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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am Sonntage
4.
Der Teufel plaget meine Seele/
Wie dir auch selbsten ist bewust/
Und machet eine Jammer-Höle
Aus meiner dir geweyhten Brust.
Ach Schlangen-treter tritt herfür/
Zerstör des Satans Werck in mir.
5.
Ach lasse doch dein Hertze brechen/
Und deinen Mund ein eintzigs Wort
Zu meinen vielen Seuffzen sprechen/
So weichet Höll und Teufel fort.
Ach aber ach! was machest du/
Du schleust mir Mund und Ohren zu.
6.
Wilst du denn nur die Schafe weiden/
Die von dem Hause Jsrael?
Du bist ja auch der Trost der Heyden
Und aller Welt Jmmanuel.
Dein längst verheißnes Gnadenreich.
Macht beydes Jud und Heyden gleich.
7.
Bin ich von wegen meiner Sünde
Gleich als ein Hund bey dir veracht.
Doch hat mein glaube mich zum Kinde
Jn deiner Gnaden-Schooß gemacht.
Gib/ was von deinem Tische fält/
Und heiß mich alles in der Welt.
8.
Nun/ HErr/ ich falle vor dir nieder/
Jch ruff/ ich schrey/ ich bethe noch.
Jch halte dich mit Glauben wieder/
Ach sieh/ ach hör/ ach hilff mir doch.
Jch
Am Sonntage
4.
Der Teufel plaget meine Seele/
Wie dir auch ſelbſten iſt bewuſt/
Und machet eine Jammer-Hoͤle
Aus meiner dir geweyhten Bruſt.
Ach Schlangen-treter tritt herfuͤr/
Zerſtoͤr des Satans Werck in mir.
5.
Ach laſſe doch dein Hertze brechen/
Und deinen Mund ein eintzigs Wort
Zu meinen vielen Seuffzen ſprechen/
So weichet Hoͤll und Teufel fort.
Ach aber ach! was macheſt du/
Du ſchleuſt mir Mund und Ohren zu.
6.
Wilſt du deñ nur die Schafe weiden/
Die von dem Hauſe Jſrael?
Du biſt ja auch der Troſt der Heyden
Und aller Welt Jmmanuel.
Dein laͤngſt verheißnes Gnadenreich.
Macht beydes Jud uñ Heyden gleich.
7.
Bin ich von wegen meiner Suͤnde
Gleich als ein Hund bey dir veracht.
Doch hat mein glaube mich zum Kinde
Jn deiner Gnaden-Schooß gemacht.
Gib/ was von deinem Tiſche faͤlt/
Und heiß mich alles in der Welt.
8.
Nun/ HErr/ ich falle vor dir nieder/
Jch ruff/ ich ſchrey/ ich bethe noch.
Jch halte dich mit Glauben wieder/
Ach ſieh/ ach hoͤr/ ach hilff mir doch.
Jch
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[68/0096] Am Sonntage 4. Der Teufel plaget meine Seele/ Wie dir auch ſelbſten iſt bewuſt/ Und machet eine Jammer-Hoͤle Aus meiner dir geweyhten Bruſt. Ach Schlangen-treter tritt herfuͤr/ Zerſtoͤr des Satans Werck in mir. 5. Ach laſſe doch dein Hertze brechen/ Und deinen Mund ein eintzigs Wort Zu meinen vielen Seuffzen ſprechen/ So weichet Hoͤll und Teufel fort. Ach aber ach! was macheſt du/ Du ſchleuſt mir Mund und Ohren zu. 6. Wilſt du deñ nur die Schafe weiden/ Die von dem Hauſe Jſrael? Du biſt ja auch der Troſt der Heyden Und aller Welt Jmmanuel. Dein laͤngſt verheißnes Gnadenreich. Macht beydes Jud uñ Heyden gleich. 7. Bin ich von wegen meiner Suͤnde Gleich als ein Hund bey dir veracht. Doch hat mein glaube mich zum Kinde Jn deiner Gnaden-Schooß gemacht. Gib/ was von deinem Tiſche faͤlt/ Und heiß mich alles in der Welt. 8. Nun/ HErr/ ich falle vor dir nieder/ Jch ruff/ ich ſchrey/ ich bethe noch. Jch halte dich mit Glauben wieder/ Ach ſieh/ ach hoͤr/ ach hilff mir doch. Jch

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/96>, abgerufen am 23.04.2024.