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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Sexagesimä.
Doch fällt es nicht bey allen
Auf einen gutten Ort.
2.
Viel gleichen sich den Wegen/
Die hart getreten seyn/
Da streut er ohne Segen
Den edlen Saamen ein.
Hier kan es allezeit
Der Höllen Vogel rauben/
So folget denn kein Glauben/
Und keine Seeligkeit.
3.
Viel Hertzen sind bestellet
Wie lauter Felß und Stein/
Drein wohl das Sam- Korn fället/
Doch wurtzelt es nicht ein.
Wie bald verdorrt der Safft/
Wenn Trübsals-Winde wehen/
Daß wir sie fallen sehen/
Jhr Glaub ist ohne Krafft.
4.
Viel sind ein Feld voll Hecken
Darinn das Korn erstickt.
Weil sie voll Sorgen stecken/
So wird ihr Hertz gedrückt
Mit Geld und Fleisches-Sucht.
Drumb hören sie vergebens
Das theure Wort des Lebens/
Und bringen keine Frucht.
5.
Doch trifft man auch bißweilen
Ein
D 6
Sexageſimä.
Doch faͤllt es nicht bey allen
Auf einen gutten Ort.
2.
Viel gleichen ſich den Wegen/
Die hart getreten ſeyn/
Da ſtreut er ohne Segen
Den edlen Saamen ein.
Hier kan es allezeit
Der Hoͤllen Vogel rauben/
So folget denn kein Glauben/
Und keine Seeligkeit.
3.
Viel Hertzen ſind beſtellet
Wie lauter Felß und Stein/
Drein wohl das Sam- Korn faͤllet/
Doch wurtzelt es nicht ein.
Wie bald verdorrt der Safft/
Wenn Truͤbſals-Winde wehen/
Daß wir ſie fallen ſehen/
Jhr Glaub iſt ohne Krafft.
4.
Viel ſind ein Feld voll Hecken
Darinn das Korn erſtickt.
Weil ſie voll Sorgen ſtecken/
So wird ihr Hertz gedruͤckt
Mit Geld und Fleiſches-Sucht.
Drumb hoͤren ſie vergebens
Das theure Wort des Lebens/
Und bringen keine Frucht.
5.
Doch trifft man auch bißweilen
Ein
D 6
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[59/0087] Sexageſimä. Doch faͤllt es nicht bey allen Auf einen gutten Ort. 2. Viel gleichen ſich den Wegen/ Die hart getreten ſeyn/ Da ſtreut er ohne Segen Den edlen Saamen ein. Hier kan es allezeit Der Hoͤllen Vogel rauben/ So folget denn kein Glauben/ Und keine Seeligkeit. 3. Viel Hertzen ſind beſtellet Wie lauter Felß und Stein/ Drein wohl das Sam- Korn faͤllet/ Doch wurtzelt es nicht ein. Wie bald verdorrt der Safft/ Wenn Truͤbſals-Winde wehen/ Daß wir ſie fallen ſehen/ Jhr Glaub iſt ohne Krafft. 4. Viel ſind ein Feld voll Hecken Darinn das Korn erſtickt. Weil ſie voll Sorgen ſtecken/ So wird ihr Hertz gedruͤckt Mit Geld und Fleiſches-Sucht. Drumb hoͤren ſie vergebens Das theure Wort des Lebens/ Und bringen keine Frucht. 5. Doch trifft man auch bißweilen Ein D 6

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/87>, abgerufen am 29.03.2024.