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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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Brief abzusenden. Dafür erhältst
du nun desto mehr Verwirrung und
Freude.



Die Menschen sind wirklich sehr
gut mit mir. Sie verzeihn es mir
nicht nur daß ich so oft keinen Theil
nehme und dann mit einemmale ihr
Gespräch auf eine sonderbare Art
unterbreche: sie scheinen sich sogar
in der Stille an meiner Freude herz-
lich zu freuen. Besonders Juliane.
Ich sage ihr nur weniges von dir,
aber sie hat viel Sinn dafür und
erräth das übrige. Es giebt doch
nichts liebenswürdigeres als das
reine uneigennützige Wohlgefallen
an der Liebe!


Brief abzuſenden. Dafür erhältſt
du nun deſto mehr Verwirrung und
Freude.



Die Menſchen ſind wirklich ſehr
gut mit mir. Sie verzeihn es mir
nicht nur daß ich ſo oft keinen Theil
nehme und dann mit einemmale ihr
Geſpräch auf eine ſonderbare Art
unterbreche: ſie ſcheinen ſich ſogar
in der Stille an meiner Freude herz-
lich zu freuen. Beſonders Juliane.
Ich ſage ihr nur weniges von dir,
aber ſie hat viel Sinn dafür und
erräth das übrige. Es giebt doch
nichts liebenswürdigeres als das
reine uneigennützige Wohlgefallen
an der Liebe!


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[238/0243] Brief abzuſenden. Dafür erhältſt du nun deſto mehr Verwirrung und Freude. Die Menſchen ſind wirklich ſehr gut mit mir. Sie verzeihn es mir nicht nur daß ich ſo oft keinen Theil nehme und dann mit einemmale ihr Geſpräch auf eine ſonderbare Art unterbreche: ſie ſcheinen ſich ſogar in der Stille an meiner Freude herz- lich zu freuen. Beſonders Juliane. Ich ſage ihr nur weniges von dir, aber ſie hat viel Sinn dafür und erräth das übrige. Es giebt doch nichts liebenswürdigeres als das reine uneigennützige Wohlgefallen an der Liebe!

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/243>, abgerufen am 29.03.2024.