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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Der Daphnen Mund verschloß sich auf den Heyden/
Weil sie den Gott auß Delos wolte meiden.
Denck an dein stoltzes blehen/
O Asteris/ bey zeit.
Wirstu der Straff entgehen/
Bistu gewiß befreyt.
Bleib immer hin/ O Asteris/ und liebe/
Du bist es nicht/ üm die ich mich betrübe.
Bleib nun mit deiner Schöne/
Die nicht zu Göttlich ist.
Dich hab ich/ die ich höne/
Mir eintzig außerkiest.
Jch wil noch wol die liebe Zeit erleben/
Da du dich mir wirst willig wiedergeben.
Ach/ aber/ laß es bleiben/
Du kömmst als denn zu spat.
Mir wird die Zeit vertreiben/
Die schon mein Hertze hat.
XIX.
An seine lieblich Schwartzbraune.
OSchwartzbraune Rosilis/
Bistu des noch nicht gewiß/
Wie ich dich so treulich meine?
Ach du weist es sonder mich/
Wie mein Hertze sehnet sich
Nach dem göldnen Liebes-Scheine!
Glüend Eisen flammet sehr/
Doch mein Hertz ist noch vielmehr
Angeregt von deinen Blicken[.]
Von
Roſen-Gepuͤſche.
Der Daphnen Mund verſchloß ſich auf den Heydẽ/
Weil ſie den Gott auß Delos wolte meiden.
Denck an dein ſtoltzes blehen/
O Aſteris/ bey zeit.
Wirſtu der Straff entgehen/
Biſtu gewiß befreyt.
Bleib immer hin/ O Aſteris/ und liebe/
Du biſt es nicht/ uͤm die ich mich betruͤbe.
Bleib nun mit deiner Schoͤne/
Die nicht zu Goͤttlich iſt.
Dich hab ich/ die ich hoͤne/
Mir eintzig außerkieſt.
Jch wil noch wol die liebe Zeit erleben/
Da du dich mir wirſt willig wiedergeben.
Ach/ aber/ laß es bleiben/
Du koͤmmſt als denn zu ſpat.
Mir wird die Zeit vertreiben/
Die ſchon mein Hertze hat.
XIX.
An ſeine lieblich Schwartzbraune.
OSchwartzbraune Roſilis/
Biſtu des noch nicht gewiß/
Wie ich dich ſo treulich meine?
Ach du weiſt es ſonder mich/
Wie mein Hertze ſehnet ſich
Nach dem goͤldnen Liebes-Scheine!
Gluͤend Eiſen flammet ſehr/
Doch mein Hertz iſt noch vielmehr
Angeregt von deinen Blicken[.]
Von
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[31/0059] Roſen-Gepuͤſche. Der Daphnen Mund verſchloß ſich auf den Heydẽ/ Weil ſie den Gott auß Delos wolte meiden. Denck an dein ſtoltzes blehen/ O Aſteris/ bey zeit. Wirſtu der Straff entgehen/ Biſtu gewiß befreyt. Bleib immer hin/ O Aſteris/ und liebe/ Du biſt es nicht/ uͤm die ich mich betruͤbe. Bleib nun mit deiner Schoͤne/ Die nicht zu Goͤttlich iſt. Dich hab ich/ die ich hoͤne/ Mir eintzig außerkieſt. Jch wil noch wol die liebe Zeit erleben/ Da du dich mir wirſt willig wiedergeben. Ach/ aber/ laß es bleiben/ Du koͤmmſt als denn zu ſpat. Mir wird die Zeit vertreiben/ Die ſchon mein Hertze hat. XIX. An ſeine lieblich Schwartzbraune. OSchwartzbraune Roſilis/ Biſtu des noch nicht gewiß/ Wie ich dich ſo treulich meine? Ach du weiſt es ſonder mich/ Wie mein Hertze ſehnet ſich Nach dem goͤldnen Liebes-Scheine! Gluͤend Eiſen flammet ſehr/ Doch mein Hertz iſt noch vielmehr Angeregt von deinen Blicken. Von

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/59>, abgerufen am 23.04.2024.