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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
O Allerliebstes Kind/ und macht mich voller Freuden.
Nichts kan mich für der hin üm deinet willen neiden/
Mein Zeichen steht an dir/ als wie es stehen sol.

Die Liebe die ist reif/ und fordert jhren Zoll.
Wol/ Lieb/ hier hastu jhn. Kein von dir seyn/ kein
scheiden
Wird deine Liebligkeit auß meinen Sinne schneiden/
Die Treu/ die treulich heist/ ist immer Rosenvol.
Nie schöner bistu mir/ verliebte/ vorgekommen.
So gläntzt das Morgen-Weib/ so gläntzt der Tages-
Mann/(len kan.
Wenn üm den Purpur Schlaf der West Wind spie-
So gläntzt der Himmel selbst/ wenn er ist aufgeklom-
men.(vor.
Drüm zieh ich deine Pracht auch allen Dingen
Du bist mein Tausentschön/ und ich dein Floramor.
IX.
An seine Augen.
DAnck habt jhr Augen jhr/ jhr Fenster meiner
Sinnen/brant.
Danck habt vor eure Glut/ die meinen Schatz ent-
Durch euch berühr ich jetzt die zarte Wollen-Hand-
Habt Danck/ daß ich durch Euch sie habe küssen
können.
Durch Euch/ ja nur durch Euch muß sie mich
lieb gewinnen/
Die Außer wehlte die. Jhr machter Euch bekant/
Giengt üm die Blicke her/ die sie mir zugesant.
und bliest ein Feuer auf üm jhres Hertzens Zinnen.
Die

Roſen-Gepuͤſche.
O Allerliebſtes Kind/ und macht mich voller Freudẽ.
Nichts kan mich fuͤr der hin uͤm deinet willen neiden/
Mein Zeichen ſteht an dir/ als wie es ſtehen ſol.

Die Liebe die iſt reif/ und fordert jhren Zoll.
Wol/ Lieb/ hier haſtu jhn. Kein von dir ſeyn/ kein
ſcheiden
Wird deine Liebligkeit auß meinen Siñe ſchneiden/
Die Treu/ die treulich heiſt/ iſt immer Roſenvol.
Nie ſchoͤner biſtu mir/ verliebte/ vorgekommen.
So glaͤntzt das Morgen-Weib/ ſo glaͤntzt der Tages-
Mann/(len kan.
Wenn uͤm den Purpur Schlaf der Weſt Wind ſpie-
So glaͤntzt der Himmel ſelbſt/ weñ er iſt aufgeklom-
men.(vor.
Druͤm zieh ich deine Pracht auch allen Dingen
Du biſt mein Tauſentſchoͤn/ und ich dein Floramor.
IX.
An ſeine Augen.
DAnck habt jhr Augen jhr/ jhr Fenſter meiner
Sinnen/brant.
Danck habt vor eure Glut/ die meinen Schatz ent-
Durch euch beruͤhr ich jetzt die zarte Wollen-Hand-
Habt Danck/ daß ich durch Euch ſie habe kuͤſſen
koͤnnen.
Durch Euch/ ja nur durch Euch muß ſie mich
lieb gewinnen/
Die Außer wehlte die. Jhr machter Euch bekant/
Giengt uͤm die Blicke her/ die ſie mir zugeſant.
und blieſt ein Feuer auf uͤm jhres Hertzens Zinnen.
Die
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[139/0167] Roſen-Gepuͤſche. O Allerliebſtes Kind/ und macht mich voller Freudẽ. Nichts kan mich fuͤr der hin uͤm deinet willen neiden/ Mein Zeichen ſteht an dir/ als wie es ſtehen ſol. Die Liebe die iſt reif/ und fordert jhren Zoll. Wol/ Lieb/ hier haſtu jhn. Kein von dir ſeyn/ kein ſcheiden Wird deine Liebligkeit auß meinen Siñe ſchneiden/ Die Treu/ die treulich heiſt/ iſt immer Roſenvol. Nie ſchoͤner biſtu mir/ verliebte/ vorgekommen. So glaͤntzt das Morgen-Weib/ ſo glaͤntzt der Tages- Mann/(len kan. Wenn uͤm den Purpur Schlaf der Weſt Wind ſpie- So glaͤntzt der Himmel ſelbſt/ weñ er iſt aufgeklom- men.(vor. Druͤm zieh ich deine Pracht auch allen Dingen Du biſt mein Tauſentſchoͤn/ und ich dein Floramor. IX. An ſeine Augen. DAnck habt jhr Augen jhr/ jhr Fenſter meiner Sinnen/brant. Danck habt vor eure Glut/ die meinen Schatz ent- Durch euch beruͤhr ich jetzt die zarte Wollen-Hand- Habt Danck/ daß ich durch Euch ſie habe kuͤſſen koͤnnen. Durch Euch/ ja nur durch Euch muß ſie mich lieb gewinnen/ Die Außer wehlte die. Jhr machter Euch bekant/ Giengt uͤm die Blicke her/ die ſie mir zugeſant. und blieſt ein Feuer auf uͤm jhres Hertzens Zinnen. Die

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/167>, abgerufen am 16.04.2024.