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Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.

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Canut,
Ulfo.
Die Ehre sieht sein Blut schon als ihr Opfer an.
Wie meynst du, daß ich es der Liebe schenken kann?
Estrithe.
Nein! sollt ich zwischen euch von deinem Schwerdt er-
blassen,
Jch kann die Barbarey euch nicht vollstrecken lassen.
Jch eile, Grausamer, und bitte den Canut
Um Hülfe für euch selbst und wider eure Wut.
Jch weiß, er ist gerecht und wird die Mordgier dämpfen.
Ulfo.
Da du zu bitten gehst, geh ich indeß zu kämpfen.
Dritter Aufzug.
Erster Auftritt.

Canut, Estrithe, Haqvin.

Estrithe.
Vielleicht eilt ihre Brust den Schwerdtern schon ent-
gegen.
Es rauchen schon vielleicht die blutbespritzte Degen,
Und wenn ihr Arm erfüllt, was ihre Wut gedroht,
Jst dieser Augenblick vielleicht des einen Tod.
Mit Bitten hab ich kaum, eh sie den Streit begonnen,
Ein Wort voll Ungeduld vom Ulfo noch gewonnen.
Haqvin.
Hier ist bey deinem Schloß der Schauplatz von dem
Streit.
Herr, es sieht alles Volk auf ihre Tapferkeit.
Jch
Canut,
Ulfo.
Die Ehre ſieht ſein Blut ſchon als ihr Opfer an.
Wie meynſt du, daß ich es der Liebe ſchenken kann?
Eſtrithe.
Nein! ſollt ich zwiſchen euch von deinem Schwerdt er-
blaſſen,
Jch kann die Barbarey euch nicht vollſtrecken laſſen.
Jch eile, Grauſamer, und bitte den Canut
Um Huͤlfe fuͤr euch ſelbſt und wider eure Wut.
Jch weiß, er iſt gerecht und wird die Mordgier daͤmpfen.
Ulfo.
Da du zu bitten gehſt, geh ich indeß zu kaͤmpfen.
Dritter Aufzug.
Erſter Auftritt.

Canut, Eſtrithe, Haqvin.

Eſtrithe.
Vielleicht eilt ihre Bruſt den Schwerdtern ſchon ent-
gegen.
Es rauchen ſchon vielleicht die blutbeſpritzte Degen,
Und wenn ihr Arm erfuͤllt, was ihre Wut gedroht,
Jſt dieſer Augenblick vielleicht des einen Tod.
Mit Bitten hab ich kaum, eh ſie den Streit begonnen,
Ein Wort voll Ungeduld vom Ulfo noch gewonnen.
Haqvin.
Hier iſt bey deinem Schloß der Schauplatz von dem
Streit.
Herr, es ſieht alles Volk auf ihre Tapferkeit.
Jch
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[32/0046] Canut, Ulfo. Die Ehre ſieht ſein Blut ſchon als ihr Opfer an. Wie meynſt du, daß ich es der Liebe ſchenken kann? Eſtrithe. Nein! ſollt ich zwiſchen euch von deinem Schwerdt er- blaſſen, Jch kann die Barbarey euch nicht vollſtrecken laſſen. Jch eile, Grauſamer, und bitte den Canut Um Huͤlfe fuͤr euch ſelbſt und wider eure Wut. Jch weiß, er iſt gerecht und wird die Mordgier daͤmpfen. Ulfo. Da du zu bitten gehſt, geh ich indeß zu kaͤmpfen. Dritter Aufzug. Erſter Auftritt. Canut, Eſtrithe, Haqvin. Eſtrithe. Vielleicht eilt ihre Bruſt den Schwerdtern ſchon ent- gegen. Es rauchen ſchon vielleicht die blutbeſpritzte Degen, Und wenn ihr Arm erfuͤllt, was ihre Wut gedroht, Jſt dieſer Augenblick vielleicht des einen Tod. Mit Bitten hab ich kaum, eh ſie den Streit begonnen, Ein Wort voll Ungeduld vom Ulfo noch gewonnen. Haqvin. Hier iſt bey deinem Schloß der Schauplatz von dem Streit. Herr, es ſieht alles Volk auf ihre Tapferkeit. Jch

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Zitationshilfe: Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_canut_1746/46>, abgerufen am 28.03.2024.