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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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D. S. drittes
und laß die Gunst mein Hertze dir nachholen.

Jst es denn nichts und dancket niemand dir/
So kom zurück/ ich warte deiner hier.
XVI.
An sein Hertze/ über selben Gruß.
SEy Felsen-Art/ O Hertze! stehe fest/
Weich keiner Furcht/ hoff mehr als je zu hoffen.
Vnd hat dein Gruß das Kind nicht angetroffen/
Das liebe Kind/ das mich nicht sterben läst/
So dencke dn noch immerdar das best.
Jst er nur nicht in Vngunst gar ersoffen/
So wird er Jhr durch alle Felder ruffen/ (West.
Selbst Bot und Brief/ selbst Schifmann/ See und
Er kömmet ein/ und saget der so retten (ten.
Bon Brunst und Glut/ von Banden und von Ket-
Er kömmet ein/ und klaget deine Noht.
Jsts ja/ daß er die Schöne nicht kan finden/
und etwa bleibt bey jhrer Thür dahinden;
Sey Felsen-Art! Nicht dein/ sein ist der Spott.
XVII.
Eben von Selbigen.
Nun schlinge dich O Krantz der Myrten üm mein
Haar/
Run schlinge dich/ mein Gruß ist angenommen.
Er ist für Sie/ das liebe Kind/ gekommen.
Das liebe/ liebe Kind/ das mir so günstig war.
Jhr Gruß/ jhr Kuß/ die Hand/ der Blicke gantze
Schaar/
Des Hertzens Brunst/ die wieder angeklommen/
Kömmt

D. S. drittes
und laß die Gunſt mein Hertze dir nachholen.

Jſt es denn nichts und dancket niemand dir/
So kom zuruͤck/ ich warte deiner hier.
XVI.
An ſein Hertze/ uͤber ſelben Gruß.
SEy Felſen-Art/ O Hertze! ſtehe feſt/
Weich keiner Furcht/ hoff mehr als je zu hoffen.
Vnd hat dein Gruß das Kind nicht angetroffen/
Das liebe Kind/ das mich nicht ſterben laͤſt/
So dencke dn noch immerdar das beſt.
Jſt er nur nicht in Vngunſt gar erſoffen/
So wird er Jhr durch alle Felder ruffen/ (Weſt.
Selbſt Bot und Brief/ ſelbſt Schifmann/ See und
Er koͤmmet ein/ und ſaget der ſo retten (ten.
Bon Brunſt und Glut/ von Banden und von Ket-
Er koͤmmet ein/ und klaget deine Noht.
Jſts ja/ daß er die Schoͤne nicht kan finden/
und etwa bleibt bey jhrer Thuͤr dahinden;
Sey Felſen-Art! Nicht dein/ ſein iſt der Spott.
XVII.
Eben von Selbigen.
Nun ſchlinge dich O Krantz der Myrten uͤm mein
Haar/
Run ſchlinge dich/ mein Gruß iſt angenommen.
Er iſt fuͤr Sie/ das liebe Kind/ gekommen.
Das liebe/ liebe Kind/ das mir ſo guͤnſtig war.
Jhr Gruß/ jhr Kuß/ die Hand/ der Blicke gantze
Schaar/
Des Hertzens Brunſt/ die wieder angeklommen/
Koͤmmt
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[144/0172] D. S. drittes und laß die Gunſt mein Hertze dir nachholen. Jſt es denn nichts und dancket niemand dir/ So kom zuruͤck/ ich warte deiner hier. XVI. An ſein Hertze/ uͤber ſelben Gruß. SEy Felſen-Art/ O Hertze! ſtehe feſt/ Weich keiner Furcht/ hoff mehr als je zu hoffen. Vnd hat dein Gruß das Kind nicht angetroffen/ Das liebe Kind/ das mich nicht ſterben laͤſt/ So dencke dn noch immerdar das beſt. Jſt er nur nicht in Vngunſt gar erſoffen/ So wird er Jhr durch alle Felder ruffen/ (Weſt. Selbſt Bot und Brief/ ſelbſt Schifmann/ See und Er koͤmmet ein/ und ſaget der ſo retten (ten. Bon Brunſt und Glut/ von Banden und von Ket- Er koͤmmet ein/ und klaget deine Noht. Jſts ja/ daß er die Schoͤne nicht kan finden/ und etwa bleibt bey jhrer Thuͤr dahinden; Sey Felſen-Art! Nicht dein/ ſein iſt der Spott. XVII. Eben von Selbigen. Nun ſchlinge dich O Krantz der Myrten uͤm mein Haar/ Run ſchlinge dich/ mein Gruß iſt angenommen. Er iſt fuͤr Sie/ das liebe Kind/ gekommen. Das liebe/ liebe Kind/ das mir ſo guͤnſtig war. Jhr Gruß/ jhr Kuß/ die Hand/ der Blicke gantze Schaar/ Des Hertzens Brunſt/ die wieder angeklommen/ Koͤmmt

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/172>, abgerufen am 20.04.2024.