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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.

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psc_VII.001
wurde der Text wiederholt mit dem Originalmanuscript psc_VII.002
verglichen, und so kann ich wohl für die Zuverlässigkeit psc_VII.003
dieses Textes bürgen. Natürlich aber darf derselbe sich nur psc_VII.004
als das geben, was er ist: die nach philologischen Principien psc_VII.005
besorgte Herausgabe eines Entwurfs, der wohl seinen Reichthum psc_VII.006
an anregenden und schöpferischen Gedanken schon beim psc_VII.007
mündlichen Vortrag bewährt hat, Abschließendes aber nirgends psc_VII.008
bietet und alle Ungleichheiten zeigt, die ein Collegheft -- besonders psc_VII.009
beim ersten Lesen -- zu zeigen pflegt.

psc_VII.010

Jch glaubte mich natürlich auch nirgends zu Umstellungen psc_VII.011
berechtigt. So habe ich die Litteraturangaben an psc_VII.012
ihrer jedesmaligen Stelle gelassen, obwohl dieselben aus dem psc_VII.013
Zusammenhang des gedruckten Werkes störend herausfallen. psc_VII.014
Der Leser wird gewiß über derartige Hindernisse wie über psc_VII.015
Manches, was besonders auf den ersten Bogen befremden psc_VII.016
mag, leicht durch den großen Gedankengang des Werkes psc_VII.017
hinweggetragen werden, während jede Änderung dem Charakter psc_VII.018
der Herausgabe zuwidergelaufen wäre. -- Auch psc_VII.019
die Orthographie wurde unverändert beibehalten, wie Scherer psc_VII.020
sie in seinen letzten Arbeiten, der "Litteraturgeschichte" und dem psc_VII.021
"Jakob Grimm" durchgeführt hatte.

psc_VII.022

Scherer hatte ferner alle Papiere, welche auf dies Colleg psc_VII.023
Bezug hatten, ohne doch direct ins Heft zu gehören, in einem psc_VII.024
besondern Convolut vereinigt. Zu einer unverkürzten Wiedergabe psc_VII.025
eigneten sich diese Papiere -- Entwürfe, Auszüge, Notizen psc_VII.026
-- natürlich nicht; andererseits aber enthielten sie so psc_VII.027
viel Schönes und Neues, daß es nicht verloren gehen durfte. psc_VII.028
Auch was er nachher verwarf, war oft lehrreich; und so

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wurde der Text wiederholt mit dem Originalmanuscript psc_VII.002
verglichen, und so kann ich wohl für die Zuverlässigkeit psc_VII.003
dieses Textes bürgen. Natürlich aber darf derselbe sich nur psc_VII.004
als das geben, was er ist: die nach philologischen Principien psc_VII.005
besorgte Herausgabe eines Entwurfs, der wohl seinen Reichthum psc_VII.006
an anregenden und schöpferischen Gedanken schon beim psc_VII.007
mündlichen Vortrag bewährt hat, Abschließendes aber nirgends psc_VII.008
bietet und alle Ungleichheiten zeigt, die ein Collegheft — besonders psc_VII.009
beim ersten Lesen — zu zeigen pflegt.

psc_VII.010

  Jch glaubte mich natürlich auch nirgends zu Umstellungen psc_VII.011
berechtigt. So habe ich die Litteraturangaben an psc_VII.012
ihrer jedesmaligen Stelle gelassen, obwohl dieselben aus dem psc_VII.013
Zusammenhang des gedruckten Werkes störend herausfallen. psc_VII.014
Der Leser wird gewiß über derartige Hindernisse wie über psc_VII.015
Manches, was besonders auf den ersten Bogen befremden psc_VII.016
mag, leicht durch den großen Gedankengang des Werkes psc_VII.017
hinweggetragen werden, während jede Änderung dem Charakter psc_VII.018
der Herausgabe zuwidergelaufen wäre. — Auch psc_VII.019
die Orthographie wurde unverändert beibehalten, wie Scherer psc_VII.020
sie in seinen letzten Arbeiten, der „Litteraturgeschichte“ und dem psc_VII.021
„Jakob Grimm“ durchgeführt hatte.

psc_VII.022

  Scherer hatte ferner alle Papiere, welche auf dies Colleg psc_VII.023
Bezug hatten, ohne doch direct ins Heft zu gehören, in einem psc_VII.024
besondern Convolut vereinigt. Zu einer unverkürzten Wiedergabe psc_VII.025
eigneten sich diese Papiere — Entwürfe, Auszüge, Notizen psc_VII.026
— natürlich nicht; andererseits aber enthielten sie so psc_VII.027
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Zitationshilfe: Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. RVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/11>, abgerufen am 28.03.2024.