, Lindenſchmidt ꝛc. — Zeitſchrift für Ethnologie, ed. Baſtian, Hartmann ꝛc. Aus der unendlichen Zahl von Einzelbeſchreibungen ſeien erwähnt: H. Spencer, Principien der Sociologie. 1, 1877. — Schneider, Die Naturvölker. 2 Bde. 1885. — Fritſch, Die Ein- geborenen Südafrikas. 1872. — Nachtigal, Sahara und der Sudan. 3 Bde. 1879—89. — Paſſarge, Adamaua. 1895. — Vámbéry, Die primitive Kultur des turkotatariſchen Volkes. 1879. — Chwolſon, Die ſemitiſchen Völker. 1872. — Hehn, De moribus Ruthenorum. 1892. — Leo, Geſchichte der italieniſchen Staaten. 1, 1829. — Hillebrand, Frankreich und die Fran- zoſen. 1874. — H. Helferich, Engländer und Franzoſen. 1852. — G. Rümelin, Über den ſchwäbiſchen Volkscharakter im Kgr. Württemberg. 1883. — Schmoller, Über den nordamerika- niſchen Volkscharakter. Prß. Jahrb. 1866. — Riehl, Die Pfälzer. 1857. Bog. Goltz, Der Menſch und die Leute. 1850. — Kohl, Die Völker Europas. 1867 u. 1873. — Löher, Land und Leute in der alten und der neuen Welt. 3 Bde. 1866. 58. Überblick über den Gegenſtand und die zu Grunde liegenden Wiſſensgebiete. Während wir heute davon ausgehen, daß die Völker phyſiologiſche und pſychologiſche, durch Bluts- und Geiſteszuſammenhang verbundene Einheiten ſind, die einen beſtimmten Charakter durch viele Generationen und Jahrhunderte behaupten, und während wir deshalb darnach ſtreben, die eigentümlichen Züge der einzelnen Raſſen und Völker und ihre Urſachen aufzudecken und ſo ihr Weſen verſtehen wollen, ging die Wiſſenſchaft von Staat, Geſellſchaft und Volkswirtſchaft im 18. Jahrhundert von dem Glauben an die natürliche Gleichheit der Menſchen aus. Sie ſuchte das Weſen der allgemeinen, abſtrakten Menſchennatur demgemäß feſtzuſtellen und aus ihr heraus die geſellſchaftlichen Einrichtungen zu erklären. Auch heute noch ruht ein großer Teil der abſtrakteren Betrachtungen der Volkswirtſchaftslehre auf der wenigſtens innerhalb gewiſſer Grenzen wahren und wohl verwendbaren Annahme eines ſo ziemlich überein- ſtimmenden Charakters der abendländiſchen Kulturvölker. Und doch ſpricht ſelbſt

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre. Bd. 1. Leipzig, 1900, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_grundriss01_1900/155>, abgerufen am 29.03.2024.