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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Drusus, den die alte Römische Geschicht-Schreiber, wegen seiner gantz besondern Tugenden, nicht genug loben können, verschiedene mahl in Teutschland gewesen, und die damalige Teutschen bekrieget, das hat, nach dem einhelligen Zeugnüß der gemeldten Geschicht-Schreiber, seine Richtigkeit. Daß er bey solcher Gelegenheit die Stadt Maintz und die Wißbadische Gegend betreten, das bezeugen die in Maintz von ihm vorhanden-gewesene Denckmale (welche bey den Maintzischen Geschicht-Schreibern beschrieben sind) und das ohnweit Wißbaden aufgerichtete und bald zu beschreibende Castellum oder Festung desselben. Ja, es stehet gar zu vermuthen, daß er das Römische Wißbaden selbst, wie oben wahrscheinlich gezeiget worden, damals habe anlegen und erbauen lassen. Daß er weiterhin, in solchen seinen Kriegen gegen die Teutschen, zwischen der Saale und dem Rhein, durch einen Fall vom Pferde, (und zwar, wie einige neuere Geschicht-Schreiber meynen, bey Schlüchtern, im Hanauischen, in dem daselbst annoch so benennten Drusen-Felde) das Bein gebrochen, und als er dem Rhein zugeeilet, ohnweit von demselben gestorben, das wird ebenfalls von den meisten solcher Römischen Geschicht-Schreibern (denn einige beschreiben seinen Tod etwas anders) bezeuget. Daß aber solcher sein Todes-Fall gerad bey Wißbaden geschehen sey, das

Drusus, den die alte Römische Geschicht-Schreiber, wegen seiner gantz besondern Tugenden, nicht genug loben können, verschiedene mahl in Teutschland gewesen, und die damalige Teutschen bekrieget, das hat, nach dem einhelligen Zeugnüß der gemeldten Geschicht-Schreiber, seine Richtigkeit. Daß er bey solcher Gelegenheit die Stadt Maintz und die Wißbadische Gegend betreten, das bezeugen die in Maintz von ihm vorhanden-gewesene Denckmale (welche bey den Maintzischen Geschicht-Schreibern beschrieben sind) und das ohnweit Wißbaden aufgerichtete und bald zu beschreibende Castellum oder Festung desselben. Ja, es stehet gar zu vermuthen, daß er das Römische Wißbaden selbst, wie oben wahrscheinlich gezeiget worden, damals habe anlegen und erbauen lassen. Daß er weiterhin, in solchen seinen Kriegen gegen die Teutschen, zwischen der Saale und dem Rhein, durch einen Fall vom Pferde, (und zwar, wie einige neuere Geschicht-Schreiber meynen, bey Schlüchtern, im Hanauischen, in dem daselbst annoch so benennten Drusen-Felde) das Bein gebrochen, und als er dem Rhein zugeeilet, ohnweit von demselben gestorben, das wird ebenfalls von den meisten solcher Römischen Geschicht-Schreibern (denn einige beschreiben seinen Tod etwas anders) bezeuget. Daß aber solcher sein Todes-Fall gerad bey Wißbaden geschehen sey, das

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Drusus, den die alte Römische Geschicht-Schreiber, wegen seiner gantz besondern Tugenden, nicht genug loben können, verschiedene mahl in Teutschland gewesen, und die damalige Teutschen bekrieget, das hat, nach dem einhelligen Zeugnüß der gemeldten Geschicht-Schreiber, seine Richtigkeit. Daß er bey solcher Gelegenheit die Stadt Maintz und die Wißbadische Gegend betreten, das bezeugen die in Maintz von ihm vorhanden-gewesene Denckmale (welche bey den Maintzischen Geschicht-Schreibern beschrieben sind) und das ohnweit Wißbaden aufgerichtete und bald zu beschreibende <hi rendition="#aq">Castellum</hi> oder Festung desselben. Ja, es stehet gar zu vermuthen, daß er das Römische Wißbaden selbst, wie oben wahrscheinlich gezeiget worden, damals habe anlegen und erbauen lassen. Daß er weiterhin, in solchen seinen Kriegen gegen die Teutschen, zwischen der Saale und dem Rhein, durch einen Fall vom Pferde, (und zwar, wie einige neuere Geschicht-Schreiber meynen, bey Schlüchtern, im Hanauischen, in dem daselbst annoch so benennten Drusen-Felde) das Bein gebrochen, und als er dem Rhein zugeeilet, ohnweit von demselben gestorben, das wird ebenfalls von den meisten solcher Römischen Geschicht-Schreibern (denn einige beschreiben seinen Tod etwas anders) bezeuget. Daß aber solcher sein Todes-Fall gerad bey Wißbaden geschehen sey, das
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[61/0097] Drusus, den die alte Römische Geschicht-Schreiber, wegen seiner gantz besondern Tugenden, nicht genug loben können, verschiedene mahl in Teutschland gewesen, und die damalige Teutschen bekrieget, das hat, nach dem einhelligen Zeugnüß der gemeldten Geschicht-Schreiber, seine Richtigkeit. Daß er bey solcher Gelegenheit die Stadt Maintz und die Wißbadische Gegend betreten, das bezeugen die in Maintz von ihm vorhanden-gewesene Denckmale (welche bey den Maintzischen Geschicht-Schreibern beschrieben sind) und das ohnweit Wißbaden aufgerichtete und bald zu beschreibende Castellum oder Festung desselben. Ja, es stehet gar zu vermuthen, daß er das Römische Wißbaden selbst, wie oben wahrscheinlich gezeiget worden, damals habe anlegen und erbauen lassen. Daß er weiterhin, in solchen seinen Kriegen gegen die Teutschen, zwischen der Saale und dem Rhein, durch einen Fall vom Pferde, (und zwar, wie einige neuere Geschicht-Schreiber meynen, bey Schlüchtern, im Hanauischen, in dem daselbst annoch so benennten Drusen-Felde) das Bein gebrochen, und als er dem Rhein zugeeilet, ohnweit von demselben gestorben, das wird ebenfalls von den meisten solcher Römischen Geschicht-Schreibern (denn einige beschreiben seinen Tod etwas anders) bezeuget. Daß aber solcher sein Todes-Fall gerad bey Wißbaden geschehen sey, das

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/97>, abgerufen am 29.03.2024.