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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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die Metamorphosen des liebenden
Gemüths ahnde, die gewählt, von
denen ich glaubte, der Gott der
Harmonie könnte sie, nachdem ihn
die Liebe vom Himmel auf die Erde
geführt und ihn zum Hirten gemacht,
den Musen erzählt oder doch von
ihnen angehört haben. Damals an
den Ufern des Amphrysos hat er
auch, wie ich glaube, die Idylle und
die Elegie ersonnen.

Metamorphosen.

In süßer Ruhe schlummert der
kindliche Geist und der Kuß der lie-
benden Göttin erregt ihm nur leichte
Träume. Die Rose der Schaam
färbt seine Wange, er lächelt und
scheint die Lippen zu öffnen, aber

die Metamorphoſen des liebenden
Gemüths ahnde, die gewählt, von
denen ich glaubte, der Gott der
Harmonie könnte ſie, nachdem ihn
die Liebe vom Himmel auf die Erde
geführt und ihn zum Hirten gemacht,
den Muſen erzählt oder doch von
ihnen angehört haben. Damals an
den Ufern des Amphryſos hat er
auch, wie ich glaube, die Idylle und
die Elegie erſonnen.

Metamorphoſen.

In ſüßer Ruhe ſchlummert der
kindliche Geiſt und der Kuß der lie-
benden Göttin erregt ihm nur leichte
Träume. Die Roſe der Schaam
färbt ſeine Wange, er lächelt und
ſcheint die Lippen zu öffnen, aber

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[216/0221] die Metamorphoſen des liebenden Gemüths ahnde, die gewählt, von denen ich glaubte, der Gott der Harmonie könnte ſie, nachdem ihn die Liebe vom Himmel auf die Erde geführt und ihn zum Hirten gemacht, den Muſen erzählt oder doch von ihnen angehört haben. Damals an den Ufern des Amphryſos hat er auch, wie ich glaube, die Idylle und die Elegie erſonnen. Metamorphoſen. In ſüßer Ruhe ſchlummert der kindliche Geiſt und der Kuß der lie- benden Göttin erregt ihm nur leichte Träume. Die Roſe der Schaam färbt ſeine Wange, er lächelt und ſcheint die Lippen zu öffnen, aber

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/221>, abgerufen am 19.04.2024.