Du hast Recht, das kleine Land- gut müssen wir durchaus kaufen. Es ist gut, daß du gleich die An- stalten getroffen hast, ohne auf meine Entscheidung zu warten. Richte al- les ein, wie es dir gefällt; nur nicht gar zu schön, wenn ich bitten darf, aber auch nicht zu nützlich und vor allen Dingen nicht zu weitläufig.
Wenn du nur alles ganz nach deinem eignen Sinn machst, und dir nichts einreden läßt von Gewöhnli- chem und Schicklichem, so wird es schon recht seyn, wie es seyn muß und wie ichs wünsche, und ich werde eine herrliche Freude haben über das schöne Eigenthum. Was ich sonst brauchte, hatte ich gedankenlos und ohne Gefühl von Besitz. Leichtsinnig
Du haſt Recht, das kleine Land- gut müſſen wir durchaus kaufen. Es iſt gut, daß du gleich die An- ſtalten getroffen haſt, ohne auf meine Entſcheidung zu warten. Richte al- les ein, wie es dir gefällt; nur nicht gar zu ſchön, wenn ich bitten darf, aber auch nicht zu nützlich und vor allen Dingen nicht zu weitläufig.
Wenn du nur alles ganz nach deinem eignen Sinn machſt, und dir nichts einreden läßt von Gewöhnli- chem und Schicklichem, ſo wird es ſchon recht ſeyn, wie es ſeyn muß und wie ichs wünſche, und ich werde eine herrliche Freude haben über das ſchöne Eigenthum. Was ich ſonſt brauchte, hatte ich gedankenlos und ohne Gefühl von Beſitz. Leichtſinnig
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0231"n="226"/><p>Du haſt Recht, das kleine Land-<lb/>
gut müſſen wir durchaus kaufen.<lb/>
Es iſt gut, daß du gleich die An-<lb/>ſtalten getroffen haſt, ohne auf meine<lb/>
Entſcheidung zu warten. Richte al-<lb/>
les ein, wie es dir gefällt; nur nicht<lb/>
gar zu ſchön, wenn ich bitten darf,<lb/>
aber auch nicht zu nützlich und vor<lb/>
allen Dingen nicht zu weitläufig.</p><lb/><p>Wenn du nur alles ganz nach<lb/>
deinem eignen Sinn machſt, und dir<lb/>
nichts einreden läßt von Gewöhnli-<lb/>
chem und Schicklichem, ſo wird es<lb/>ſchon recht ſeyn, wie es ſeyn muß<lb/>
und wie ichs wünſche, und ich werde<lb/>
eine herrliche Freude haben über das<lb/>ſchöne Eigenthum. Was ich ſonſt<lb/>
brauchte, hatte ich gedankenlos und<lb/>
ohne Gefühl von Beſitz. Leichtſinnig<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[226/0231]
Du haſt Recht, das kleine Land-
gut müſſen wir durchaus kaufen.
Es iſt gut, daß du gleich die An-
ſtalten getroffen haſt, ohne auf meine
Entſcheidung zu warten. Richte al-
les ein, wie es dir gefällt; nur nicht
gar zu ſchön, wenn ich bitten darf,
aber auch nicht zu nützlich und vor
allen Dingen nicht zu weitläufig.
Wenn du nur alles ganz nach
deinem eignen Sinn machſt, und dir
nichts einreden läßt von Gewöhnli-
chem und Schicklichem, ſo wird es
ſchon recht ſeyn, wie es ſeyn muß
und wie ichs wünſche, und ich werde
eine herrliche Freude haben über das
ſchöne Eigenthum. Was ich ſonſt
brauchte, hatte ich gedankenlos und
ohne Gefühl von Beſitz. Leichtſinnig
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/231>, abgerufen am 28.03.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.