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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. erstes
Verzeihet aber mir/ daß Fillis das gethan/
Sie nam mich jederzeit/ durch euch/ zum Diener an.

X.
Jhre Küß-Rosen.
WEr wil/ mag stehen nach den Dingen/
Die biß zum blauen Wolcken gehn.
Jch lasse mich die Pracht bezwingen/
Die ohne wancken kan bestehn/
Ein ander rühme Blumen-Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Komm ich in grünen früh spatziren/
So blincken mich zwar Rosen an.
Küß-Rosen aber die verführen/
Weil ich sie lustig brechen kan.
Ein ander rühme Blumen-Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
Der Tulipan auß frembden Landen
Steht hier bey uns in grossen Werth/
Wann die Küß-Rosen seyn verhanden/
Hab ich der Tulpen nie begehrt.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Ein kluger Gärtner kan wol sagen:
Belobet ist der Hyazinth/
Küß-Rosen aber mehr behagen/
Wenn sie von schönen Feldern sind.
Ein ander rühme dieser Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für.
Die

D. S. erſtes
Verzeihet aber mir/ daß Fillis das gethan/
Sie nam mich jederzeit/ durch euch/ zum Diener an.

X.
Jhre Kuͤß-Roſen.
WEr wil/ mag ſtehen nach den Dingen/
Die biß zum blauen Wolcken gehn.
Jch laſſe mich die Pracht bezwingen/
Die ohne wancken kan beſtehn/
Ein ander ruͤhme Blumen-Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Komm ich in gruͤnen fruͤh ſpatziren/
So blincken mich zwar Roſen an.
Kuͤß-Roſen aber die verfuͤhren/
Weil ich ſie luſtig bꝛechen kan.
Ein ander ruͤhme Blumen-Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
Der Tulipan auß frembden Landen
Steht hier bey uns in groſſen Werth/
Wann die Kuͤß-Roſen ſeyn verhanden/
Hab ich der Tulpen nie begehrt.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Ein kluger Gaͤrtner kan wol ſagen:
Belobet iſt der Hyazinth/
Kuͤß-Roſen aber mehr behagen/
Wenn ſie von ſchoͤnen Feldern ſind.
Ein ander ruͤhme dieſer Zier/
Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr.
Die
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[14/0042] D. S. erſtes Verzeihet aber mir/ daß Fillis das gethan/ Sie nam mich jederzeit/ durch euch/ zum Diener an. X. Jhre Kuͤß-Roſen. WEr wil/ mag ſtehen nach den Dingen/ Die biß zum blauen Wolcken gehn. Jch laſſe mich die Pracht bezwingen/ Die ohne wancken kan beſtehn/ Ein ander ruͤhme Blumen-Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Komm ich in gruͤnen fruͤh ſpatziren/ So blincken mich zwar Roſen an. Kuͤß-Roſen aber die verfuͤhren/ Weil ich ſie luſtig bꝛechen kan. Ein ander ruͤhme Blumen-Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr._ Der Tulipan auß frembden Landen Steht hier bey uns in groſſen Werth/ Wann die Kuͤß-Roſen ſeyn verhanden/ Hab ich der Tulpen nie begehrt. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Ein kluger Gaͤrtner kan wol ſagen: Belobet iſt der Hyazinth/ Kuͤß-Roſen aber mehr behagen/ Wenn ſie von ſchoͤnen Feldern ſind. Ein ander ruͤhme dieſer Zier/ Lieb/ die Kuͤß-Roſen gehen fuͤr. Die

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/42>, abgerufen am 29.03.2024.