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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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gewesen, so sind diese Gräben, Wälle und Mauer vollends größtentheils geschleifet, und zu allerley Gebäuden, Strassen und Gärten verwendet, dagegen aber um die gantze Stadt herum eine neue allgemeine Stadt-Mauer (doch ohne Ordnung, und nur an den Orten, wo es nöthig gewesen) aufgeführet, auch einige Stadt-Thore abgeändert, und überhaupt die gantze Stadt, durch Errichtung allerhand neuer Gebäuden und Strassen, erweitert, verbessert und verändert, und alle vormalige besondere Theile der Stadt zusammen in eins verfasset, und ein Wißbaden daraus gemacht worden. Es ist dasselbe dadurch zu einer solchen ziemlichen Grösse gelanget, daß man beynahe eine Stunde Zeit nöthig hat, wenn man solches, von aussen her, umgehen will. Und in dieser äusseren Gestalt befindet sich die Stadt noch heut zu Tage. Was aber die besondere Nahmen der vormaligen, vorhin genennten, verschiedenen Stadt-Theilen anbelanget, so verhält es sich L. U. damit also: 1, das Herrschaftliche Residentz-Schloß hat vormals ohnstreitig die Burg geheissen. Denn so lautet es z. E. in einem Leih-Brief, welchen der Nassau-Wißbadische Graf Adolph im Jahr 1484 einem Herrschaftlichen Müller ertheilet hat: - auch soll er alle Jahre die Zinsen und Gülte davon liebern und hantreichen in unserer Burgck gen Wißbaden unserm Kelner.

gewesen, so sind diese Gräben, Wälle und Mauer vollends größtentheils geschleifet, und zu allerley Gebäuden, Strassen und Gärten verwendet, dagegen aber um die gantze Stadt herum eine neue allgemeine Stadt-Mauer (doch ohne Ordnung, und nur an den Orten, wo es nöthig gewesen) aufgeführet, auch einige Stadt-Thore abgeändert, und überhaupt die gantze Stadt, durch Errichtung allerhand neuer Gebäuden und Strassen, erweitert, verbessert und verändert, und alle vormalige besondere Theile der Stadt zusammen in eins verfasset, und ein Wißbaden daraus gemacht worden. Es ist dasselbe dadurch zu einer solchen ziemlichen Grösse gelanget, daß man beynahe eine Stunde Zeit nöthig hat, wenn man solches, von aussen her, umgehen will. Und in dieser äusseren Gestalt befindet sich die Stadt noch heut zu Tage. Was aber die besondere Nahmen der vormaligen, vorhin genennten, verschiedenen Stadt-Theilen anbelanget, so verhält es sich L. U. damit also: 1, das Herrschaftliche Residentz-Schloß hat vormals ohnstreitig die Burg geheissen. Denn so lautet es z. E. in einem Leih-Brief, welchen der Nassau-Wißbadische Graf Adolph im Jahr 1484 einem Herrschaftlichen Müller ertheilet hat: – auch soll er alle Jahre die Zinsen und Gülte davon liebern und hantreichen in unserer Burgck gen Wißbaden unserm Kelner.

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[207/0243] gewesen, so sind diese Gräben, Wälle und Mauer vollends größtentheils geschleifet, und zu allerley Gebäuden, Strassen und Gärten verwendet, dagegen aber um die gantze Stadt herum eine neue allgemeine Stadt-Mauer (doch ohne Ordnung, und nur an den Orten, wo es nöthig gewesen) aufgeführet, auch einige Stadt-Thore abgeändert, und überhaupt die gantze Stadt, durch Errichtung allerhand neuer Gebäuden und Strassen, erweitert, verbessert und verändert, und alle vormalige besondere Theile der Stadt zusammen in eins verfasset, und ein Wißbaden daraus gemacht worden. Es ist dasselbe dadurch zu einer solchen ziemlichen Grösse gelanget, daß man beynahe eine Stunde Zeit nöthig hat, wenn man solches, von aussen her, umgehen will. Und in dieser äusseren Gestalt befindet sich die Stadt noch heut zu Tage. Was aber die besondere Nahmen der vormaligen, vorhin genennten, verschiedenen Stadt-Theilen anbelanget, so verhält es sich L. U. damit also: 1, das Herrschaftliche Residentz-Schloß hat vormals ohnstreitig die Burg geheissen. Denn so lautet es z. E. in einem Leih-Brief, welchen der Nassau-Wißbadische Graf Adolph im Jahr 1484 einem Herrschaftlichen Müller ertheilet hat: – auch soll er alle Jahre die Zinsen und Gülte davon liebern und hantreichen in unserer Burgck gen Wißbaden unserm Kelner.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/243>, abgerufen am 19.04.2024.