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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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nicht selten die Schulen selbst mit seiner Gegenwart erfreuet hat. Weil er eine besondere Achtung vor die Stadt Wißbaden gehabt hat, so hat er dieselbe mit vielen neuen Strassen, Gebäuden und Einwohnern versehen, und sonst auf allerley Art verbessern lassen. Er hat auch noch mehr dergleichen wichtige Verbesserungen daselbst anzubringen im Sinne gehabt. Es ist aber solches alles durch seinen etwas frühzeitig erfolgten Tod unterbrochen worden. Er hat, weil er ein grosser Liebhaber vom Bauen gewesen, nicht nur das Schloß zu Wißbaden völlig erneuert, sondern auch das prächtige Lust-Schloß zu Biebrich am Rhein (welcher Ort in den Nassauischen Urkunden, wie auch in den alten Geschicht-Büchern des Teutschlandes Biburg und Biberg heisset, und schon im Jahr 874 in der Geschicht-Beschreibung des Kaysers Ludwigs II, als welcher daselbst, in dem benennten Jahre, zu Schiffe gestiegen, bey dem Pithoeo in A. F. vorkommt) gantz zuerst angeleget und erbauet. Auch hat der nicht gar weit von Wißbaden entlegene Ort Görgenborn, den er zuerst hat anbauen lassen, den Nahmen von ihm überkommen. Er ist in dem Schlosse zu Biebrich 1721 im 57 Jahre seines Alters

öffentlichen Stadt-Kirche, ehe noch einmal die Stadt-Einwohner recht wusten, daß ihr Herr von seiner weiten Reise wieder zurück gekommen wäre.

nicht selten die Schulen selbst mit seiner Gegenwart erfreuet hat. Weil er eine besondere Achtung vor die Stadt Wißbaden gehabt hat, so hat er dieselbe mit vielen neuen Strassen, Gebäuden und Einwohnern versehen, und sonst auf allerley Art verbessern lassen. Er hat auch noch mehr dergleichen wichtige Verbesserungen daselbst anzubringen im Sinne gehabt. Es ist aber solches alles durch seinen etwas frühzeitig erfolgten Tod unterbrochen worden. Er hat, weil er ein grosser Liebhaber vom Bauen gewesen, nicht nur das Schloß zu Wißbaden völlig erneuert, sondern auch das prächtige Lust-Schloß zu Biebrich am Rhein (welcher Ort in den Nassauischen Urkunden, wie auch in den alten Geschicht-Büchern des Teutschlandes Biburg und Biberg heisset, und schon im Jahr 874 in der Geschicht-Beschreibung des Kaysers Ludwigs II, als welcher daselbst, in dem benennten Jahre, zu Schiffe gestiegen, bey dem Pithoeo in A. F. vorkommt) gantz zuerst angeleget und erbauet. Auch hat der nicht gar weit von Wißbaden entlegene Ort Görgenborn, den er zuerst hat anbauen lassen, den Nahmen von ihm überkommen. Er ist in dem Schlosse zu Biebrich 1721 im 57 Jahre seines Alters

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[197/0233] nicht selten die Schulen selbst mit seiner Gegenwart erfreuet hat. Weil er eine besondere Achtung vor die Stadt Wißbaden gehabt hat, so hat er dieselbe mit vielen neuen Strassen, Gebäuden und Einwohnern versehen, und sonst auf allerley Art verbessern lassen. Er hat auch noch mehr dergleichen wichtige Verbesserungen daselbst anzubringen im Sinne gehabt. Es ist aber solches alles durch seinen etwas frühzeitig erfolgten Tod unterbrochen worden. Er hat, weil er ein grosser Liebhaber vom Bauen gewesen, nicht nur das Schloß zu Wißbaden völlig erneuert, sondern auch das prächtige Lust-Schloß zu Biebrich am Rhein (welcher Ort in den Nassauischen Urkunden, wie auch in den alten Geschicht-Büchern des Teutschlandes Biburg und Biberg heisset, und schon im Jahr 874 in der Geschicht-Beschreibung des Kaysers Ludwigs II, als welcher daselbst, in dem benennten Jahre, zu Schiffe gestiegen, bey dem Pithoeo in A. F. vorkommt) gantz zuerst angeleget und erbauet. Auch hat der nicht gar weit von Wißbaden entlegene Ort Görgenborn, den er zuerst hat anbauen lassen, den Nahmen von ihm überkommen. Er ist in dem Schlosse zu Biebrich 1721 im 57 Jahre seines Alters * * öffentlichen Stadt-Kirche, ehe noch einmal die Stadt-Einwohner recht wusten, daß ihr Herr von seiner weiten Reise wieder zurück gekommen wäre.

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/233>, abgerufen am 19.04.2024.