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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Den sie willig hin läst ziehen
Auf den rothen Stirnen-Klee,
Vnd jhr/ Sterne/ schaut die Augen/
Die euch zu verfinstern taugen.

Jhr/ jhr Rosen/ habt von Wangen
Jhrer liechten Farben Pracht/
Die vol Silber-Thaues hangen/
Euch zum Zierrath angemacht.
Jhre Lippen/ jhre Worte/
Rühmet man an allen Orte.
Wem wolt denn nun nicht belieben
Ein so schönes Wunder-Bild?
Sey von meiner Fausi geschrieben/
Philuren/ an Famen Schild.
Sie trägt dich zum Niederlanden/
Da die Heer den längst gestanden.
Alle Tristen stehn vol Weiden/
Alle Thäler voller Klee/
Wenn du auff den braunen Heiden
Singst des Daphnis Galathee/
und den Damon an den Buchen/
Der dich täglich pflegt zu suchen.
Singe wol/ O Philurene/
Damon stummet selbst vor dir.
Du bleibst eintzig seine Schöne/
und der Schäferinnen Zier.
Er wil deine Heer de träncken/
und sich dir zur Beute schencken.
XVII. Nacht-

Roſen-Gepuͤſche.
Den ſie willig hin laͤſt ziehen
Auf den rothen Stirnen-Klee,
Vnd jhr/ Sterne/ ſchaut die Augen/
Die euch zu verfinſtern taugen.

Jhr/ jhr Roſen/ habt von Wangen
Jhrer liechten Farben Pracht/
Die vol Silber-Thaues hangen/
Euch zum Zierrath angemacht.
Jhre Lippen/ jhre Worte/
Ruͤhmet man an allen Orte.
Wem wolt denn nun nicht belieben
Ein ſo ſchoͤnes Wunder-Bild?
Sey von meiner Fauſi geſchrieben/
Philuren/ an Famen Schild.
Sie traͤgt dich zum Niederlanden/
Da die Heer den laͤngſt geſtanden.
Alle Triſten ſtehn vol Weiden/
Alle Thaͤler voller Klee/
Wenn du auff den braunen Heiden
Singſt des Daphnis Galathee/
und den Damon an den Buchen/
Der dich taͤglich pflegt zu ſuchen.
Singe wol/ O Philurene/
Damon ſtummet ſelbſt vor dir.
Du bleibſt eintzig ſeine Schoͤne/
und der Schaͤferinnen Zier.
Er wil deine Heer de traͤncken/
und ſich dir zur Beute ſchencken.
XVII. Nacht-
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[27/0055] Roſen-Gepuͤſche. Den ſie willig hin laͤſt ziehen Auf den rothen Stirnen-Klee, Vnd jhr/ Sterne/ ſchaut die Augen/ Die euch zu verfinſtern taugen. Jhr/ jhr Roſen/ habt von Wangen Jhrer liechten Farben Pracht/ Die vol Silber-Thaues hangen/ Euch zum Zierrath angemacht. Jhre Lippen/ jhre Worte/ Ruͤhmet man an allen Orte. Wem wolt denn nun nicht belieben Ein ſo ſchoͤnes Wunder-Bild? Sey von meiner Fauſi geſchrieben/ Philuren/ an Famen Schild. Sie traͤgt dich zum Niederlanden/ Da die Heer den laͤngſt geſtanden. Alle Triſten ſtehn vol Weiden/ Alle Thaͤler voller Klee/ Wenn du auff den braunen Heiden Singſt des Daphnis Galathee/ und den Damon an den Buchen/ Der dich taͤglich pflegt zu ſuchen. Singe wol/ O Philurene/ Damon ſtummet ſelbſt vor dir. Du bleibſt eintzig ſeine Schoͤne/ und der Schaͤferinnen Zier. Er wil deine Heer de traͤncken/ und ſich dir zur Beute ſchencken. XVII. Nacht-

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/55>, abgerufen am 20.04.2024.