Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Am 3. Sonntagt
XVIII.
Der vom Berge flüssen-
de Gnaden-Strom.
Am 3. Sonntage nach dem Er-
scheinungs-Feste.
Mel. Wer nur den lieben GOtt läst walten.
1.
DU gehst Berg-ab mit deinen Füs-
sen/
Holdseligster Jmmanuel/
Und läst dich keinen Gang verdrüssen
Ein Artzt zu seyn vor Leib und Seel.
Jch folge deinen Tritten nach/
Ach heile doch mein Ungemach.
2.
Der Aussatz hat mich gantz gefressen/
Es eytert Marck und Bein in mir/
Die Sünde wil das Hertze pressen/
Und stellt mir lauter Wunden für.
Ach heile/ HErr/ und mache rein/
So werd ich heil und heilig seyn.
3.
Gib/ daß ich mich den Pristern zeige/
Wenn mich der Sünden Aussatz plagt/
Und meine Laster nicht verschweige/
Wenn Moses deinen Willen sagt.
Die Gabe/ die ich opffern kan/
Kommt auf ein Hertz voll Wehmuth an.
4.
Wilst du mir sonst ein Creutze stillen/
Das meiner Brust beschwerlich fällt/
So
Am 3. Sonntagt
XVIII.
Der vom Berge fluͤſſen-
de Gnaden-Strom.
Am 3. Sonntage nach dem Er-
ſcheinungs-Feſte.
Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten.
1.
DU gehſt Berg-ab mit deinen Fuͤſ-
ſen/
Holdſeligſter Jmmanuel/
Und laͤſt dich keinen Gang verdruͤſſen
Ein Artzt zu ſeyn vor Leib und Seel.
Jch folge deinen Tritten nach/
Ach heile doch mein Ungemach.
2.
Der Auſſatz hat mich gantz gefreſſen/
Es eytert Marck und Bein in mir/
Die Suͤnde wil das Hertze preſſen/
Und ſtellt mir lauter Wunden fuͤr.
Ach heile/ HErr/ und mache rein/
So werd ich heil und heilig ſeyn.
3.
Gib/ daß ich mich den Priſtern zeige/
Weñ mich deꝛ Suͤnden Auſſatz plagt/
Und meine Laſter nicht verſchweige/
Wenn Moſes deinen Willen ſagt.
Die Gabe/ die ich opffern kan/
Kom̃t auf ein Heꝛtz voll Wehmuth an.
4.
Wilſt du mir ſonſt ein Creutze ſtillen/
Das meiner Bruſt beſchwerlich faͤllt/
So
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0070" n="42"/>
        <fw place="top" type="header">Am 3. Sonntagt</fw><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">XVIII.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Der vom Berge flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
de Gnaden-Strom.<lb/>
Am 3. Sonntage nach dem Er-<lb/>
&#x017F;cheinungs-Fe&#x017F;te.<lb/>
Mel. Wer nur den lieben GOtt la&#x0364;&#x017F;t walten.</hi> </hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>U geh&#x017F;t Berg-ab mit deinen Fu&#x0364;&#x017F;-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;en/</hi> </l><lb/>
            <l>Hold&#x017F;elig&#x017F;ter Jmmanuel/</l><lb/>
            <l>Und la&#x0364;&#x017F;t dich keinen Gang verdru&#x0364;&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
            <l>Ein Artzt zu &#x017F;eyn vor Leib und Seel.</l><lb/>
            <l>Jch folge deinen Tritten nach/</l><lb/>
            <l>Ach heile doch mein Ungemach.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/>
            <l>Der Au&#x017F;&#x017F;atz hat mich gantz gefre&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Es eytert Marck und Bein in mir/</l><lb/>
            <l>Die Su&#x0364;nde wil das Hertze pre&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;tellt mir lauter Wunden fu&#x0364;r.</l><lb/>
            <l>Ach heile/ HErr/ und mache rein/</l><lb/>
            <l>So werd ich heil und heilig &#x017F;eyn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/>
            <l>Gib/ daß ich mich den Pri&#x017F;tern zeige/</l><lb/>
            <l>Weñ mich de&#xA75B; Su&#x0364;nden Au&#x017F;&#x017F;atz plagt/</l><lb/>
            <l>Und meine La&#x017F;ter nicht ver&#x017F;chweige/</l><lb/>
            <l>Wenn Mo&#x017F;es deinen Willen &#x017F;agt.</l><lb/>
            <l>Die Gabe/ die ich opffern kan/</l><lb/>
            <l>Kom&#x0303;t auf ein He&#xA75B;tz voll Wehmuth an.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/>
            <l>Wil&#x017F;t du mir &#x017F;on&#x017F;t ein Creutze &#x017F;tillen/</l><lb/>
            <l>Das meiner Bru&#x017F;t be&#x017F;chwerlich fa&#x0364;llt/</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0070] Am 3. Sonntagt XVIII. Der vom Berge fluͤſſen- de Gnaden-Strom. Am 3. Sonntage nach dem Er- ſcheinungs-Feſte. Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten. 1. DU gehſt Berg-ab mit deinen Fuͤſ- ſen/ Holdſeligſter Jmmanuel/ Und laͤſt dich keinen Gang verdruͤſſen Ein Artzt zu ſeyn vor Leib und Seel. Jch folge deinen Tritten nach/ Ach heile doch mein Ungemach. 2. Der Auſſatz hat mich gantz gefreſſen/ Es eytert Marck und Bein in mir/ Die Suͤnde wil das Hertze preſſen/ Und ſtellt mir lauter Wunden fuͤr. Ach heile/ HErr/ und mache rein/ So werd ich heil und heilig ſeyn. 3. Gib/ daß ich mich den Priſtern zeige/ Weñ mich deꝛ Suͤnden Auſſatz plagt/ Und meine Laſter nicht verſchweige/ Wenn Moſes deinen Willen ſagt. Die Gabe/ die ich opffern kan/ Kom̃t auf ein Heꝛtz voll Wehmuth an. 4. Wilſt du mir ſonſt ein Creutze ſtillen/ Das meiner Bruſt beſchwerlich faͤllt/ So

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/70
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/70>, abgerufen am 16.04.2024.