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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. erstes
Die wollen stets bevor
Der Lippen König seyn.

Dein Gang nach Götter Art/
Dein Gruß und die Geberden/
Von denen ich so hart
Muß angefesselt werden/
Dein Wort/ der Zungen Kind/
und seine Liebligkeit/
So gleich verschwestert sind/
Berauben mich der Zeit.
Jch suche Tag und Nacht
Diß Meer zu überschwimmen/
Damit mein Lebens-Tacht
Eins heller möchte glimmen.
So sind ich keinen Rath/
Wenn nicht auff meiner Fluth
Dein Leit-Stern früh und spat
An mir das beste thut.
Drüm zeige Liecht und Land/
Du gläntzend Anemone/
und führe bey der Hand
Mich hin zu deinen Throne.
Daselbst wird dich mein Mund
Mit Küssen binden an/
So daß sich auf der Stund
Der deine lösen kan.
XXIII.
An Charibellen.
WJe hab ichs üm dich verdienet/
Char jbella/ meine Lust/
Daß

D. S. erſtes
Die wollen ſtets bevor
Der Lippen Koͤnig ſeyn.

Dein Gang nach Goͤtter Art/
Dein Gruß und die Geberden/
Von denen ich ſo hart
Muß angefeſſelt werden/
Dein Wort/ der Zungen Kind/
und ſeine Liebligkeit/
So gleich verſchweſtert ſind/
Berauben mich der Zeit.
Jch ſuche Tag und Nacht
Diß Meer zu uͤberſchwimmen/
Damit mein Lebens-Tacht
Eins heller moͤchte glimmen.
So ſind ich keinen Rath/
Wenn nicht auff meiner Fluth
Dein Leit-Stern fruͤh und ſpat
An mir das beſte thut.
Druͤm zeige Liecht und Land/
Du glaͤntzend Anemone/
und fuͤhre bey der Hand
Mich hin zu deinen Throne.
Daſelbſt wird dich mein Mund
Mit Kuͤſſen binden an/
So daß ſich auf der Stund
Der deine loͤſen kan.
XXIII.
An Charibellen.
WJe hab ichs uͤm dich verdienet/
Char jbella/ meine Luſt/
Daß
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[40/0068] D. S. erſtes Die wollen ſtets bevor Der Lippen Koͤnig ſeyn. Dein Gang nach Goͤtter Art/ Dein Gruß und die Geberden/ Von denen ich ſo hart Muß angefeſſelt werden/ Dein Wort/ der Zungen Kind/ und ſeine Liebligkeit/ So gleich verſchweſtert ſind/ Berauben mich der Zeit. Jch ſuche Tag und Nacht Diß Meer zu uͤberſchwimmen/ Damit mein Lebens-Tacht Eins heller moͤchte glimmen. So ſind ich keinen Rath/ Wenn nicht auff meiner Fluth Dein Leit-Stern fruͤh und ſpat An mir das beſte thut. Druͤm zeige Liecht und Land/ Du glaͤntzend Anemone/ und fuͤhre bey der Hand Mich hin zu deinen Throne. Daſelbſt wird dich mein Mund Mit Kuͤſſen binden an/ So daß ſich auf der Stund Der deine loͤſen kan. XXIII. An Charibellen. WJe hab ichs uͤm dich verdienet/ Char jbella/ meine Luſt/ Daß

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/68>, abgerufen am 28.03.2024.