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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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Prolog.

Mit lächelnder Rührung überschaut
und eröffnet Petrarca die Samm-
lung seiner ewigen Romanzen. Höf-
lich und schmeichelnd redet der kluge
Boccaz am Eingang und am Schluß
seines reichen Buchs zu allen Da-
men. Und selbst der hohe Cervan-
tes, auch als Greis und in der
Agonie noch freundlich und voll
von zartem Witz, bekleidet das bunte
Schauspiel der lebensvollen Werke
mit dem kostbaren Teppich einer Vor-
rede, die selbst schon ein schönes ro-
mantisches Gemälde ist.

Hebt eine herrliche Pflanze aus

Lucinde I. A


Prolog.

Mit lächelnder Rührung überſchaut
und eröffnet Petrarca die Samm-
lung ſeiner ewigen Romanzen. Höf-
lich und ſchmeichelnd redet der kluge
Boccaz am Eingang und am Schluß
ſeines reichen Buchs zu allen Da-
men. Und ſelbſt der hohe Cervan-
tes, auch als Greis und in der
Agonie noch freundlich und voll
von zartem Witz, bekleidet das bunte
Schauſpiel der lebensvollen Werke
mit dem koſtbaren Teppich einer Vor-
rede, die ſelbſt ſchon ein ſchönes ro-
mantiſches Gemälde iſt.

Hebt eine herrliche Pflanze aus

Lucinde I. A
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[[1]/0006] Prolog. Mit lächelnder Rührung überſchaut und eröffnet Petrarca die Samm- lung ſeiner ewigen Romanzen. Höf- lich und ſchmeichelnd redet der kluge Boccaz am Eingang und am Schluß ſeines reichen Buchs zu allen Da- men. Und ſelbſt der hohe Cervan- tes, auch als Greis und in der Agonie noch freundlich und voll von zartem Witz, bekleidet das bunte Schauſpiel der lebensvollen Werke mit dem koſtbaren Teppich einer Vor- rede, die ſelbſt ſchon ein ſchönes ro- mantiſches Gemälde iſt. Hebt eine herrliche Pflanze aus Lucinde I. A

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/6>, abgerufen am 28.03.2024.