Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Räuber,
Griff -- hier entsag ich dem frechen Plan, gehe,
mich in irgend eine Klufft der Erde zu verkriechen,
wo der Tag vor meiner Schande zurüktrit.
er will
fliehen.
Räuber eilig.
Sieh dich vor, Hauptmann! Es spukt! Ganze
Haufen böhmischer Reuter schwadroniren im Holz
herum -- der höllische Blaustrumpf mus ihnen ver-
trätscht haben --
Neue Räuber.
Hauptmann, Hauptmann! Sie haben uns die
Spur abgelauert -- rings ziehen ihrer etliche Tau-
send einen Kordon um den mittlern Wald.
Neue Räuber.
Weh, weh, weh! Wir sind gefangen gerädert, wir
sind geviertheilt! Viele tausend Husaren, Drago-
ner und Jäger sprengen um die Anhöhe, und hal-
ten die Luft-Löcher besezt.
    Moor geht ab.
Schweizer. Grimm. Roller. Schwarz.
Schufterle. Spiegelberg. Razmann.
Räubertrupp.

Schweizer. Haben wir sie aus den Federn ge-
schüttelt? Freu dich doch, Roller! Das hab ich mir
lange gewünscht, mich mit so Kommis-Brod Rittern
herumzuhauen -- wo ist der Hauptmann? Jst die
gan-
Die Raͤuber,
Griff — hier entſag ich dem frechen Plan, gehe,
mich in irgend eine Klufft der Erde zu verkriechen,
wo der Tag vor meiner Schande zuruͤktrit.
er will
fliehen.
Raͤuber eilig.
Sieh dich vor, Hauptmann! Es ſpukt! Ganze
Haufen boͤhmiſcher Reuter ſchwadroniren im Holz
herum — der hoͤlliſche Blauſtrumpf mus ihnen ver-
traͤtſcht haben —
Neue Raͤuber.
Hauptmann, Hauptmann! Sie haben uns die
Spur abgelauert — rings ziehen ihrer etliche Tau-
ſend einen Kordon um den mittlern Wald.
Neue Raͤuber.
Weh, weh, weh! Wir ſind gefangen geraͤdert, wir
ſind geviertheilt! Viele tauſend Huſaren, Drago-
ner und Jaͤger ſprengen um die Anhoͤhe, und hal-
ten die Luft-Loͤcher beſezt.
    Moor geht ab.
Schweizer. Grimm. Roller. Schwarz.
Schufterle. Spiegelberg. Razmann.
Raͤubertrupp.

Schweizer. Haben wir ſie aus den Federn ge-
ſchuͤttelt? Freu dich doch, Roller! Das hab ich mir
lange gewuͤnſcht, mich mit ſo Kommis-Brod Rittern
herumzuhauen — wo iſt der Hauptmann? Jſt die
gan-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MOOR">
            <p><pb facs="#f0120" n="98"/><fw place="top" type="header">Die Ra&#x0364;uber,</fw><lb/>
Griff &#x2014; hier ent&#x017F;ag ich dem frechen Plan, gehe,<lb/>
mich in irgend eine Klufft der Erde zu verkriechen,<lb/>
wo der Tag vor meiner Schande zuru&#x0364;ktrit.</p>
            <stage>er will<lb/>
fliehen.</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#RAEU">
            <speaker> <hi rendition="#b">Ra&#x0364;uber</hi> </speaker>
            <stage>eilig.</stage><lb/>
            <p>Sieh dich vor, Hauptmann! Es &#x017F;pukt! Ganze<lb/>
Haufen bo&#x0364;hmi&#x017F;cher Reuter &#x017F;chwadroniren im Holz<lb/>
herum &#x2014; der ho&#x0364;lli&#x017F;che Blau&#x017F;trumpf mus ihnen ver-<lb/>
tra&#x0364;t&#x017F;cht haben &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#RAEU">
            <speaker> <hi rendition="#b">Neue Ra&#x0364;uber.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Hauptmann, Hauptmann! Sie haben uns die<lb/>
Spur abgelauert &#x2014; rings ziehen ihrer etliche Tau-<lb/>
&#x017F;end einen Kordon um den mittlern Wald.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#RAEU">
            <speaker> <hi rendition="#b">Neue Ra&#x0364;uber.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Weh, weh, weh! Wir &#x017F;ind gefangen gera&#x0364;dert, wir<lb/>
&#x017F;ind geviertheilt! Viele tau&#x017F;end Hu&#x017F;aren, Drago-<lb/>
ner und Ja&#x0364;ger &#x017F;prengen um die Anho&#x0364;he, und hal-<lb/>
ten die Luft-Lo&#x0364;cher be&#x017F;ezt.</p>
            <space dim="horizontal"/>
            <stage>Moor geht ab.</stage><lb/>
            <stage> <hi rendition="#b">Schweizer. Grimm. Roller. Schwarz.<lb/>
Schufterle. Spiegelberg. Razmann.<lb/>
Ra&#x0364;ubertrupp.</hi> </stage><lb/>
          </sp>
          <sp who="#SCHWEI">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schweizer.</hi> </speaker>
            <p>Haben wir &#x017F;ie aus den Federn ge-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;ttelt? Freu dich doch, Roller! Das hab ich mir<lb/>
lange gewu&#x0364;n&#x017F;cht, mich mit &#x017F;o Kommis-Brod Rittern<lb/>
herumzuhauen &#x2014; wo i&#x017F;t der Hauptmann? J&#x017F;t die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gan-</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0120] Die Raͤuber, Griff — hier entſag ich dem frechen Plan, gehe, mich in irgend eine Klufft der Erde zu verkriechen, wo der Tag vor meiner Schande zuruͤktrit. er will fliehen. Raͤuber eilig. Sieh dich vor, Hauptmann! Es ſpukt! Ganze Haufen boͤhmiſcher Reuter ſchwadroniren im Holz herum — der hoͤlliſche Blauſtrumpf mus ihnen ver- traͤtſcht haben — Neue Raͤuber. Hauptmann, Hauptmann! Sie haben uns die Spur abgelauert — rings ziehen ihrer etliche Tau- ſend einen Kordon um den mittlern Wald. Neue Raͤuber. Weh, weh, weh! Wir ſind gefangen geraͤdert, wir ſind geviertheilt! Viele tauſend Huſaren, Drago- ner und Jaͤger ſprengen um die Anhoͤhe, und hal- ten die Luft-Loͤcher beſezt. Moor geht ab. Schweizer. Grimm. Roller. Schwarz. Schufterle. Spiegelberg. Razmann. Raͤubertrupp. Schweizer. Haben wir ſie aus den Federn ge- ſchuͤttelt? Freu dich doch, Roller! Das hab ich mir lange gewuͤnſcht, mich mit ſo Kommis-Brod Rittern herumzuhauen — wo iſt der Hauptmann? Jſt die gan-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/120
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/120>, abgerufen am 20.04.2024.