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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. drittes
Bnd du/ du leichtes Glück/ gehabet euch nun wol/
Jch lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich sel.
Jhr solt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen.
IV.
An die Charitille/
Aus des weitberühmten Niederländischen
Poeten Jan Dontzens Lateinischen.
BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/
So gibstu zu verstehn/ es sey gar nicht dein
Wille/
Weil du ein Kind mich heist/ versuche was ich kan/
So wirstu sagen denn: Das Kind ist doch ein Mann.
V.
An Cynthien/
Aus dem Lateinischen.
O mehr und aber mehr als selig war die Stunde/
Da ich dich sah/ und du mich grüßtest mit dem
Munde/
Verliebte Cynthia. Vielmehr solt selger seyn
Die Nacht. Verstehstu mich/ du Turteltäubelein.
VI.
Die Zwey-äugige.
Du giebest Worte vor/ die einen fast berücken/
Jm fall ich reden sol von deiner Augen blicken/
So sind sie zweyfach stets. Das eine siht auf mich/
Das ander anderweit. Drüm packe/ packe dich.
VII. An
D. S. drittes
Bnd du/ du leichtes Gluͤck/ gehabet euch nun wol/
Jch lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich ſel.
Jhr ſolt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen.
IV.
An die Charitille/
Aus des weitberuͤhmten Niederlaͤndiſchen
Poeten Jan Dontzens Lateiniſchen.
BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/
So gibſtu zu verſtehn/ es ſey gar nicht dein
Wille/
Weil du ein Kind mich heiſt/ verſuche was ich kan/
So wirſtu ſagen deñ: Das Kind iſt doch ein Mann.
V.
An Cynthien/
Aus dem Lateiniſchen.
O mehr und aber mehr als ſelig war die Stunde/
Da ich dich ſah/ und du mich gruͤßteſt mit dem
Munde/
Verliebte Cynthia. Vielmehr ſolt ſelger ſeyn
Die Nacht. Verſtehſtu mich/ du Turteltaͤubelein.
VI.
Die Zwey-aͤugige.
Du giebeſt Worte vor/ die einen faſt beruͤcken/
Jm fall ich reden ſol von deiner Augen blicken/
So ſind ſie zweyfach ſtets. Das eine ſiht auf mich/
Das ander anderweit. Druͤm packe/ packe dich.
VII. An
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[176/0204] D. S. drittes Bnd du/ du leichtes Gluͤck/ gehabet euch nun wol/ Jch lebe/ wie ich wil/ und liebe/ wie ich ſel. Jhr ſolt nicht oben mehr/ und ich nicht unten ligen. IV. An die Charitille/ Aus des weitberuͤhmten Niederlaͤndiſchen Poeten Jan Dontzens Lateiniſchen. BEgehr ich deiner oft zu Nachts/ O Charitille/ So gibſtu zu verſtehn/ es ſey gar nicht dein Wille/ Weil du ein Kind mich heiſt/ verſuche was ich kan/ So wirſtu ſagen deñ: Das Kind iſt doch ein Mann. V. An Cynthien/ Aus dem Lateiniſchen. O mehr und aber mehr als ſelig war die Stunde/ Da ich dich ſah/ und du mich gruͤßteſt mit dem Munde/ Verliebte Cynthia. Vielmehr ſolt ſelger ſeyn Die Nacht. Verſtehſtu mich/ du Turteltaͤubelein. VI. Die Zwey-aͤugige. Du giebeſt Worte vor/ die einen faſt beruͤcken/ Jm fall ich reden ſol von deiner Augen blicken/ So ſind ſie zweyfach ſtets. Das eine ſiht auf mich/ Das ander anderweit. Druͤm packe/ packe dich. VII. An

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/204>, abgerufen am 28.03.2024.