Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite

Rosen-Gepüsche.
Auf den Hieb und Stoß
Frisch zu schlagen loß/
Da wächst mein Segen.

Wenn der kühle Trunck obliegt/
und besiegt/
Meine frischen Glieder/
Da brüst sich der heisse Muth/
Biß das Blut
Wallet auf und nieder.
Denn so gehen frey
Auf die alte Tren/
Mit Gesang und Klang/
über Tisch und Banck/
Die schönen Lieder.
Eine neue Brüderschafft
Hat mehr Krafft/
Als dein altes hassen.
Kan ich einen guten Freund/
Der es meynt/
Jn Vertrauen fassen/
So verraucht die Noth/
Daß ich auch den Todt/
Als ein Helden-Mann/
unverzüglich kan
Verweisen lassen.
Treulich schlagen Hand in Hand
Macht bekant
Meine Redligkeiten.
Da kan ich mein offnes Hertz/
Ohne Schertz/
Zei-
D

Roſen-Gepuͤſche.
Auf den Hieb und Stoß
Friſch zu ſchlagen loß/
Da waͤchſt mein Segen.

Wenn der kuͤhle Trunck obliegt/
und beſiegt/
Meine friſchen Glieder/
Da bruͤſt ſich der heiſſe Muth/
Biß das Blut
Wallet auf und nieder.
Denn ſo gehen frey
Auf die alte Tren/
Mit Geſang und Klang/
uͤber Tiſch und Banck/
Die ſchoͤnen Lieder.
Eine neue Bruͤderſchafft
Hat mehr Krafft/
Als dein altes haſſen.
Kan ich einen guten Freund/
Der es meynt/
Jn Vertrauen faſſen/
So verraucht die Noth/
Daß ich auch den Todt/
Als ein Helden-Mann/
unverzuͤglich kan
Verweiſen laſſen.
Treulich ſchlagen Hand in Hand
Macht bekant
Meine Redligkeiten.
Da kan ich mein offnes Hertz/
Ohne Schertz/
Zei-
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="4">
            <pb facs="#f0077" n="49"/>
            <fw place="top" type="header">Ro&#x017F;en-Gepu&#x0364;&#x017F;che.</fw><lb/>
            <l>Auf den Hieb und Stoß</l><lb/>
            <l>Fri&#x017F;ch zu &#x017F;chlagen loß/</l><lb/>
            <l>Da wa&#x0364;ch&#x017F;t mein Segen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>Wenn der ku&#x0364;hle Trunck obliegt/</l><lb/>
            <l>und be&#x017F;iegt/</l><lb/>
            <l>Meine fri&#x017F;chen Glieder/</l><lb/>
            <l>Da bru&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich der hei&#x017F;&#x017F;e Muth/</l><lb/>
            <l>Biß das Blut</l><lb/>
            <l>Wallet auf und nieder.</l><lb/>
            <l>Denn &#x017F;o gehen frey</l><lb/>
            <l>Auf die alte Tren/</l><lb/>
            <l>Mit Ge&#x017F;ang und Klang/</l><lb/>
            <l>u&#x0364;ber Ti&#x017F;ch und Banck/</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;cho&#x0364;nen Lieder.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Eine neue Bru&#x0364;der&#x017F;chafft</l><lb/>
            <l>Hat mehr Krafft/</l><lb/>
            <l>Als dein altes ha&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
            <l>Kan ich einen guten Freund/</l><lb/>
            <l>Der es meynt/</l><lb/>
            <l>Jn Vertrauen fa&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>So verraucht die Noth/</l><lb/>
            <l>Daß ich auch den Todt/</l><lb/>
            <l>Als ein Helden-Mann/</l><lb/>
            <l>unverzu&#x0364;glich kan</l><lb/>
            <l>Verwei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l>Treulich &#x017F;chlagen Hand in Hand</l><lb/>
            <l>Macht bekant</l><lb/>
            <l>Meine Redligkeiten.</l><lb/>
            <l>Da kan ich mein offnes Hertz/</l><lb/>
            <l>Ohne Schertz/</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Zei-</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0077] Roſen-Gepuͤſche. Auf den Hieb und Stoß Friſch zu ſchlagen loß/ Da waͤchſt mein Segen. Wenn der kuͤhle Trunck obliegt/ und beſiegt/ Meine friſchen Glieder/ Da bruͤſt ſich der heiſſe Muth/ Biß das Blut Wallet auf und nieder. Denn ſo gehen frey Auf die alte Tren/ Mit Geſang und Klang/ uͤber Tiſch und Banck/ Die ſchoͤnen Lieder. Eine neue Bruͤderſchafft Hat mehr Krafft/ Als dein altes haſſen. Kan ich einen guten Freund/ Der es meynt/ Jn Vertrauen faſſen/ So verraucht die Noth/ Daß ich auch den Todt/ Als ein Helden-Mann/ unverzuͤglich kan Verweiſen laſſen. Treulich ſchlagen Hand in Hand Macht bekant Meine Redligkeiten. Da kan ich mein offnes Hertz/ Ohne Schertz/ Zei- D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/77
Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/77>, abgerufen am 19.04.2024.