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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Die dich zu Wald und Feld verdammen?
E. Ammen.

Die Liebes-Ammen in der Welt
Sind Reichthum nur und groß vergelt.
E. Geld.
Ja ohne Geld kan keiner stehen/
Er muß ohn Gunsten untergehen.
E. gehen.
Jst einer an Ducaten kalt/
Was kan er lieben vor Gestalt?
E. Alt.
Ein Alte kan die Lieb außharren/
Nur Junge machen uns zu Narren.
E. Narren.
Müst ich ja lieben an der See/
So liebt ich nur die Galathee.
E. Ade.
Kein Mahler kan so schöne mahlen/
Als jhr Gesicht und Reichthum pralen.
E. pralen.
Sie ist ja Göttlich angeziert/
Das Backenroth steht unbeschmiert.
E. beschmiert.
Sie gläntzet wie die schöne Rose/
und wie bey Liljen die Zeitlose.
E. lose.
Das Gold hat jhren Leib verschranckt/
Der Zindel hat den Hals ümzanckt.
E. zanckt.
Ey nun/ so wil ich sie nicht freyen/
Es
E ij

Roſen-Gepuͤſche.
Die dich zu Wald und Feld verdammen?
E. Ammen.

Die Liebes-Ammen in der Welt
Sind Reichthum nur und groß vergelt.
E. Geld.
Ja ohne Geld kan keiner ſtehen/
Er muß ohn Gunſten untergehen.
E. gehen.
Jſt einer an Ducaten kalt/
Was kan er lieben vor Geſtalt?
E. Alt.
Ein Alte kan die Lieb außharren/
Nur Junge machen uns zu Narren.
E. Narren.
Muͤſt ich ja lieben an der See/
So liebt ich nur die Galathee.
E. Ade.
Kein Mahler kan ſo ſchoͤne mahlen/
Als jhr Geſicht und Reichthum pralen.
E. pralen.
Sie iſt ja Goͤttlich angeziert/
Das Backenroth ſteht unbeſchmiert.
E. beſchmiert.
Sie glaͤntzet wie die ſchoͤne Roſe/
und wie bey Liljen die Zeitloſe.
E. loſe.
Das Gold hat jhren Leib verſchranckt/
Der Zindel hat den Hals uͤmzanckt.
E. zanckt.
Ey nun/ ſo wil ich ſie nicht freyen/
Es
E ij
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[67/0095] Roſen-Gepuͤſche. Die dich zu Wald und Feld verdammen? E. Ammen. Die Liebes-Ammen in der Welt Sind Reichthum nur und groß vergelt. E. Geld. Ja ohne Geld kan keiner ſtehen/ Er muß ohn Gunſten untergehen. E. gehen. Jſt einer an Ducaten kalt/ Was kan er lieben vor Geſtalt? E. Alt. Ein Alte kan die Lieb außharren/ Nur Junge machen uns zu Narren. E. Narren. Muͤſt ich ja lieben an der See/ So liebt ich nur die Galathee. E. Ade. Kein Mahler kan ſo ſchoͤne mahlen/ Als jhr Geſicht und Reichthum pralen. E. pralen. Sie iſt ja Goͤttlich angeziert/ Das Backenroth ſteht unbeſchmiert. E. beſchmiert. Sie glaͤntzet wie die ſchoͤne Roſe/ und wie bey Liljen die Zeitloſe. E. loſe. Das Gold hat jhren Leib verſchranckt/ Der Zindel hat den Hals uͤmzanckt. E. zanckt. Ey nun/ ſo wil ich ſie nicht freyen/ Es E ij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/95>, abgerufen am 28.03.2024.